Freitag, 6. Januar 2017

6. Januar 1917


„Die ersten Wochen des neuen Jahres vergingen ohne besondere Gefechtstätigkeit. Der Arbeitsdienst hielt nach wie vor das ganze Regiment in Atem. I. und III. Bataillon wechselten ihre Stellungen auf dem Pfefferrücken und in der R-Stellung in regel-mäßigem Turnus, während das II. Bataillon dauernd seine etwas bessere Stellung besetzt hielt. Die Feuertätigkeit der Infanterie war gering. Patrouillen wurden jede Nacht gegen die feindlichen Linien vorgeschickt. Auch der Gegner kam mit Patrouillen gegen unsere Linie, wurde aber jeweils durch Maschinengewehr- und Infanteriefeuer vertrieben.
Nördlich Vaucherauville war der Franzose eifrig am Schanzen. Leutnant Ziegler ging bei Nacht gegen den Ort vor, um Aufklärung über die Absichten des Gegners zu bringen. Zwischen Punkt 841 und 840 stieß die Patrouille auf zwanzig tote Franzosen, welche noch aus den Kämpfen Mitte Dezember da lagen. Es wurden ihnen die Brief-schaften abgenommen. Auf feindliche Posten stieß die deutsche Patrouille nicht.
Heftiger waren die dauernden Beschießungen der beiderseitigen Artillerie. In unserem Abschnitt war vor allem das Flankenfeuer vom Fort Marre her sehr unangenehm. Diese Batterien beschossen auch die R-Stellung. So schoß dieses Fort am 6. Januar vier Schüs-se, Kaliber 15 Zentimeter, nach Mitternacht in die zur Ablösung in Samogneux ange-tretene 1. Kompagnie hinein, wobei vier Mann fielen und 13 Mann verwundet wurden.“
aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 246 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1931

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