Hermann Brunner, Abiturient aus Stuttgart, wurde am 28. September 1915 als Landsturm-Rekrut zum Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 119 eingezogen. Er kam nach der infanteristischen Grundaus-bildung am 9. Januar 1916 zur weiteren Ausbildung in Frontnähe zum Feld-Rekruten-Depot der 26. (Württembergischen) Infanterie-Division und nach Abschluß derselben zum Grenadier-Regiment 119 nach Flandern. Hermann Brunner wurde am 6. Juni 1916 durch einen von einem Schrapnell verursach-ten Schußbruch des linken Oberarmes verwundet: Die Regimentsgeschichte berichtet über diesen Tag:
„Am 6. Juni hatte die 107. Inf.-Division rechts der 26. mit den Regimentern 22 und 157 die Hooge-Stellung und die südlichen Anschlußgräben gestürmt. Das Wirkungsschießen von unserer Artillerie, da zur Täuschung auf den feindlichen Stellungen gegenüber der 51. Inf.-Brigade liegt, wird vom Gegner sofort erwidert. Offenbar in Erwartung eines weiteren Vorgehens auf dem bisherigen Angriffsgelände nahm dann der Feind unsere Stellung unter schweres, und bei dem Mangel an genügend festen Unterständen verlustbringendes Feuer mit allen Kalibern, das bis in die Nacht fortdauert.“
Hermann Brunner kam zunächst zur Erstversorgung ins Württembergisches Feld-Lazarett Nr. 8 in Frontnähe, dann für zehn Wochen ins Kriegs-Lazarett des Garde-Korps in Laurent-du Fort. Ende August 1916 kam er wieder in die Heimat, ins Reserve-Lazarett Reutlingen, Nach längerem Aufenthalt in Reutlingen erfolgte die Weiterbehandlung Anfang Januar 1917 in Stuttgart, wo er schließlich ein Jahr nach seiner Verwundung am 27. Juni 1917 vom Reserve-Lazarett Paulinenstift zum Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 119 entlassen wurde.
Nach vier Monaten beim Ersatz-Bataillon wurde Hermann Brunner am 2. November 1917 in einen Unglücksfall verwickelt, bei dem der soeben geheilte Arm erneut brach. Leider hat der seinerzeitige Kompagnieschreiber darauf verzichtet, nähere Angaben zum Unglücksfall zu hinterlassen. Hermann Brunner kam ins Reserve-Lazarett V Stuttgart und kehrte am 19. Februar 1918 zum Ersatz-Bataillon zurück. Am 30. März 1918 wurde er schließlich als kriegsdienstbeschädigt mit 60 % Arbeitsunfähigkeit aus dem Militärdienst entlassen.
Hermann Brunner erkrankte später schwer an seiner Verletzung. Er verstarb am 14. März 1924 in seiner Heimatstadt Stuttgart.