Sonntag, 23. August 2020

23. August 1920



Musch, Franz, Schuhmachermeister, verh., 23. 8. 20. War Friedenssoldat und im Sommer 14 typhuskrank. erst im Juni 15 rückte er, 41jährig, ein und zwar zum Lst.-Bat. Ravensburg, 2. Komp., nach Friedrichshafen-Löwental, wo er dem Grenzschutz oblag. Vom September 15 leistete er in Münsingen im Lst.-Ers.-Bat. 13 Ordonnanzdienste. Im März 16 wurde er beurlaubt. Im Lw.-I.-Reg. 123 zog er sodann im Oktober 16 zum Regiment nach Oberelsaß, wo er mehrererorts sich an Kämpfen beteiligte. Wegen Krankheit kam er an Weihnachten 17 in das Lazarett zu Freiburg, später nach Hall, Stuttgart, zuletzt zur Genesenden-Komp. nach Ravensburg. Im Sommer 18 wurde er entlassen.“

 aus „Das Eiserne Buch der Stadt Mengen“, Mengen 1924


Franz Musch war am 20. Dezember 1917 an einem Ekzem an der Nase und am Lidrand erkrankt. Er kam am 10. Februar 1918 aus dem Lazarett zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 123 und wurde nach dessen Auflösung am 4. April 1918 vom Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 124 aus dem Heeresdienst entlassen.
Franz Musch verstarb am 23. August 1920 an den Spätfolgen seiner Erkrankung. Er hinterließ seine Witwe Maria, geb. Brüstle mit vier Kindern.

Montag, 17. August 2020

17. August 1920

 
Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 707.

Robert Besenfelder trat am 28. März 1888 beim Grenadier-Regiment 123 in den Militärdienst ein und war bei Kriegsausbruch war er als Hauptmann im Infanterie-Regiment 127 tätig. Er wurde am 3. August 1914 als Bataillonskommandeur zum Reserve-Infanterie-Regiment 119 versetzt. Am 31. Oktober 1914 kehrte er als Bataillonskommandeur zum Infanterie-Regiment 127 zurück und verblieb dort bis zum 8. Februar 1915, an dem er sich auf Grund einer Erkrankung an Gelenkrheumatismus in Lazarettbehand-lung begeben mußte. Wieder genesen übernahm er am 27. Juli 1916 die Führung eines Bataillons beim Landwehr-Infanterie-Regiments 119 und am 4. September 1916 die des ganzen Regiments als Regi-mentskommandeur. Am 18. Juli 1917 wurde Robert Besenfelder zum Kommandeur der mobilen Etappen-Kommandantur 316 ernannt und nahm als solcher am Italien-Feldzug im Herbst und Winter 1917 / '18 teil. Als bewährtem Organisator wurde ihm am 6. März 1918 die Stelle des Kommandeurs des Militär-Bezirks Berditschew in der Ukraine übertragen, die er bis 25. Dezember 1918 bekleidete, wobei er sich große Verdienste um die Rückführung der aus der Ukraine und Südrußland heimkehrenden deutschen Truppen erwarb.
Robert Besenfelder wurde nach Rückkehr in die Heimat ab Februar 1919 als Kommandeur des Landwehr-Bezirks Horb am Neckar verwendet. Anfang Dezember 1919 kam er zum Durchgangslager für zurückkehrende Kriegsgefangene in Eglosheim und von Anfang Februar 1920 bis Mitte April 1920 zu Zuchthausdirektion Ludwigsburg. 
Robert Besenfelder nahm am 14. April 1920 seinen Abschied. Er verstarb am 17. August 1920 an den Folgen der 1915 in den Argonnen zugezogenen rheumatischen Erkrankung.  

Mittwoch, 5. August 2020

5. August 1920



Erwin Rexer wurde nach Abschluß seiner Ausbildung zum Vermessungstechniker am 18. Juni 1917 zur II. Ersatz-Abteilung des Feld-Artillerie-Regiments 29 eingezogen. Nach der artilleristischen Grundaus-bildung wurde er am 3. November 1917 zur weiteren Ausbildung zur Ersatz-Abteilung der Württem-bergischen Gebirgs-Kanonen-Abteilungen 2 und 4 in Sonthofen versetzt. Er kam am 4. Januar 1918 ins Feld und wurde am 17. Januar 1918 der Gebirgs-Kanonen-Batterie 11 zugeteilt. Am 23. März 1918 wurde Erwin Rexer in der Durchbruchsschlacht Monchy – Cambrai leicht verwundet und kam nach seiner Wiederherstellung am 19. April 1918 zur Ersatz-Abteilung zurück und wurde laut Stammrollen-eintrag am 30. November 1918 aus dem Heeresdienst entlassen.
In den Unterlagen von Erwin Rexer befindet sich eine Quittung des Reserve-Lazaretts Weissenau bei Ravensburg aus dem Jahre 1919. Er muß nach seiner Entlassung dort eingewiesen worden sein. Das Reserve-Lazarett Weissenau war auf die Behandlung sogenannter Kriegsneurotiker spezialisiert, zu denen Erwin Rexer wohl gerechnet werden muß. Er verstarb am 5. August 1920 in seiner Heimatstadt Stuttgart.

Montag, 3. August 2020

3. August 1920



Friedrich Nanz, Straßenwart in Stuttgart, wurde am 15. Januar 1915 als ungedienter Landsturmrekrut zum Ersatz-Bataillon der Landwehr-Infanterie-Regiments 119 eingezogen. Nach Ableistung der infanteristischen Grundausbildung wurde er am 7. April 1915 dem Landwehr-Infanterie-Regiment 126 zugeteilt, das sich in Stellungskämpfen im Oberelsaß befand. 
Am 3. Mai 1915 wurde Friedrich Nanz auf Höhe 125 bei Sennheim durch einen Minenschuß an der Brust und am rechten Oberschenkel schwer verwundet. Er kam zunächst ins Feld-Lazarett nach Lutterbach, von wo er nach Feststellung eines Lungenschusses am 10. Mai 1915 in die Verwundeten-Sammelstelle im Hasenrain-Spital in Mülhausen und am 12. Mai 1915 ins Reserve-Lazarett in Nürtingen verlegt wurde, in dem er bis zum 9. Oktober 1915 verblieb. Am 9. Oktober 1915 wurde er ins Zweiglazarett königliches Schloß in Stuttgart und am 9. November 1915 ins Karl-Olga Krankenhaus in Stuttgart verlegt. Am 20. Dezember 1915 kehrte er ins Zweiglazarett königliches Schloß zurück. Über ein Jahr später, am 24. Januar 1917 wurde Friedrich Nanz aus dem Lazarett entlassen und zur Genesenden-Kompagnie des Ersatz-Bataillons des Landwehr-Infanterie-Regiments 126 versetzt. Am 10. März 1917 wurde er als „garnisonsdienst- und arbeitsverwendungsunfähig = kriegsunbrauchbar“ mit einer 75 %-igen Teilrente als Kriegsversehrter aus dem Heeresdienst entlassen.
Friedrich Nanz starb am 3. August 1920 in Stuttgart an den Spätfolgen seiner Verwundung. Er hienterließ Frau und zwei Kinder.