Donnerstag, 27. Juni 2019

27. Juni 1919


Friedrich Paal, lediger Eisenbahnanwärter aus Stuttgart, wurde am 22. Mai 1915 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 121 eingezogen und kam am 19. Mai 1915 zum Reserve-Infanterie-Regiment 247 nach Flandern in die Stellungskämpfe an der Yser. Am 2. Dezember 1916 wurde Friedrich Paal zur Württembergischen Kompagnie des Bayerischen Sturm-Bataillons 15 versetzt, bei dem er mehrfach an gewaltsamen Erkundungen in Lothringen und in den Vogesen teilnahm. Er wurde am 7. April 1918 „infolge Blutarmut und Abnahme des Körpergewichts“ in ein Lazarett eingewiesen und verstarb nach über einjähriger Leidenszeit in seiner Heimatstadt Stuttgart.

Mittwoch, 26. Juni 2019

26. Juni 1919


Der verheiratete Familienvater von fünf Kindern Jakob Steidinger wurde am 30. August 1914 zum Landsturm-Infanterie-Bataillon Horb XIII/5. eingezogen und kam am 10. Oktober 1914 nach Belgien, wo das Bataillon im Bahnschutz eingesetzt wurde. Er wurde am 21. Februar 1916 als überzählig wieder entlassen.
Am 2. Oktober 1916 wurde Jakob Steidinger erneut zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 125 eingezogen, wurde am 31. Mai 1917 zum Feld-Rekruten-Depot der 7. Landwehr-Division in Marsch gesetzt und wurde von dort am 10. Oktober 1917 dem Landwehr-Infanterie-Regiment 126 zugeteilt. Er kam zunächst in die Stellungskämpfe in Wolhynien, war ab Mitte Februar 1918 an der Besetzung der Ukraine beteiligt und gehörte bis Mitte März 1919 zur deutschen Schutztruppe in Odessa. Nach Internierung bei Saloniki auf der Heimfahrt Ende März 1919 konnten die Reste der 7. Landwehr-Division ab 10. Juni 1919 ihre Heimreise über Mittelmeer und Atlantik fort-setzen. Jakob Steidinger erreichte die Heimat nicht mehr. Er starb am 26. Juni 1919 auf dem Dampfer „Constantin“ im Golf von Biskaya an akuter Herzschwäche.

Die Regimentsgeschichte schreibt über diese Etappe der Heimreise:
„So kam langsam, aber endlich eben doch der 8. Juni heran, der Tag unserer Einschif-fung. Auf offenen Flößen, die von Trajektdampfern gezogen wurden, fuhr Kompagnie um Kompagnie hinüber nach zwei alten gebrechlichen Schiffen, dem „Christian Nebe“ und dem „Konstantin“. Am 10. Juni abends lichteten diese die Anker zur Fahrt nach der Heimat. Um Griechenland herum führte die Reise, am 13. Juni kam zwischen Rauch-wolken der Ätnagipfel in Sicht, an Siziliens Südküste entlang fuhren wir in sengender Sonnenglut. Tage darauf leuchteten die schneebedeckten Gipfel der Sierra Newada aus Spanien herüber.
Am 19. Juni wurde bei Gibraltar vor Anker gegangen und Kohlen eingenommen. Durch korbweises Weitergeben von Mann zu Mann gingen die Kohlen hinunter in ihren Raum.
Den 21. Juni setzte man die Fahrt wieder fort. Während der ganzen Zeit des Aufenthalts vor Gibraltar wurden die beiden deutschen Dampfer von englischen Motorbooten umkreist und streng bewacht. Jede Art Verkehr vom einen zum andern war verboten. Auch auf der weiteren Reise begleitete uns ein englischer Torpedobootszerstörer.
Nach einem Tag der Fahrt, am 22. Juni, wurde auf offener See ein längerer Aufenthalt erforderlich, weil der alte „Christian Nebe“ einen Maschinendefekt hatte. Nach Besei-tigung des Schadens konnte langsam weiterdgedampft werden. Da wurde am 23. und 24. Juni der Atlantische Ozean stürmisch. Über das englische Begleitschiff hinweg rollten der ganzen Länge nach die Wogen und unsere Transportdampfer gingen bis zu 4 Meter auf und nieder. Einmal wurde „Konstantin“ völlig auf die Seite gelegt, alles, was nicht niet- und nagelfest war, rollte durch- und übereinander.
Dem Sturm folgte am 25. Juni dichter Nebel und fortwährend mußten die Sirenen heulen, um Zusammenstöße zu vermeiden. Einen Toten von der 4./L. 126 versenkten wir am 26. Juni in das Meer*.“

aus: „Das Württemberg. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 126 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

*Hier irrt die Regimentsgeschichte. Es handelt sich zweifellos um Christian Steidinger von der 5./LIR 126. 

Dienstag, 25. Juni 2019

25. Juni 1919


Traugott Fritz, lediger Maurer aus Stuttgart, wurde am 1. Dezember 1915 im Alter von 38 Jahren zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 119 eingezogen. Er kam am 20. März 1916 zum Feld-Rekruten-Depot der 26. (Württembergischen) Reserve-Division ins Feld zur Ausbildung hinter der Front. Am 9. Oktober 1916 wurde er dem Reserve-Infanterie-Regiment 119 zugeteilt und kam direkt in die Schlacht an der Somme, wo er nach Abflauen der Schlacht noch bis Mitte März in den Stellungskämpfen in der Schlammwüste an der Somme kämpfte. Am 16. März 1917 hinter die Siegfriedlinie verlegt, wurde Traugott Fritz am 2. April 1917 bei Noreuil vermißt und war in englische Gefangenschaft geraten. Dort verstarb er am 25. Juni 1919 an einer Herzklappenerkrankung.

Montag, 24. Juni 2019

24. Juni 1919


Theophil Reusch, lediger Maschinentechniker, wurde am 16. November 1914 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 119 eingezogen und kam am 6. März 1915 zum Landwehr-Infanterie-Regiment 124 in die Stellungskämpfe in den Argonnen. Vom 31. August bis 17. Oktober 1915 nahm er beim Ersatz-Bataillon in Ulm am 4. Ausbildungskursus für Offiziers-Aspiranten des Beurlaubtenstandes teil. Im Januar 1917 wurde das Regiment ins Oberelsaß verlegt. Theophil Breusch erkrankte am 21. Februar 1917 am Hartmannsweilerkopf an Schleimbeutelentzündung. Nach Aufenthalt in wechselnden Lazaretten wurde er am 19. Oktober 1917 zur Genesenden-Kompagnie des Ersatz-Bataillons Landwehr-Infanterie-Regiment 124 versetzt. 
Von der Musterungskommission am 4. Dezember 1917 zeitig kriegsunbrauchbar gemustert, wurde Theo-phil Breusch am 15. Dezember 1917 „ohne Versorgung, weil B. sofort den für seinen Lebensunterhalt notwendigen Arbeitsverdienst findet“ aus dem Militärdienst entlassen. Er verstarb am 24. Juni 1919 im Alter von 25 Jahren an den Folgen seiner Erkrankung.

Donnerstag, 20. Juni 2019

20. Juni 1919


Ernst Jocher, lediger Pulverfabrikarbeiter, wurde am 1. September 1916 zum Landsturm-Rekruten-Depot VII eingezogen und kam von dort am 3. November 1916 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 127. Am 17. März 1917 traf er im Feld beim Füsilier-Regiment 122 ein, das sich nach der Rückkehr aus dem Baltikum in Nordfrankreich in Ruhe befand, und wurde dort der 12. Kompagnie zugeteilt. Er kämpfte ab April 1917 an verschiedenen Fronten in Nordfrankreich bis er am 15. November 1917 als Köhler zur Ortskommandantur Doulcon kommandiert wurde. Am 30. Januar 1918 bei der Kompagnie zurück, wurde er vom 24. März bis 28. September 1918 zum Stellungsbau zur Infanterie-Pionier-Kompagnie kommandiert. Bei seiner Rückkehr war seine Kompagnie auf Grund der großen Verluste in den Rückzugskämpfen aufgelöst worden. Ernst Jocher wurde mit den Resten seiner Kompagnie der 10. Kompagnie zugeteilt und wurde kurz darauf am 17. Oktober 1918 in den Kämpfen bei Le Cateau vermißt.
Ernst Jocher war in französische Gefangenschaft geraten, in der er ernsthaft erkrankte. Am 31. Mai 1919 traf er nach Entlassung aus der Gefangenschaft im Durchgangslager Gießen ein. Wegen seines Gesund-heitszustandes wurde er sofort ins örtliche Lazarett verlegt, in dem der drei Wochen später verstarb. Die Todesursache ist nicht bekannt.

Mittwoch, 19. Juni 2019

19. Juni 1919

 

Franz Xaver Hahn wurde am 31. März 1916 im Alter von 18 Jahren zum Ersatz-Pionier-Bataillon 13 eingezogen. Er kam am 21. Juli 1916 zum Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 123 und von dort am 30. September 1916 zum Feld-Rekruten-Depot der 27. Infanterie-Division ins Feld. Am 24. April 1917 zum Grenadier-Regiment 123 versetzt, wurde er bereits am 11. Mai 1917 in der Frühjahrsschlacht bei Arras durch ein Maschinengewehr-Geschoß am Fuß verwundet. 
Am 10. Oktober 1917 zum Regiment zurückgekehrt, erkrankte Franz Xaver Hahn am 19. Oktober 1917 in der Abwehrschlacht in Flandern an Bronchitis. Er kam am 25. Oktober 1917 vom Regimentsrevier zur Krankenstammelstelle Gits, von dort über das Kriegs-Lazarett 130 am 10. November 1917 ins Reserve-Lazarett Hafenkrankenhaus nach Hamburg und schließlich am 14. Februar 1918 ins Reserve-Lazarett I in Gmünd. Zwischenzeitlich zu 2. Ersatz-Maschinengewehr-Kompagnie/XIII. versetzt, wurde er am 11. April 1918 als kriegsuntauglich mit einer monatlichen Rente von 48.75 Mk. entlassen. Franz Xaver Hahn verstarb am 19. Juni 1919 in der Lungenheilanstalt Überruh im Allgäu on offener Lungen-tuberkulose. 

Sonntag, 16. Juni 2019

16. Juni 1919


Josef Schoch wurde als württembergischer Staatsbürger in der Schweiz geboren. Er wurde am 4. Oktober 1915 als Armierungssoldat eingezogen und kam bereits am 9. Oktober 1915 zum Armierungs-Bataillon 59 ins Feld und wurde dort auf Grund seiner kaufmännischen Ausbildung als Schreiber beim Bataillon in Nordfrankreich eingesetzt. Nach den großen Verlusten im Sommer 1916 und Frühjahr 1917 wurde auch Josef Schoch als kriegsverwendungsfähig bei den Etappen-Formationen „ausgekehrt“ und am 16. September 1917 zur infanteristischen Ausbildung zum Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 123 versetzt. Am 16. Februar 1918 rückte er von dort ins Feld zum Reserve-Infanterie-Regiment 121. Bereits am 24. März 1918 bei St. Martin südöstlich Arras durch ein Artillerie-Geschoß am Hals verwundet, kam Josef Schoch nach kurzer Lazarett-Behandlung am 28. April 1918 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 121 und nach dessen Auflösung am 20. Dezember 1918 zum Infanterie-Regiment 180 nach Gmünd. Josef Schoch wurde am 31. Januar 1919 mit Typhus ins Garnisons-Lazarett Gmünd und verstarb dort am 16. Juni 1919 an Lungentuberkulose.

Samstag, 15. Juni 2019

15. Juni 1919


Der ledige Schuhmacher Wilhelm Braun wurde am 21. März 1916 im Alter von 19 Jahren zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 119 eingezogen. Nach der infanteristischen Grundausbil-dung kam er am 1. Mai 1916 zur 1. Ersatz-Maschinengewehr-Kompagnie/XIII. zur Ausbildung am Maschinengewehr. Am 26. Oktober 1916 zog Wilhelm Braun zum kurz zuvor neu aufgestellten Infan-terie-Regiment 413 in die Stellungskämpfe an der Yser. Wilhelm Braun wurde am 7. April 1918 bei Amiens durch ein Artillerie-Geschoß am Kopf schwer verwundet. Er verstarb nach über einjähriger Leidenszeit am 15. Juni 1919 im Garnisons-Lazarett in Tübingen.

Freitag, 14. Juni 2019

14. Juni 1919


Karl Krathwohl, lediger Bauernsohn aus Unterbrüden bei Backnang, wurde am 22. September 1916 im Alter von 19 Jahren zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 246 eingezogen. Er kam am 15. Januar 1917 zum neu aufgestellten Infanterie-Regiment 627, und, nachdem dieses Regiment nicht mobil gemacht wurde, am 21. März 1917 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 126. Am 4. Mai 1917 kam er zum Feld-Rekruten-Depot der 26. Infanterie-Division ins Feld und von dort am 11. Mai 1917 zum Infanterie-Regiment 125 an die Front. Karl Krathwohl wurde seit 1. August 1918 bei Cramaille vermißt und war in französische Gefangenschaft geraten. Er verstarb laut amtlicher franzö-sischer Totenliste am 14. Juni 1919 fünfeinhalb Uhr nachmittags im Hôpital Mitxte, rue Porte Madelaine 1, in Orléans. Die Todesursache ist nicht bekannt.

Mittwoch, 12. Juni 2019

12. Juni 1919



„Oberst Vowinkel war ein besonderer Typ von einem Frontsoldaten gewesen. Bei Offizieren und bei Mannschaften hatte er sich große Achtung und vielfach auch Liebe und Verehrung erworben. Als ein im Frieden lang gedienter, erfahrener Offizier eignete er sich durch seine klare Auffassung militärischer Verhältnisse, seine sprichwörtliche Ruhe und Bestimmtheit ganz besonders zum Kommandeur eines Landw.-Regiments. Von Ende November 1915 bis 17. Oktober 1918 hat er an der Spitze des Landw.-Inf.-Reg. 123 gestanden. Das Regiment hat unter seinem Kommando Großes geleistet, in Abwehr feindlicher Vorstöße wie im eigenen Angriff. Als geborener Frontoffizier hat er trotz mancher körperlicher Beschwerden stets die vorne eingesetzten Kompagnien, Feldwachen und Posten aufgesucht und Gefahren, die durch Beschießungen drohten, nie gescheut. Kein Freund vom Schützengraben, ist er hundert Male mit seinem Adjutanten und seinem „Feldmann“ über das freie Feld der Höhe 425 gegangen. „Auf mich schießen sie nicht“, pflegte er lächelnd zu den Umstehenden zu sagen. Für das Wohl und Wehe seiner Bataillone und Kompagnien hat er sich unaufhörlich eingesetzt, mehr als die meisten Regimentsangehörigen wissen. in durchaus gerader, offener Charakter, scheute er sich nicht, die Wahrheit beim Namen zu nennen, und dies ebensosehr nach oben wie nach unten. Das Wahrheitsgefühl ging ihm über die Form und Etikette. Und wenn er auch manchmal im äußeren Verkehr eine rauhe Schale zeigte – „wenn’s sei mueß au saugrob“ – so hatte er doch im Innern ein außerordentlich weich empfindendes Herz. Jeder Tote, der für das Vaterland sein Leben hergab, tat ihm in der Seele weh. Und was hatte er nicht für eine Freude an Tieren; davon wissen die Pferdepfleger des Regiments ein Liedlein zu singen. Sein Herz schlug für König und Reich; an Vater-landsliebe, die von persönlichem Ehrgeiz völlig frei war, ließ er sich nicht übertreffen. Den Offizieren seines Stabes stand er nah. Leider war ihm kein langer Lebensabend mehr beschieden. Am Morgen des 12. Juni 1919 starb er als Bezirkskommandeur in Mergentheim plötzlich an einem Gehirnschlag. In aller Stille wurde er dort beigesetzt. Der Verfasser, der drei Jahre als sein Adjutant mit ihm Freud und Leid geteilt hatte, schloß den Nachruf am Grabe seines Kommandeurs mit den Worten: „Solange es 123er gibt, wird Oberst Vowinkel im Gedächtnis leben. Sein Name hat in den Annalen des Landw.-Inf.-Reg. 123 einen guten, einen hellen Klang.“

aus: „Württembergisches Landw.-Inf.-Regiment Nr. 123 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1922

Montag, 10. Juni 2019

10. Juni 1919


Der ledige Pferdeknecht Karl Weller wurde am 4. August 1914 zur Sanitäts-Kompagnie 2/XIII. eingezogen und rückte mit dieser am 10. August 1914 ins Feld. Karl Weller erkrankte am 21. Juli 1915 in Lançon auf Grund der großen dienstlichen Beanspruchung an einem Nervenleiden. Er wurde am 29. Juli 1915 vom Krankenrevier ins Reserve-Feld-Lazarett Grandpré und von dort am 30. Juli 1915 ins Reserve-Feld-Lazarett in Montmédy verlegt. Am 1. August 1915 kam er ins Vereins-Lazarett nach Mühlacker, von dort am 21. August 1915 bis zum 12. Januar 1916 ins Reserve-Lazarett II Tübingen und schließlich am 12,. Januar 1916 ins Vereins-Lazarett in Murrhardt. Von dort wurde er am 7. Februar 1916 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 121 entlassen. Vom 1. April 1916 bis 15. Juni 1916 vom Waffendienst zur Mithilfe im elterlichen Betrieb befreit, wurde Karl Weller am 16. Juni 1916 wieder zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 121 eingezogen, erkrankte erneut und wurde vorübergehend der dortigen Genesenden-Kompagnie zugeteilt. Am 20. Februar 1917 wurde Karl Weller wieder nervenkrank ins Reserve-Lazarett II Ludwigsburg aufgenommen und schließlich am 9. Mai 1917 als „kriegsunbrauchbar ohne Versorgung“ entlassen.
Karl Weller wurde nicht mehr gesund. Er verstarb am 10. Juni 1919 im im Volksmund „Hustenburg“ genannten Vereins-Lazarett Wilhemsheim in Reichenberg bei Backnang im Alter von 28 Jahren an „Erkrankung infolge militärischen Dienstes“.


Samstag, 8. Juni 2019

8. Juni 1919


Karl Griesinger, Mechaniker aus Urach, wurde 18-jährig am 20. Juni 1917 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 247 eingezogen. Nach infanteristischer Grundausbildung wurde er am 31. Oktober 1917 zur 3. Ersatz-Maschinengewehr-Kompagnie/XIII. zu weiteren Ausbildung am Maschinen-gewehr versetzt. Am 29. Mai 1918 kam Karl Griesinger an die Front zum Infanterie-Regiment 180 in die Kämpfe zwischen Arras und Albert, später nach Flandern und wieder nach Nordfrankreich. Nach dem Rückmarsch in die Heimat erkrankte er im Urlaub, wurde am 27. Dezember 1919 ins Reserve-Lazarett Reutlingen aufgenommen und am 17. Februar 1919 ins Vereins-Lazarett Wilhelmsheim verlegt. Karl Griesinger verstarb am 8. Juni 1919 nach halbjähriger Leidenszeit im Alter von 20 Jahren an Lungentuberkulose.

Donnerstag, 6. Juni 2019

6. Juni 1919


„† Bolter Josef, Bäcker, wurde 18. 6. 17, 18 J. alt, nach Weingarten eingezogen. Im Herbst 17 stand er auf Russenwacht am Bodensee. Im I.-Reg. 123 kam er um Weihnachten 17 nach Oberelsaß. Im Frühjahr 18 erkrankte er und wurde zur Heilung nach Göttingen, später nach Ulm überwiesen. Im Herbst stand er wieder an der Front. Auf dem Heimmarsch erkrankte er und kränkelte fortan. Nach langem Leiden ist er im Festungshauptlazarett Ulm 6. 6. 19 gestorben und wurde dahier zur Ruhe bestattet..“

aus „Das Eiserne Buch der Stadt Mengen“, Mengen 1924

Dienstag, 4. Juni 2019

4. Juni 1919



“Punkt 7 Uhr abends brachen ungeachtet der noch niederfallenden Erdmassen und des feindlichen Abwehrfeuers die Sturmtrupps los, die rückwärtigen Wellen rückten nach. Hierbei zeichnete sich besonders Hauptmann d. R. Bammert mit der 8./124 aus. Unter den größten Anstrengungen mußte die feindliche Sperrfeuerzone durchschritten werden, die Kompagnie kam aber zeitgerecht an ihren befohlenen Platz.
7.05 Uhr abends war die erste feindliche Linie genommen. Bei der 6./124 zeichnete sich Vizefeldwebel Weiß mit seinem Sturmtrupp besonders aus, durch Wegnahme eines englischen M.-G.s, ebenso der Gefreite Kern von Ravensburg, der den verwundeten Sturmtruppführer ersetzte und, obwohl selbst verwundet, umsichtig und entschlossen weit über das gesteckte Ziel vorstieß.
Bei Punkt 13 wehrte sich ein englisches M.-G. verzweifelt, der tapfere Sturmtruppführer Vizefeldwebel Fischer, 7./124, fand beim gewaltsamen Vorstürmen den Heldentod.
7.32 Uhr abends war überall das gesteckte Ziel erreicht mit Ausnahme des Punktes 13, die 12./124 auf der Bastion dagegen hatte ihr Ziel überschritten. Hier hatte sich wieder der Gefreite Friedrich Goral ausgezeichnet, indem er weit voraus jeden Widerstand mit Bajonett und Handgranate brach.
Zum Ausbau der eroberten Stellungen und zum Graben der Verbindungen wurden Verstärkungen vorgeschickt, hierbei wurde Oberleutnant d. R. Weitbrecht durch einen Infanterieschuß schwer verwundet.“

aus: „Das Infanterie-Regiment „König Wilhelm I“ (6. Württ.) Nr. 124 im Weltkrieg 1914–1918ׅ, Stuttgart 1921

Montag, 3. Juni 2019

3. Juni 1919


Benedikt Jäger wurde am 21. September 1916 zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 122 eingezogen und kam von dort am 27. Juli 1917 in die Stellungskämpfe an Styr uns Stochod, zunächst zum Feld-Rekruten-Depot der 7. Landwehr-Division, dann, am 6. August 1917 zum Landwehr-Infanterie-Regiment 126. Nach Besetzung der Ukraine wurde er am 8. Juni 1918 altershalber wieder zum Feld-Rekruten-Depot der 7. Landwehr-Division zurückversetzt. Benedikt Jäger war zur Rückkehr in die Heimat vorgesehen. Wie viele andere Angehörige der Division wurde er durch die Unruhen in der Ukraine von der Heimat abgeschnitten und verstarb auf dem Rückweg in die Heimat im französischen Internierungslager Mikra bei Saloniki.
Ein Bericht über die Internierung der 7. Landwehr-Division findet sich unter dem 30. Juni 1919.

Samstag, 1. Juni 2019

1. Juni 1919


Friedrich Späth wurde am 22. April 1915 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 246 eingezogen und kam am 13. Juni 1915 zum Reserve-Infanterie-Regiment 120 ins Feld, wo er am 2. April 1916 vor Verdun verwundet wurde. Nach seiner Wiederherstellung im Lazarett kam er am 21. Juli 1916 vom Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120 zum Infanterie-Regiment 413 an die Front in die Stellungskämpfe in Flandern. In der Schlacht bei Hooge geriet er am 7. Juni 1917 in englische Gefangenschaft, in der er an an Tuberkulose erkrankte. Er wurde am 17. September 1918 als Schwerkranker ausgetauscht, kam am 11. Oktober 1918 ins Reserve-Lazarett Überruh bei Isny im Allgäu. Er verstarb nach Mitteilung der Lungenheilanstalt Überruh am 1. Juni 1919 an tuberkuloser Hirnhautentzündung bei offener Lungentuberkulose.


Bilder: Hauptstaatsarchiv Stuttgart Bestand M 469 und M 590