Donnerstag, 12. März 2015

12. März 1915


„Der Stellungskrieg hat auch für die Infanterie allerhand Neuerungen im Gefolge. Man sieht ausgesuchte, hervorragende Schützen mit einem Gewehr, dem ein Zielfernrohr aufgesetzt ist, durch den Graben schleichen. Sie haben eine besondere Munition, die sogar Schießscharten durchschlägt. Jeden Tag erledigen sie so und so viele Gegner, – wenn man ihnen glauben darf. Manchmal scheint es uns aber, als seien sie auch im Jägerlatein recht gut bewandert! – Die ersten Handgranaten werden gefertigt. Sie sind noch recht primitiv, müssen vor dem Wurf angezündet werden. In der Hauptsache befassen sich mit diesen gefährlichen Dingern nur die Pioniere. – Minenwerfer kommen in Stellung. Mit Mißtrauen beguckt man sie. Man traut ihnen nicht viel oder alles zu, weicht ihnen deshalb in großem Bogen respektvoll aus. Und als sie dann das feindliche Artilleriefeuer anziehen – das hat man sich ja gleich gedacht! –, da schwindet vollends alle Zuneigung zu ihnen.“

aus: „Ehrenbuch des württembergischen Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 248“, Steinenbronn 1932

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