Sonntag, 27. Juni 2021

27. Juni 1921

 


Hermann Daiß, Zimmermann und Gerbereiarbeiter aus Backnang wurde am 30. April 1915 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 126 eingezogen und kam am 8. Oktober 1915 über das Feld-Rekruten-Depot der 39. Infanterie-Division zum Feldregiment. Abgesehen von den Monaten März bis Juli 1916, die er wegen einer Erkrankung an Lungenspitzenkatarrh im Lazarett und anschließend wieder beim Ersatz-Bataillon verbrachte, kämpfte er an der Yser und vor Verdun. 

Am 8. September 1916 wurde Hermann Daiß bei Blanzée durch ein Artillerie-Geschoß am Oberschen-kel verwundet. Es begann eine Odyssee durch die Lazarette: vom Feld-Lazarett 5/XV. A.-K. ins Reserve-Lazarett Kreuznach, Reserve-Lazarett Ludwigsburg, Reserve-Lazarett Backnang. Vereins-Lazarett Karl-Olga-Krankenhaus Stuttgart und schließlich ins Vereins-Lazarett Murrhardt, von dem er am 2. Oktober 1918 zum Ersatz-Bataillon entlassen wurde. Er wurde am 16. Dezember 1918 wieder dem aktiven Regiment in der Heimat zugeteilt, mußte aber am 19. April 1919 erneut ins Lazarett. 

Hermann Daiß wurde nach seiner Rückkehr zum Regiment am 30. September 1919 am 2. Oktober 1919 mit einer Versehrten-Vollrente von 147 Mark monatlich entlassen. Er verstarb am 27. Juni 1921 im Militär-Erholungsheim und Reserve-Lazarett Waldeck bei Nagold an den Folgen seiner Verwundung.

Donnerstag, 24. Juni 2021

24. Juni 1921

 


Otto Zaiß, lediger Weingärtner aus Untertürkheim, befand sich bei Kriegsausbruch seit dem 1. Oktober 1912 beim Grenadier-Regiment 119. Er zog am 7. August 1914 mit seinem Regiment ins Feld und wurde am 30. August 1914 bei Sassey durch eine Schrapnellkugel am Hals verwundet. Am 29. Januar 1915 kehrte er zum Regiment zurück, das jetzt an der Bzura in russisch Polen stand. Nach drei Tagen bei Koszlow-Szlachecki erneut verwundet, wurde er nach der Entlassung aus dem Lazarett am 10. April 1915 dem Ersatz-Bataillon zugeteilt. Am 2. Oktober 1915 führte ihn der Marschbefehl nach Ungarn ins Aufmarschgebiet gegen Serbien nördlich der Save. Wieder bei seinem Regiment nahm Otto Zaiß am Feldzug gegen Serbien teil, kämpfte in Flandern und an der Somme. wo er am 27. Januar 1917 vermißt wurde.
Otto Zaiß befand sich nach Mitteilung seiner Eltern an das Regiment in englischer Gefangenschaft. Er kehrte am 17. September 1919 über das Durchgangslager Göttingen in die Heimat zurück und verstarb dort am 24. Juni 1921 an den Folgen von Kriegsdienst und Gefangenschaft.

Bild: ICRC Historical Archives

Mittwoch, 23. Juni 2021

23. Juni 1921

 


Adolf Ulmer, Friseur aus Plüderhausen bei Welzheim, kam am 30. Juli 1917 zum Infanterie-Regiment 414 an die Westfront, nachdem er seit seiner Einberufung am 21. November 1916 bei den Ersatz-Bataillonen des Reserve-Infanterie-Regiments 121 und des Infanterie-Regiments 475 und schließlich beim Feld-Rekruten-Depot der 204. (Württembergischen) Infanterie-Division für den Fronteinsatz vorbereitet worden war. Er überstand zwei der großen Flandernschlachten und die Große Schlacht in Frankreich, immer wieder unterbrochen durch Stellungskämpfe an ruhigeren Frontabschnitten, bis er am 4. Oktober 1918 bei den Rückzugskämpfen um Saint Souplet vermißt wurde.

Adolf Ulmer war in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten. Er kehrte beinahe auf den Tag genau ein Jahr später, am 5. Oktober 1919, aus der Gefangenschaft zurück und wurde aus dem Heeresdienst entlassen. Er verstarb am 23. Juni 1921 in der Heimat an den Folgen der Strapazen von Kriegsdienst und Gefangenschaft.

Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 590


Montag, 14. Juni 2021

14. Juni 1921

 


Karl Cordier, verheirateter Bauer und Kindsvater aus Ölbronn, wurde am 5. März 1915 als ungedienter Landsturmrekrut zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 125 eingezogen. Am 22. April 1915 wurde er zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 246 versetzt und am 13. Juni 1915 ins Feld zum Reserve-Infanterie-Regiment 120 gesandt. Nach einmonatigem Einsatz in der Schlacht bei Arras kam das Regiment Ende Juli 1915 an die Ostfront. Karl Cordier kämpfte am Narew, bei Bialystok und Wilna und kehrte im Oktober 1915 mit seinem Regiment an die Westfront zurück.  Unterbrochen von einem zehnwöchigen Ausfall nach einer Erkrankung an Darmkatarrh Anfang April 1916 verblieb er beim Regiment in Nordfrankreich und Flandern. 
Karl Cordier wurde am 5. Juni 1917 bei Klein Zillebeke im Wytschaetebogen durch ein Artillerie-Geschoß am Kopf, der linken Brustseite und der rechten Bauchseite schwer verwundet. Er verstarb nach vierjährigem Leiden am 14. Juni 1921 an den Folgen seiner Verwundungen.

Freitag, 4. Juni 2021

4. Juni 1921


Ludwig Brunner, verheirateter Schlosser aus Stuttgart und Vater von drei Kindern, wurde am 21. August 1915 zum Landsturm-Infanterie Ersatz-Bataillon XIII/23. nach Münsingen eingezogen. Als garnisons-verwendungsfähig beurteilt, kam er am 8. November 1915 zum Landsturm-Infanterie-Bataillon Biber-ach XIII/17. in die Etappe hinter der Argonnen-Front. Das Bataillon hatte dort überwiegend Wacht-dienste sowie Bau- und Verladearbeiten für die in den Argonnen kämpfende Truppe zu übernehmen. Am 17. Juni 1916 wurde Ludwig Brunner zur Wirtschafts-Kompagnie 23 nach Lille versetzt, bei der er mit Instandsetzungsarbeiten beschäftigt war.
Ludwig Brunner wurde am 11. Juli 1916 aus dem Heeresdienst entlassen, um beim Flugzeugbau in Manzell am Bodensee als Schlosser kriegswichtige Arbeit zu verrichten. Nach Kriegsende kehrte er nach Stuttgart zurück und verstarb am 4. Juni 1921 im Lazarett an den Folgen der Entbehrungen während des Krieges.

Mittwoch, 2. Juni 2021

2. Juni 1921

 


Heinrich Graner, lediger Drahtweber aus Magstadt bei Böblingen, Hatte in den Jahren 1916 und 1907 seinen Wehrdienst beim Infanterie-Regiment 121 abgeleistet. Er wurde am 5. August 1914 zum Reserve-Infanterie-Regiment 120 eingezogen, zog mit diesem am 10. August 1914 an die Westfront Richtung Vogesen und wurde am 21. August 1914 bei der Rückeroberung des Kleinen Donon vermißt. Die Regimentsgeschichte berichtet:

„Am 21. August, sobald es tagte, erstürmten R 120, 119, 109, 40, 99 und Jäger 8 den Berg. Vom Regiment war das II. in erster Linie. Es war ein schwieriger Angriff, die steilen Hänge empor gegen einen Feind, der hinter Felsen und Gebüsch fast unsichtbar war und der dem Regiment 19 Tote, daunter 2 Offiziere kostete, ferner 59 Verwundete.“

Eine Nachfrage des Regiments bei seiner Mutter im Jahre 1916 verlief ohne Ergebnis. Heinrich Graner blieb vermißt und wurde am 2. Juni 1921 vom Amtsgericht Böblingen für tot erklärt.

Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 477