Sonntag, 23. September 2018

23. September 1918



„Die Stellung war hier nichts weniger als günstig. Zwar stieg die Höhe, auf der unsere Hauptverteidigungslinie lag, vom Kanal ab ziemlich steil an, aber das wollte ja bei der neuen Feuerwalzentaktik nicht eben viel heißen. Dagegen konnte von einer ausgebauten Stellung überhaupt nicht mehr die Rede sein. Nicht nur daß die Gräben schon recht bedenklich zerschossen waren (im östlichen Teile überhaupt nur traciert), sie waren auch für uns neu eingetroffenen Verteidiger sehr unübersichtlich, da sie mit dem alten Grabensystem vom März d. J., das sie mancherorts durchquerten, in nur geringem Einklang standen, vor allem fehlte es an schuß- oder auch nur splittersicheren Stollen. Nur notdürftig fanden wir in einigen alten Batteriestollen Unterschlupf, von deren Lage im Gelände man völlig abhängig war, was eine planmäßige Verteilung der Eskadrons zu gestaffelter Verteidigung unmöglich machte. Diese Unmöglichkeit sollte sich nur zu bald in schlimmster Weise rächen.
Während der nächsten Tage lag starkes Störungsfeuer auf dem Unterbringungsraum des Regiments.“

aus: „Dragoner-Regiment „König“ (2. Württ.) Nr. 26 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1921

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