Freitag, 29. Oktober 2021

29. Oktober 1921

 


Friedrich Rappold, Sattler in Stuttgart-Heslach und Vater von zwei Kindern wurde am 22. November 1916 als ungedienter Landsturmmann  zum 1. Rekruten-Depot des Landsturm-Infanterie-Bataillons Stuttgart XIII/3. i Vaihingen auf den Fildern eingezogen. Am 25. Februar 1917 kam er zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 119 und am 18. Juni 1917 zum Feld-Rekruten-Depot der 204. Infanterie-Division nach Lothringen. Am 31. August 1917 wurde er dem Reserve-Infanterie-Regiment 120 zugeteilt, das in der Herbstschlacht in Flandern stand.

Im Oktober 1917 erhielt Friedrich Rappold Heimaturlaub. Er meldete sich am 19. Oktober 1917 krank mit Grippe und kam ins Reserve-Lazarett VII Stuttgart, wo zusätzlich ein Herzleiden festgestellt wurde. Nach seiner Entlassung aus dem Lazarett wurde er am 27. November 1918 beim Ersatz-Bataillon seines Regiments aufgenommen. Vom 4. bis 21. Januar 1918 mußte er erneut stationär im ins Reserve-Lazarett I Stuttgart aufgenommen werden. Er wurde nach seiner Rückkehr zum Ersatz-Bataillon vom Bataillons-arzt am  am 21. Februar 1918 wegen seines latent bestehenden Herzleidens als „abeitsverwendungs-fähig Heimat“ und am 30. April 1917 als „dauernd kriegsverwendungsunfähig“ eingestuft.

Am 11. Mai 1917 wurde Friedrich Rappold auf Veranlassung seines Arbeitgebers vom Wehrdienst zurückgestellt und als „zur Verwendung auf Grund des Hilfsdienstgesetzes geeignet“ und mit einer monatlichen Rente von 33,- Mark auf Grund anerkannter Wehrdienstbeschädigung entlassen. Er verstarb am 29. Oktober 1921 an seinem Herzleiden in Stuttgart-Heslach.

Mittwoch, 27. Oktober 2021

27. Oktober 1921


Georg Strauß, Landwirt und Familienvater von vier Kindern, wurde am 23. März 1915 als ungedienter Landsturmpflichtiger eingezogen. Seine militärische Ausbildung erfolgte beim Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 125 und beim Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 119. Nach mehrmonatigem Garnisonsdienst wurde Georg Strauß am 21. Juni 1916 dem Reserve-Infanterie-Regiment 122 zugeteilt, mit dem er an den Kämpfen im Artois, an der Schlacht an der Somme und an den Stellungs-kämpfen vor Verdun, im Elsaß und in Lothringen teilnahm.
Im Mai 1917 wurde das Reserve-Infanterie-Regiment 122 der 7. (Württembergischen) Landwehr-Division im Osten zugeteilt. Georg Strauß wurde in den Stellungskämpfen am oberen Stochod eingesetzt und erlebte dort im Dezember 1917 den Waffenstilstand in Rußland. Ab Februar 1918 nahm die 7. Landwehr-Division an der Besetzung der Ukraine teil und erreichte im Mai 1918 Rostow am Don und das Assowsche Meer.
Auf dem Rückmarsch in die Heimat erkrankte Georg Strauß am 2. Januar 1919 an Bronchialkatarrh und mußte im Kriegs-Lazarett Brest-Litowsk aufgenommen werden. bis zum 16. Januar 1919 erfolgte der Rücktransport über das Festungs-Lazarett Marienburg in die Heimat, wo er am 31. Januar 1919 zur Genesung und Entlassung zum Ersatz-Bataillon versetzt wurde. Georg Strauß verstarb am 27. Oktober 1921 an den Spätfolgen seiner Erkrankung in seinem Heimatort Kayh.

Montag, 18. Oktober 2021

18. Oktober 1921

Rudolf Schillinger, lediger Glaser aus Schramberg, wurde am 6. August 1914 mit Aufruf der Landwehr zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 119 eingezogen. Er kam am 24. Juni 1915 zum Reserve-Infanterie-Regiment 120 ins Feld an den Narew, wurde am 1. April 1916 bei Fort Douaumont  vor Verdun verwundet und wurde nach seiner Genesung am 26. August 1916 dem Infanterie-Regiment 124 vor Ypern zugeteilt. Am 3. Mai 1917 wurde Rudolf Schillinger bei Bullecourt schwer verwundet und vermißt. Er wurde am 18. Oktober 1921 vom Amtsgericht Oberndorf für tot erklärt.

Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 464

„Am 3. 7. 1915 bei Bullecourt schw.er) verw.(undet) b.(eide) B.(eine) durch Mine & vermißt (Kr.(iegs) D.(ienst) B.(eschädigung)).

Nach Aussage des Krankenträgers Johann Jakob war der betr.(offene) Grabenteil unter starkem Minenfeuer und wars deshalb unmöglich Sch.(illinger) sofort zu bergen, während J.(akob) einen Verw.(undeten) zurückbrachte & wieder nach der Stellung ging waren die Engländer in den v.(orderen) Graben eingedrungen, konnte somit Sch.(illinger) von ihm b(e)z(iehungs)w.(eise) 8. K.(ompagnie) nicht mehr geborgen werden.“

Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 464


 

Donnerstag, 14. Oktober 2021

14. Oktober 1921

 

Paul Schlagenhauff, lediger Glaser aus Küßnacht in der Schweiz mit württembergischer Staatsange-hörigkeit, wurde am 21. März 1916 mit dem Jahrgang 1897 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments eingezogen. Nach der infanteristischen Grundausbildung kam er am 3. Juli 1916 zur weiteren Ausbildung zur 1. Ersatz-Maschinengewehr-Kompagnie XIII. und am 11. Oktober 1916 als Maschinengewehrschütze zum Reserve-Infanterie-Regiment 248 nach Lothringen. Am 19. Dezember 1916 erkrankte er an einem Ohrenleiden und kam nach Aufenthalt in Lazaretten hinter der Front und in der Heimat am 3. Februar 1917 zur 3. Ersatz-Maschinengewehr-Kompagnie. 

Am 20. Mai 1917 wurde Paul Schlagenhauff zum Füsilier-Regiment 122 versetzt, das als Eingreif-truppe in Nordfrankreich kämpfte. Am 27. März 1918 wurde er bei Rosières-en Senterre durch ein Artillerie-Geschoß am Fuß verwundet. Er wurde ins nächstgelegene Feld-Lazarett eingeliefert und von dort am 7. April 1918 dem Reserve-Baracken-Lazarett in Lötzen in Ostpreußen zugeteilt. Hier verliert sich seine Spur. Paul Schlagenhauff verstarb am 14. Oktober 1921 an seinem letzten Wohnsitz Cannstatt, wohl an den Folgen seiner Verwundung.




Mittwoch, 13. Oktober 2021

13. Oktober 2021

 

Wilhelm Kaiser, lediger Zimmermann aus Marbach am Neckar, verstarb am 13. Oktober 1921 im Reserve-Lazarett in Marbach an den Folgen schwerer Verletzungen, die er sich am 31. Mai 1916 auf dem Übungsplatz des Sturmlehrgangs in Zillisheim zugezogen hatte:


Bilder: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 533

„Sturmlehrgang Zillisheim                                                                                                 o. v. 1. Juni 1916

an die 2. Landw. Pion.  Komp.

13.  A. K.

Meldung über den Unfall des Pionierunteroffiziers Kaiser,

Am 31. Mai Morgens etwa 9 Uhr wollte der U. O. Kaiser, 2. Landw. Pion. Komp. 13 wie gewöhnlich die Handgranatenblindgänger auf dem Übungsplatze am Britzgyberge mit einer gewöhnlichen Stiel-handgranate sprengen. Er sammelte, nach seinen Angaben ca. 10 Stück Blindgänger von behelfs-mäßigen Handgranaten zusammen u. zog eine behelfsm. Stielhandgranate von 5 oder 7 Sekunden Brenndauer ab, um dieselbe darauf zu legen. Im gleichen Moment schlug der Zünder durch u. die Handgranate detonierte in seiner Hand mit den andern Blindgängern. Pionier-U. O. Dietrich (4. Landw. Pi. Komp.) vom Sturmlehrpersonal, der inzwischen die Scheiben auf der Schießbahn in Ordnung brachte, fand Kaiser schwerverwundet vor: Rechter Fuß und rechte Hand. Der sofort herbeigerufene Veterinär Buhl u. 1 Sanitätsunteroffizier von Zillisheim legten im Beisein von Lt. Böhmig und Lt. Wuchrer dem Verwundeten einen Notverband an, bis der bestellte Sanitätskraftwagen eintraf, mit welchem Kaiser nach dem Lazarett „Hasenrein“ befördert wurd. Die rechte Hand mußte dort abgenommen werden.

Wuchrer Lt. d. L.“