Dienstag, 10. April 2018

10. April 1918


„Von R. 120 standen 2 Bataillone in vorderer Linie, eines in Reserve. Es begann sofort den Bau richtiger, zusammenhängender Stellungen; die von den Leuten einzeln herge-stellten sogenannten Fuchslöcher, Einbauten in Granattrichter, wurden nach Möglichkeit miteinander verbunden. Der schöne Traum von einer Offensive unter Beteiligung der 204. Division war wieder einmal ausgeträumt, das Erwachen aus ihm war Schützengra-benkrieg schlimmster Art. Das feindliche Artilleriefeuer aber ging weiter, die Franzosen streuten alles ab und zwar in der ebenso gründlichen als auch ausgiebigen Art, wie sie weder den Engländern, noch den Deutschen, sondern eben nur ihnen, den Franzosen, eigen war. Im Regiment behauptete man, die französische Artillerie könne es riechen, wo, unsichtbar für sie, ein Deutscher stehe.
Unsere Verluste waren dementsprechend schwer und nahmen erst ab, als der Bau der Deckungsarbeiten gute Fortschritte gemacht hatte. Oft aber war das Bauen durch das feindliche Feuer behindert und auch die kleiner werdenden Verluste summierten sich von Tag zu Tag in bedenkliche Höhe.
In Sauvillers brachen die Keller unter den feindlichen Granaten zusammen. Am 8. April geschah dies auch mit demjenigen, der als Sanitätsunterstand diente. Die Verwundeten, die sich mehr oder weniger hilflos da unten befanden, wurden verschüttet. Die anwe-senden beiden Ärzte konnten gerettet werden. Doch schon nach 2 Tagen, am 10. April, wiederholte sich dieselbe Geschichte mit dem neuen Sanitätskeller. Diesmal fanden auch beide Ärzte, Stabsarzt Dr. Dulk und Oberarzt Dr. Engels, ihren Tod.“


aus: „Das Württembergische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1920

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