Sonntag, 5. Juli 2015

5. Juli 1915


„Auf der Bahn Zonnebeke–Ypern, etwa 25 Meter von unserm Graben entfernt, hat der Engländer eine Sandsackbarrikade aufgebaut, deren Vorhandensein unangenehm empfunden wird, da der Gegner von dort unsern Graben nur zu sehr einsehen kann. Wir wollen wissen, was dahinter steckt. So nehmen am 5, Juli schwere Feldhaubitzen diese Sandsackstellung von 8–10 Uhr unter Feuer. Anschließend soll eine Patrouille von 4 Mann zur Erkundung des feindlichen Grabens vorgehen. Kaum haben sie unsern Graben verlassen, da springen ihnen freiwillig weitere 15 Mann mit Handgranaten nach und dringen mit ihnen in den feindlichen Graben ein. Der Engländer sucht das Weite. Stehend freihändig nehmen unsere Leute den Gegner unter Feuer und bringen ihm Verluste bei. Durch den Erfolg leichtsinnig geworden halten sie sich zu lange drüben auf, so daß sie nun ebenfalls beim Zurückgehen durch den mit Handgranaten wieder vorgehenden Gegner schmerzliche Verluste erleiden.“


aus: „Ehrenbuch des württembergischen Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 248“, Stuttgart 1932

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