„Damals ahnte noch
niemand, wie bald so ganz andere Verhältnisse auf dem winter-lichen östlichen
Kriegsschauplatz von den württembergischen Trains Höchstleistungen fordern
sollten, weniger in der Überwindung weiter Entfernungen, als im Bezwingen von
Unbilden der Witterung, Unterkunftsgelegenheiten und Wege. Hier wußte man
be-sonders innerhalb eines rund 25–30 km breiten Gürtels längs der Reichsgrenze
nichts von einem festen Untergrund, so daß die Fahrzeuge auf weiten Strecken
bis an die Ach-sen in den Morast einsanken und häufig samt Pferden und Fahrern
in den Sumpf stürz-ten. Ein Beispiel dafür bot die Marschstraße des XIII.
Armeekorps im Frühjahr 1916 von Muschaken über Janowo, Starnewies nach
Klein-Mühlen bei Prasnycz. Damals mußten sich die Kolonnen fahrzeugweise
vorarbeiten unter Beihilfe des Aufsichtsper-sonals, der Handwerker, sowie der
Fahrer der folgenden Wagen; keine Kleinigkeit für die letzteren, durch die
kalten Sümpfe mit den Pferden Schritt zu halten. Vielfach erwies sich der von
oben ausgegebene Befehl, die Fahrer zur Entlastung der Pferde marschie-ren zu
lassen, als undurchführbar; sie blieben buchstäblich im Schmutz stecken. So
brauchte eine Kolonne zur Überwindung einer Strecke von 5 km nicht selten volle
24 Stunden. Eine Zeit lang hatte es fast den Anschein, als müßten die Truppen
infolge dieser Nachschubschwierigkeiten in gangbares Gelände zurückverlegt
werden.“
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