Montag, 13. Juni 2022

13. Juni 1922

 


Christian Seifriz, Harmonikamacher aus Schörzingen bei Spaichingen und Familienvater von drei Kindern hatte von Oktober 1906 bis September 1908 seinen Wehrdienst beim Infanterie-Regiment 180 abgeleistet. Er wurde am 5. August 1914 beim Aufruf der Landwehr zum Reserve-Infanterie-Regiment 119 eingezogen und verrichtete nachfolgend seinen Dienst als ausgebildeter Krankenträger beim Regiment an beinahe allen Abschnitten der Westfront. Wegen besonderer Auszeichnung vor dem Feind wurde er im August 1917 während der Schlacht an der Somme zum Sanitäts-Unteroffizier und später zum Sanitäts-Sergeanten befördert.

Christian Seifriz wurde am 10. August 1918 unmittelbar nach Beginn der alliierten Offensive bei Bray-sur Somme vermißt. Sein Schicksal konnte vorerst nicht geklärt werden. Er wurde am 13. Juni 1922 vom Amtsgericht Spaichingen offiziell für tot erklärt. Bei einer Umbettungsaktion im Jahre 1926 wurden seine Überreste aufgefunden und auf dem Militärfriedhof Proyart beigesetzt, wo er heute noch ruht.

Mittwoch, 1. Juni 2022

1. Juni 1922


Julius Weitmann, lediger Goldschmied aus Gmünd, hatte in den Jahren 1903bis 1905 seinen Wehrdienst beim Infanterie-Regiment 127 abgeleistet. Als Reservist wurde er sofort bei Mobilmachung am 2. August 1914 zum Grenadier-Regiment 123 eingezogen und kam wenige Tage später zum Ersatz-Bataillon seines Friedensregiments 127. Am 29. August 1914 marschierte er mit dem Nachersatz zum Feldregiment in die Argonnen, wo er am 3. September 1914 eintraf. Julius Weinmann nahm bis Ende Dezember 1915 mit seinem Regiment an den Stellungskämpfen im Argonnenwald bei Binarville teil. Anfang Januar 1916 wurden die 127er in den Wytschaetebogen vor Ypern verlegt. Auch hier geriet Julius Weinmann mit dem Regiment in teilweise heftige Stellungskämpfe (Doppelhöhe 60).

Ende Juli 1916 mußte das Regiment in die Schlacht an der Somme. Am 16. August 1916 schlug die 2. Kompagnie bei Guillemont unter schweren eigenen Verlusten einen kombinierten britisch-französischen Angriff auf ihre Stellungen zurück. Julius Weitmann wurde vermißt und war in französische Gefangen-schaft geraten. Er kehrte dreieinhalb Jahre später am 13. Februar 1920 aus der Gefangenschaft zurück und wurde drei Tage später vom Durchgangslager Mannheim in die Heimat entlassen, wo er am 1. Juni 1922 an den Folgen der Entbehrungen von Kriegsdienst und Gefangenschaft verstarb.