Dienstag, 30. Januar 2018

30. Januar 1918


„Die Batterien trafen sich dann wieder in Serravalle. Am 14. Januar begann von hier der Weitermarsch rückwärts, der uns am 15. Januar in unsere Ruhequartiere in den Raum von Pordenone brachte. Dort fanden die Batterien teils in Cimpello, teils in Brassi ganz leidliche Unterkunft. Hier lag die Abteilung ziemlich abseits von den anderen deutschen Truppen, allein für sich und sollte dort den Abtransport erwarten.
Die Zeit in Cimpello wurde ausgiebig zum Ausruhen benützt. Die anhaltende Gefechts-tätigkeit, die Märsche hatten ein starkes Ruhebedürfnis ausgelöst. Und die schöne Gegend, das milde Klima, nicht zuletzt der gute Wein sorgten für Erneuerung der Kraft. Danebenher wurde auch manch nettes, kleines Fest gefeiert, an dem die hier ansässige Bevölkerung ebenfalls Anteil nahm. Die Musik der Geba 6. die längere Zeit Winter-schlaf gehalten hatte, holte die Instrumente hervor und betätigte sich, wenn auch nicht immer melodiös, so doch recht geräuschvoll. So gingen die Tage dahin. Was kümmerte uns die kommende Zeit, jetzt genoß man das Leben! Der Dienst war leicht und vom Gefechtslärm war nur wenig zu hören. Kleine Übungen, Pferdepflege, Turnspiele sorgten dafür, daß die Knochen geschmeidig blieben.“


aus: „Die württembergische Gebirgs-Artillerie im Weltkrieg 1915-1918“, Stuttgart 1920

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen