Donnerstag, 15. Dezember 2022

Dezember 1922

 


Johannes Heilenmann, lediger Schlosser aus Roßwälden, wurde am 2. Dezember 1914 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 180 eingezogen und kam nach sechswöchiger Grundausbildung an die Front zum Reserve-Infanterie-Regiment 120 nach La Boisselle. Nach Verlegung des Regiments nach russisch Polen wurde er am 19. September 1915 bei Dubniki durch einen Querschläger in den Unterleib verwundet und am 21. September 1915 ins Feld-Lazarett Nr. 4 der 58. Infanterie-Division eingeliefert. Nachdem er transportfähig war, wurde er am 9. Oktober 1915 ins Festungs-Lazarett Königsberg in Ostpreußen verlegt. Dort erkrankte Johannes Heilenmann schwer an der Lunge. Er kam am 30. Dezember 1915 in die Lungenheilanstalt Görbersdorf in Schlesien, am 15. Februar 1916 heimatnah in die Lungenheilanstalt Wilhelmsheim in Reichenberg bei Backnang, am 20. Mai 1916 ins Karl-Olga-Krankenhaus in Stuttgart, am 7. Juni 1916 zurück ins Wilhelmsheim und am 7. November 1916 ins Bezirks-Krankenhaus Göppingen. Von dort wurde er am 14. April 1917 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120 entlassen. 

Johannes Heilemann wurde am 14. Mai 1917 vom Bataillonsarzt zeitig „arbeitsverwendungsfähig Heimat“ für die Dauer von drei Monaten beurteilt und am 4. Juni 1917 zur Arbeitsaufnahme bei der Maschinenfabrik Eßlingen entlassen. Am 11. Juli 1917 wurde die Entlassung aus dem Militärdienst „bis auf Weiteres“ verlängert und eine Kriegsdienstbeschädigtenrente in Höhe von 30 Mark monatlich ab dem 1. August 1917 festgesetzt.

Johannes Heilemann verstarb im Dezember 1922 an den Folgen seiner Lungenerkrankung. Der Kriegsstammrolleneintrag gibt über sein Schicksal nach der Entlassung leider keine Auskunft. Die Liste der öffentlich gepflegten Gräber des Friedhofes in Roßwälden enthält lediglich drei Einträge vom 20. April 1945. Sein Grabstein ist bereits stark verwittert, so dass der Todestag nicht eindeutig festgestellt werden konnte.

Gedenkstein für Johannes Heilenmann auf dem Friedhof in Roßwälden
(Aufnahme von 2009)




Sonntag, 4. Dezember 2022

4. Dezember 1922

 


Johannes Daimelhuber wurde am 14. März 1885 auf der Missionsstation Hubli der Baseler Mission in Ostindien geboren. Seine Vater, ein geborener Reutlinger, war seit Beginn der 70er Jahre für die Baseler Mission in Indien tätig. Bei Kriegsbeginn befand sich Johannes Daimelhuber in der Ausbildung zum evangelischen Pfarrer und war als Vikar an der Garnisonskirche in Ulm an der Donau tätig. Als gedienter einjährig Freiwilliger trat er am 4. August 1914 beim Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiment 120 als Vizefeldwebel und Offizier-Stellvertreter ein und kam am 8. August 1914 zur 1. Kompagnie des Feldregiments an die Front in den Argonnen. Am 25. September 1914 wurde er zum Bataillonsstab des III. Bataillons versetzt. 

Johannes Daimelhuber, zwischenzeitlich zum Leutnant der Reserve befördert und als Bataillonsadjutant des III. Bataillons verwendet, wurde in den Kämpfen im Februar 1915 im Argonnenwald schwer verwundet. Er nutzte die Lazarettaufenthalte und die Genesungszeit um die Ordination zum evangeli-schen Pfarrer nachzuholen. Auf Grund seiner Verwundung nicht mehr kampffähig, kehrte er am 4. Juli 1917 als evangelischer Feldgeistlicher der 26. (Württembergischen) Infanterie-Division ins Feld zurück.

Nach Kriegsende war Johannes Daimelhuber noch als Pfarrer in der Schurwaldgemeinde Hohengehren tätig. Er verstarb am 4. Dezember 1922 an den Folgen seiner schweren Verwundung.

Sonntag, 20. November 2022

20. November 1922

 


Otto Sternhuber, lediger Straßenbahnwagenführer aus Stuttgart, wurde am 30. Juli 1917 als Rekrut zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 119 eingezogen und am 31. Oktober 1917 zur Ausbildung am Maschinengewehr zur 3. Ersatz-Maschinengewehr-Kompagnie/XIII. nach Münsingen versetzt. Am 16. November 1917 mußte er krankheitsbedingt für drei Wochen ins Reserve-Lazarett VII in Stuttgart. Nach Ende der Ausbildung am Maschinengewehr wurde Otto Sternhuber am 21. März 1918 „zur Einkleidung“ dem Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 125 überwiesen und rückte von dort zur Württembergischen Vermessungs-Abteilung Nr. 25 ins Oberelsaß und im Juni 1918 nach Nordfrankreich, wo er bis zum Waffenstillstand verblieb. 

Nach dem Rückmarsch wurde Otto Sternhuber am 18. Dezember 1918 zur Entlassung zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 125 versetzt. Otto Sternhuber war nicht direkt an Kampfhandlungen beteiligt. Er verstarb am 20. November 1922 in seiner Heimatstadt Stuttgart „an Kriegsfolgen“. Mangelnde Ernährung und Unterbringung während des Kriegseinsatzes werden zu seiner späteren Erkrankung beigetragen haben.

Samstag, 29. Oktober 2022

29. Oktober 1922

 


Eugen Drechsel wurde am 21. September 1914 zur Ersatz-Eskadron des Dragoner-Regiments 25 eingezogen. Am 24. April 1915 wurde er zum Feldregiment an die Westfront in die Stellungskämpfe in französisch Lothringen versetzt. Er nahm bis Ende Februar 1917 an allen Einsätzen des Regiments teil, die bis Oktober 1916 hauptsächlich im Ordnungsdienst im gesamten belgischen Etappengebiet bestanden. Von Oktober 1916 bis Februar 1917 nahm das Regiment am Rumänienfeldzug teil.
Am 2. März 1917 wurde Eugen Drechsel ausgetauscht und kam zur Ersatz-Eskadron in die Heimat zurück. Die Schonung dauerte jedoch nicht lange. Schon am 30. März 1917 mußte Eugen Drechsel wieder zum Regiment ins Feld. Dieses befand sich wieder in Belgien zum Grenzschutz an der holländischen Grenze. Das Regiment wurde ab Juni 1917 im Bereich der gesamten Westfront eingesetzt, um in gefährdeten Bereichen einzuspringen oder schwach besetzte Abschnitte zu entlasten. Im Oktober 1917 mußten die Pferde zur Artillerie abgegeben werden und die Dragoner wurden nur noch infanteristisch eingesetzt.

Eugen Drechsel geriet am 31. August 1918 im Abwehrkampf bei Ecoust-Saint Mein in englische Gefan-genschaft. Er kehrte am 14. Mai 1919 gesundheitlich angeschlagen aus der Gefangenschaft zurück und wurde der Genesenden-Eskadron des Regiments zugeteilt. Von dort wurde er am 3. Juli 1919 wegen Erkrankung an einer Rippfellentzündung ins Garnisons-Lazarett Ludwigsburg eingewiesen. Nach seiner Entlassung aus dem Lazarett am 14. Februar 1920 wurde Eugen Drechsel noch kurz der Wirtschafts-Eskadron des Dragoner-Regiments 25 zugeteilt und schließlich am 31. März 1920 aus dem Militärdienst entlassen. Er verstarb am 29. Oktober 1922 an den Folgen seiner Erkrankung.
 
Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 590

Samstag, 1. Oktober 2022

1. Oktober 1922


Wie viele gediente und im Umgang mit Pferden vertraute Kavalleristen wurde Wilhelm Maisch als Fahrer zur Artillerie eingezogen. Er kam am 27. März 1915 zur II. Ersatz-Abteilung des Feldartillerie- Regiments 29 und von dort am 19. August 1915 zur leichten Munitions-Kolonne der III. Abteilung des Reserve-Feldartillerie-Regiments 26 ins Feld an die Westfront. Bereits am 28. August 1915 wurde er wegen eingeschränkter Leistungsfähigkeit in die Heimat zurück geschickt und der II. Ersatz-Abteilung des Feldartillerie-Regiments 49 zugeteilt. Weierhin schonungsbedürftig wurde er am 19. November 1915 zum zentralen Pferde-Lazarett des XIII. Armeekorps in Ludwigsburg versetzt.
Wegen des steigenden Personalbedarfs an der Front mußte auch Wilhelm Maisch wieder ins Feld,. Er kam am 23. April 1916 zum Reserve-Feldartillerie Regiment 54 nach französisch Flandern und wurde am 23. September 1916 zum Landwehr-Feldartillerie-Regiment 2 in die Stellungskämpfe vor Verdun versetzt. Am 28. September 1916 mußte er sich wegen eines fieberhaften Bronchialkatarrhs erstmals in medizinische Behandlung begeben. Am 12. Okrober 1916 kehrte er zum noch vor Verdun stehenden Regiment zurück.
Wilhelm Maisch erkrankte am 8. September 1917 erneut. Nach Entlassung aus dem Lazarett kam er am 4. Oktober 1917 zur II. Ersatz-Abteilung des Feldartillerie-Regiments 49. Am 19. November 1917 kehrte er in die Stellungskämpfe vor Verdun zurück, diesmal zum Reserve-Feldartillerie-Regiment 26. Am 23. November 1917 mußte er krankheitsbedingt wieder ins Lazarett, er kam nach seiner Entlassung zur Genesenden-Abteilung des Feld-Rekrunten-Depots der 26. (Württembergischen) Reserve-Division und kehrte am 24. Juli 1918 zum Regiment zurück.
Im September 1918 erhielt Wilhelm Maisch Heimaturlaub bis 8. Oktober 1918. Auf Grund der im Oktober 1918 verhängten Beförderungssperre konnte er nicht an die Front zurückkehren und wurde nach Eintritt des Waffenstillstandes vom Ersatz-Truppenteil entlassen. Er verstarb am 1. Oktober 1922 an den Spätfolgen seiner Erkrankungen im Kriegsdienst.

Samstag, 24. September 2022

24. September 1922

 


Die militärische Karriere des Kriegsfreiwilligen Ernst Widmann dauerte nicht lange. Nachdem er am 16. August 1914 freiwillig beim Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 119 eingetreten war, kam er nach der infanteristischen Grundausbildung am 3. November 1914 zum Feld-Regiment in russisch Polen. Kaum sechs Wochen später, am 13. Dezember 1914, wurde er bei Sanniki durch einen Kopfschuß mit einem Gewehr-Geschoß schwer verwundet wobei er das linke Auge verlor. Nach Lazarettbehand-lungen in Bromberg, Stuttgart und Nürtingen wurde er am 16. November 1915 wieder dem Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 119 zugeteilt. Von dort wurde er am 1. Januar 1916 als kriegsdienst-beschädigt entlassen.

Der Dank des Vaterlandes bestand in einer monatlichen Rente von 33 Mark und einer silbernen Verdienstmedaille. Ernst Wiedmann verstarb am 24. September 1922 in Untertürkheim an den Folgen seiner Verwundung.

Freitag, 2. September 2022

2. September 1922

 


Pauline Sichler war bei Kriegsbeginn als Diakonisse in Karlsruhe tätig. Im November 1914 wurde sie vom badischen Landesverein vom Roten Kreuz zur Kranken- und Verwundetenpflege einberufen. Sie kam zunächst ins Reserve-Lazarett Ettlingen, im Februar 1915 nach Mülhausen im Elsaß und im Februar 1917 nach Schlettstadt im Elsaß.

Während ihrer Tätigkeit in der Kriegskrankenpflege steckte sie sich an Grippe an und wurde genötigt, ihren Dienst vor der vollständigen Genesung wieder aufzunehmen. Sie kehrte schwer lungenkrank aus dem Krieg zurück und verstarb am 2. September 1922 in ihrer Heimatstadt Tuttlingen an Lungentuber-kulose.

Mittwoch, 24. August 2022

24. August 1922

 



Friedrich Hagenmüller, Schreiner in Stuttgart, wurde am 26. Mai 1916 mit dem Jahrgang 1896 zum Militärdienst eingezogen. Er erhielt seine infanteristische Grundausbildung beim Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 119 und zog am 8. Oktober 1916 zum Infanterie-Regiment 180 ins Feld, direkt in die Schlacht an der Somme, die Ende November 1916 allmählich in Stellungskämpfe überging. Von  dort kam er Mitte April 1917 an die Siegfriedfront, Mitte Mai in die Frühjahrsschlacht bei Arras und schließlich in erneute Stellungskämpfe im Artois.
Am 31. Mai 1917 wurde Friedrich Hagenmüller bei Riencourt durch eine Schrapnellkugel leicht an der Hüfte verwundet. Die Verwundung stellte sich bald als schwerwiegender heraus. Nach über einjähriger Lazarettbehandlung in Verden an der Aller, Hannover und drei verschiedenen Lazaretten in Stuttgart wurde er am 5. Juni 1918  mit der Beurteilung dauernd kriegsverwendungsunfähig zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 180 zurückversetzt. 
Friedrich Hagenmüller wurde am 1. September 1918 als für Hilfsdienste nicht geeigneter Kriegsinvalide mit einer monatlichen Rente von 157 Mark aus dem Heeresdienst entlassen. Er verstarb am 24. August 1922 in Stuttgart an den Spätfolgen seiner Verwundung.

Freitag, 22. Juli 2022

22. Juli 1922


 

Pius Sälzler, verheirateter Zimmermann und Vater eines Kindes in Stuttgart hatte seit Herbst 1896 seinen Wehrdienst beim badischen Infanterie-Regiment 111 abgeleistet und war Ende September 1898 zur Reserve entlassen worden. Nach mehreren Offizialdelikten mit insgesamt elf Monaten Gefängnis-strafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf vier Jahre wurde er am 19. September 1900 vom Bezirkskommando Bruchsal aus dem Heere entfernt.

Trotz Entfernung aus dem Heere wurde Pius Sälzler am 29. August 1914 zum 2. Landsturm-Infanterie-Bataillon Stuttgart XIII/3. eingezogen. Er wurde wenig später dem Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 119 überwiesen und kam am 24. September 1914 zum Feldregiment in die Vogesen bei Sennheim, wo er während seines gesamten Fronteinsatzes verblieb. 

Pius Sälzler wurde am 26. August 1915 durch Granatsplitter an Stirn, Wange und Oberarm verwundet. Nach der Lazarettbehandlung kam er am 15. Oktober 1915 zum Ersatz-Bataillon zurück und wurde von dort am 19. Oktober 1915 als Angehöriger der älteren Jahrgänge des Landsturms II. Aufgebotes aus dem Heeresdienst entlassen. Er verstarb am 22. Juli 1922 in seiner Heimatstadt Stuttgart an den Folgen seiner Kopfverwundung. Ein schlechter Soldat kann er nicht gewesen sein, er hat während der elf Monate an der Front das Eiserne Kreuz II. Klasse und die silberne badische Militär-Verdienstmedaille erworben.

Freitag, 1. Juli 2022

1. Juli 1922

 


Christian Dieterle, verheirateter Färbergehilfe und Vater von vier Kindern wurde am 1. Mai 1916 als ungedienter Landsturmrekrut zum 4. Landsturm-Rekruten-Depot in Aalen eingezogen. Nach kurzer infanteristischer Grundausbildung kam er am 13. Juli 1916 zum Landsturm-Infanterie-Bataillon Gmünd XIII/19. und im Februar 1917 zum 2. Württembergischen Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillon XIII/22. Am 24. April 1917 wurde er, laut ärztlichem Befund als garnisonsverwendungsfähig eingestuft, zum Landsturm-Infanterie-Bataillon Ellwangen XIII/12. nach französisch Flandern versetzt.

Christian Dieterle überschritt laut Stammrolleneintrag am 26. April 1917 die französische Grenze und kam zum Bataillon in die Stellungskämpfe in der Umgebung von Lille. Das Bataillon war hier über-wiegend mit dem Verladen von Artillerie-Munition beschäftigt. Mitte April 1918 wurde das Bataillon in die Festung Lille verlegt und war dort bis zum Rückmarsch am 14. November 1918 mit der Bewachung und dem Abtransport von Gefangenen beauftragt. Zum  eigentlichen Kampfeinsatz kam es nicht.

Christian Dieterle wurde nach Rückkehr des Bataillons in die Heimat am 8. Dezember 1918 entlassen. Der ärztliche Befund bei der Entlassung lautete: „Kriegsdienstbeschädigung liegt nicht vor“. Er verstarb am 1. Juli 1922 in Stuttgart an Kriegsfolgen. Die Todesursache kann nicht mehr ermittelt werden. Zwar war es beim Landsturm-Infanterie-Bataillon Ellwangen während des Aufenthaltes in Lille zu einigen Fällen von Typhuserkrankungen gekommen, ob auch Christian Dieterle später hiervon betroffen war, kann nicht mehr festgestellt werden.

Montag, 13. Juni 2022

13. Juni 1922

 


Christian Seifriz, Harmonikamacher aus Schörzingen bei Spaichingen und Familienvater von drei Kindern hatte von Oktober 1906 bis September 1908 seinen Wehrdienst beim Infanterie-Regiment 180 abgeleistet. Er wurde am 5. August 1914 beim Aufruf der Landwehr zum Reserve-Infanterie-Regiment 119 eingezogen und verrichtete nachfolgend seinen Dienst als ausgebildeter Krankenträger beim Regiment an beinahe allen Abschnitten der Westfront. Wegen besonderer Auszeichnung vor dem Feind wurde er im August 1917 während der Schlacht an der Somme zum Sanitäts-Unteroffizier und später zum Sanitäts-Sergeanten befördert.

Christian Seifriz wurde am 10. August 1918 unmittelbar nach Beginn der alliierten Offensive bei Bray-sur Somme vermißt. Sein Schicksal konnte vorerst nicht geklärt werden. Er wurde am 13. Juni 1922 vom Amtsgericht Spaichingen offiziell für tot erklärt. Bei einer Umbettungsaktion im Jahre 1926 wurden seine Überreste aufgefunden und auf dem Militärfriedhof Proyart beigesetzt, wo er heute noch ruht.

Mittwoch, 1. Juni 2022

1. Juni 1922


Julius Weitmann, lediger Goldschmied aus Gmünd, hatte in den Jahren 1903bis 1905 seinen Wehrdienst beim Infanterie-Regiment 127 abgeleistet. Als Reservist wurde er sofort bei Mobilmachung am 2. August 1914 zum Grenadier-Regiment 123 eingezogen und kam wenige Tage später zum Ersatz-Bataillon seines Friedensregiments 127. Am 29. August 1914 marschierte er mit dem Nachersatz zum Feldregiment in die Argonnen, wo er am 3. September 1914 eintraf. Julius Weinmann nahm bis Ende Dezember 1915 mit seinem Regiment an den Stellungskämpfen im Argonnenwald bei Binarville teil. Anfang Januar 1916 wurden die 127er in den Wytschaetebogen vor Ypern verlegt. Auch hier geriet Julius Weinmann mit dem Regiment in teilweise heftige Stellungskämpfe (Doppelhöhe 60).

Ende Juli 1916 mußte das Regiment in die Schlacht an der Somme. Am 16. August 1916 schlug die 2. Kompagnie bei Guillemont unter schweren eigenen Verlusten einen kombinierten britisch-französischen Angriff auf ihre Stellungen zurück. Julius Weitmann wurde vermißt und war in französische Gefangen-schaft geraten. Er kehrte dreieinhalb Jahre später am 13. Februar 1920 aus der Gefangenschaft zurück und wurde drei Tage später vom Durchgangslager Mannheim in die Heimat entlassen, wo er am 1. Juni 1922 an den Folgen der Entbehrungen von Kriegsdienst und Gefangenschaft verstarb.

Mittwoch, 18. Mai 2022

18. Mai 1922

 

Johannes Knapp, lediger Goldarbeiter aus Mönsheim bei Leonberg, hatte in den Jahren 1907 bis 1909 beim Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ seinen Wehrdienst abgeleistet. Als ausgebildeter Reservist wurde er zu Beginn der Mobilmachung am 4. August 1914 zum Reserve-Infanterie-Regiment 120 ein-berufen und zog mit diesem am 10. August 1914 Richtung Westen an der Rhein. Das Regiment kämpfte nachfolgend in den Vogesen und kam am 27. September 1914 in die berüchtigten Stellungskämpfe in und bei La Boisselle.

Johannes Knapp wurde am zweiten Einsatztag des Regiments bei La Boisselle durch einen Gewehr-schuß an der Hand verwundet. Er kehrte nach seiner Wiederherstellung Anfang März 1915 zum Regiment zurück, rechtzeitig um mit diesem in die Gegend von Givenchy-en Gohelle verlegt zu werden. Die letzte Meldung über Johannes Knapp berichtete über eine leichte Verwundung am 10. Juni 1915 südwestlich Thélus. Man vermutete ihn wohl auf dem Weg zum nächstgelegenen Verbandplatz. Erst später wurde festgestellt, daß er dort nie angekommen war. Sein Schicksal blieb ungeklärt. Er wurde am 18. Mai 1922 vom Amtsgericht Leonberg offiziell für tot erklärt.

Bild: Württembergische Verlustliste Nr. 336 vom 28. Januar 1916


Montag, 2. Mai 2022

2. Mai 1922

 


Am 18. November 1916 durchbrachen britische Einheiten bei einem Nachbarregiment des Reserve-Infanterie-Regiments 120 die deutschen Linien und kamen in den Rücken des I. Bataillons. Nach dem Angriff wurden rund 300 Mann des Bataillons vermißt, der Großteil war in Gefangenschaft geraten. 

Mathäus Schwertle, lediger Sattler aus Justingen bei Münsingen kam am 8. Januar 1915 als ungedienter Landsturmrekrut zum Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 123. Am 9. September 1915 wurde er zu landwirtschaftlichen Arbeiten im elterlichen Betrieb in Ingstetten bei Münsingen beurlaubt. Die erneute Einberufung erfolgte am 21. November 1915 zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 124. Von dort wurde er am 15. März 1916 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120 versetzt. Nach erneutem Ernteurlaub ab 21. August 1916 kehrte er am 16. Oktober 1916 zum Ersatz-Bataillon zurück und wurde kurz darauf, am 5. November 1916, zum Feld-Regiment an die Somme entsandt. Zwei Wochen später gehörte er zu den Angehörigen des I. Bataillons, deren Schicksal nach der Umgehung durch die Briten nicht mehr geklärt werden konnte. Er wurde am 2. Mai 1922 vom Amtsgericht Münsingen gerichtlich für tot erklärt.

Mittwoch, 27. April 2022

27. April 1922


 

Karl Bens, lediger Monteur in Stuttgart, war am 26. September 1913 vom Grenadier-Regiment 119 zur Reserve entlassen worden. Anfang August 1914 wurde er im Rahmen der allgemeinen Mobilmachung wieder eingezogen und kam am 25. August 1914 zum Reserve-Infanterie-Regiment 120 in die Vogesen. Schon fünf Tage später, am 30. August 1914, wurde er in der Schlacht von Nancy – Epinal bei La Bolle verwundet und gilt seither als vermißt. Sein Schicksal konnte nicht aufgeklärt werden. Er wurde am 27. April 1922 vom Amtsgericht seiner Geburtsstadt Osthofen in Hessen gerichtlich für tot erklärt.

Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 477


Freitag, 22. April 2022

22. April 1922

 


Karl Stengle

Hilfslehrer uin Gmünd. 22. April 1922„

Geb. 22. 1. 98 in Schw. Gmünd, Sem. Gmünd seit 1912, rückte nach Ablegung der 1. Dienstprüfung am 15. Jan. 1917 nach Ulm ein und stand vom August bis November 1917 bei Feldart. 13 im Feld. In Flandern wurde er als Befehlsempfänger schwerverwundet – linker Oberschenkel, rechte Hand und Kopf – Fußamputation. Nach seiner Entlassung U.-Lehrer in Nendingen uns Unterböbingen, dann Hilfslehrer in Gmünd. Am 22. April 1922 erlag sein geschwächter Körper der Lungentuberkulose. Stengle war ein äußerst fleißiger und strebsamer dabei gefälliger und hilfsbereiter junger Mann, der nach dem frühen Tode seines Vaters den Seinen Halt und Stütze war.“

aus: „Ehrenbuch der gefallenen kath. Lehrer Württembergs“, Biberach an der Riß, 1927


Donnerstag, 7. April 2022

7. April 1922

 


Karl Bilger, gelernter Maurer in Stuttgart und Familienvater von drei Kindern, wurde am 15. April 1915 als ungedienter Landsturmmann zur Landsturm-Ersatz-Pionier-Kompagnie beim Ersatz-Pionier-Batail-lon 13 eingezogen. Er kam 31. Juli 1915 als Nachersatz zur 3. Landsturm-Pionier-Kompagnie in den Osten. Die Kompagnie war dort mit dem Bau von Kriegsbrücken in Warschau, am Bug an der Szczara, an der Zelwianka und an der Molczadz beschäftigt. Im Sommer 1916 wurde sie zum Stellungabau an den Serwetsch verlegt. 

Am 2. Januar 1917 wurde Karl Bilger zur Ersatz-Kompagnie zurückversetzt. Von dort kam er am 21. Januar 1917 zur 2.  Landsturm-Pionier-Kompagnie und wurde mit dieser Anfang Februar 1917 nach Rimnicul-Sarat in Rumänien verlegt. Die Stammrollen der 2. Landsturm-Pionier-Kompagnie sind verlo-ren gegangen, über das weitere Schicksal vom Karl Bilger ist nur bekannt, daß er nach der Rückkehr in die Heimat am 18. Dezember 1918 infolge Demobilmachung aus dem Militärdienst entlassen wurde.

Über die Arbeitsbedingungen der 2. Landsturm-Pionier-Kompagnie berichtet die Geschichte des Württembergischen Pionier Bataillons 13:

„Die Arbeiten zur Überbrückung des Rimniculflusses waren zum Teil recht bedeutende Leistungen ( … ) und die 33 Kilometer lange Förderbahn, auf der die in den bewaldeten Höhen gefällten Stämme ins Sägewerk geführt wurden, mußte stark in Anspruch genommen werden, um die erforderlichen Brückenhölzer zu bekommen. Die Bahn lag im Rutschgebiet; 55 Brücken und Durchlässe lagen in ihrer Linie, so daß es reichlich Instandhaltungsarbeiten gab.

„Der Dienst der Kompagnie spielte sich ( … ) teils in den endlosen Wäldern der Karpathen, teils in den vom Fuß der Karpathen bis zum Sereth sich erstreckenden Niederungen der Walachei ab. Die Quartiere lagen zwischen beiden an den Hängen der Karpathenvorberge ansteigend, versteckt zwischen Obst- und Nuß-bäumen und inmitten saftig grünenden Weinbergen. Die Holzfällerarbeit, namentlich das Herausschaffen der Stämme an die Abfuhrplätze mit Ochsen-gespannen – im Winter auf Schlitten – war anstrengend. Doch gewährte der Wald Schutz gegen die drückende Sommerhitze und der Blick von den Arbeitsplätzen gegen Westen nach den Schneegipfeln der Karpathen über den unermeßlich blauenden Wald und nach Südosten und Osten in die fruchtbare Ebene der Walachei war prachtvoll und ließ die Arbeit oft weniger schwer empfinden. Der Dienst in der Ebene war aber ungleich härter. Im Nachwinter war die Tagesarbeit oftmals durch die starken Schneestürme spurlos verweht. Das schnell einsetzende warme Frühjahrswetter verwandelte aber die von den Russen zerstörten Straßen in wahre Schlammgräben, aus denen hin und wieder Pferdekadaver, zerbrochene Fahrzeuge und anderes auf dem Rückzug weggeworfenes Heeresgut zum Vor-schein kamen. Rasch trocknete der stinkende Morast auf, und nun galt es, seine Kruste zu entfernen und einen richtigen Straßenkörper herzustellen, wie es im Schwabenland der Brauch ist. Diese Arbeit mußte aber inmitten ungezählter Fliegen, deren Brutstätten der Schlamm abgab, in drückendster Hitze und bei mangelndem Trinkwasser geleistet werden. Die Besorgnis vor ansteckenden Krankheiten, namentlich vor dem Fleckfieber, war daher nicht ungerechtfertigt. Die großen Unterschiede zwischen Tages- und Nachttemperatur und auch die veränderte Lebensweise verursachten allerdings Darmerkrankungen.“

Vermutlich lag hier der Keim für die kriegsbedingte Erkrankung an der Karl Bilger am 7. April 1922 in seiner Stuttgarter Heimat verstarb. 


Freitag, 25. März 2022

25. März 1922

 


Josef Bertsche, lediger Fabrikarbeiter aus Deißlingen bei Rottweil, wurde am 30. April 1915 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120 eingezogen und nach der infanteristischen Grundausbildung am 20. Juli 1915 wieder entlassen. Er war in einem kriegswichtigen Betrieb beschäf-tigt. Am 1. Oktober 1915 wurde er wieder eingezogen und kam am 16. April 1916 zum Feldregiment in die Champagne. Er kämpfte nachfolgend mit seinem Regiment in der Schlacht an der Somme, in Flandern an der Yser und bis zum 18. November 1916 wieder in der Schlacht an der Somme.

Am 18. November 1916 wurde das I. Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120 im Grandcourt-Riegel von beim Nachbarregiment 106 durchgebrochenen englischen Truppen im Rücken überrascht und beinahe vollständig aufgerieben. Josef Bertsche gehörte zu den 297 Vermißten dieser Kämpfe. Durch eine Mitteilung seines Vaters erfuhr das Regiment später von seiner Gefangennahme.

Josef Bertsche kehrte am 9. Oktober 1919 über das Durchgangslager Mannheim aus der Gefangenschaft zurück. Er verstarb am 25. März 1922 in der Heimat an den Folgen der Entbehrungen in Kriegsdienst und Gefangenschaft.

Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 590




Montag, 14. März 2022

14. März 1922

 


Karl Friedrich Klaiber, verheirateter Instrumentenmacher aus Tuttlingen, hatte in den Jahren 1904 bis 1906 beim Infanterie-Regiment 125 gedient. Er wurde am 5. August 1914 als Landwehrmann zum Reserve-Infanterie-Regiment 119 eingezogen und marschierte mit diesem am 9. August 1914 ins Feld Richtung Vogesen. Am 27. August 1914 wurde er durch Granatsplitter schwer verwundet und vermißt. Die Regimentsgeschichte berichtet über diesen Tag:

„In aller Frühe des 27. August eröffneten die Franzosen aus ihrem Schützen-graben heraus heftiges Infanterie- und Maschinengewehrfeuer auf die 9. und 10. Komp., die lebhaft erwiderten. Unterdessen stellte sich das ganze Regiment zum Angriff auf den Platz von Raide de Robache bereit, das III. Batl. in der Mitte, das I. rechts und das II. links. Weiter nördlich stürmte das Res.-Reg. 99 gegen Hameau du Trou, des Res.-Reg. 120 gegen Hédibu. Die Maschinengewehr-kompagnie überschüttete die feindlichen Schützengräben mit einem Hagel von Geschossen und kämpfte die Besatzung nieder. Deutsche Feldbatterien griffen in den Kampf ein. Der rote Hahn flog auf ein Haus, das einsam auf der Höhe stand und seine Rauch- und Feuerfahne wehte in der Morgenluft. Mit entfalteten Fahnen und weiten Schützenlinien rückte das Regiment zum Sturm an. Ehe der Gegner noch seine Reserven einsetzen konnte, war die Paßhöhe mit dem Schüt-zengraben genommen, wurden 2 Maschinengewehre erbeutet und Gefangene gemacht, während die Besatzung auf eine südlich der Höhe vorbereitete Stellung zurückging. Aber die französische Artillerie hatte in Lauerstellung den deutschen Angriff erwartet. Kaum überschritt das Regiment die Paßhöhe, schlugen mit unheimlicher Genauigkeit französische Granaten in seine Reihen: die leichten, gewandten Gebirgsbatterien jagten ihre Schrapnelle aus Wäldern, Höhen und Schluchten herüber und der Tod hielt reiche Ernte unter den Stürmern. Während ein Teil der Kompagnien hinter der Höhe sammelten, unterliefen die andern das Feuer und gingen gegen die rückwärtige Stellung vor. Im Sprunge wurden die Maschinengewehre über eine im Strichfeuer des Feindes liegende Wiese getragen, in den Waldrändern an der Straße nach La Culotte in Stellung gebracht und die feindlichen Schützengräben, die kaum 700 Meter entfernt waren, unter Feuer genommen. Auch drei Batterien der Feldartillerie griffen mit ein. Nun aber überschüttete der Franzose den östlichen Waldrand mit einem so furchtbaren Eisenhagel, daß die dort eingenisteten Maschinengewehre ihn räumen und die ganze Munition zurücklassen mußten. Erst später gelang es Freiwilligen, sie zu bergen. Gegen Mittag verstummte das Feuer.“


Das Schicksal von Karl Klaiber blieb ungeklärt. Er wurde am 14. März 1922 vom Amtsgericht Tuttlingen für tot erklärt. Als Todestag wurde der 2. September 1914 fest-gelegt.



Donnerstag, 10. März 2022

10. März 1922


 

Wie es Theodor Loppentin nach Cannstatt verschlagen hat ist nicht bekannt. Seine Eltern blieben in Lübeck zurück, wo sie eine Gastwirtschaft betrieben, und der Name seiner Ehefrau – Anna Astfalg – läßt darauf schließen, daß er sie erst in Württemberg kennengelernt hat. Jedenfalls war er hier als Werkzeug-dreher in einem kriegswichtigen Betrieb tätig und wurde daher erst am 2. April 1917 als ungedienter Landsturmpflichtiger zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 119 eingezogen. Nach ergänzender Ausbildung am Maschinengewehr bei der 4. Ersatz-MG-Kompagnie/XIII. kam er am 3. März 1918 zum Infanterie-Regiment 413 nach französisch Flandern und nahm anschließend an der Großen Schlacht in Frankreich und den nachfolgenden Stellungs- und Rückzugskämpfen teil.

Theodor Loppentin marschierte mit seinem Regiment in die Heimat zurück. Er wurde am 16. Dezember 1918 infolge Demobilmachung nach Cannstatt entlassen. Laut „Ehrenbuch der Gefallenen Stuttgarts“ verstarb er am 10. März 1922 an Kriegsfolgen. Ob eine Erkrankung, die ihn im Juni und Juli 1918 ins Lazarett zwang, die Todesursache war, kann nicht mehr festgestellt werden.

Dienstag, 22. Februar 2022

22. Februar 1922

 


Hermann Klein, lediger Bäcker aus Stuttgart, wurde am 30. Juli 1917, zweieinhalb Monate nach seinem 18. Geburtstag zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 124 eingezogen,. Nach der infanteristi-schen Ausbildung kam er am 21. Dezember 1917 ins Feld zum Feld-Rekruten-Depot der 27. (Württem-bergischen) Infanterie-Division, um hinter der Front weiter ausgebildet zu werden und erste Feld-erfahrungen zu sammeln. Am 1. April 1918 wurde Hermann Klein dem Feldregiment 124 zugeteilt, das im Rahmen der Michaelsoffensive an der Ancre kämpfte. r verblieb während seiner gesamten Einsatz-zeit im Sommegebiet und geriet zu Beginn der alliierten Großoffensive am 8. August 1918 in britische Gefangenschaft. In den britischen  Gefangenenliste wird sein Zustand bei der Gefangennahme mit allge-meiner Körperschwäche (debility) angegeben. Offensichtlich war er in seinem jugendlichen Alter den Strapazen des Kampfes und der schlechten Ernährungslage nicht gewachsen.
Hermann Klein kehrte am 9. September 1919 an Enteritis erkrankt über das Durchgangslager Lockstedt aus der Gefangenschaft zurück und wurde in die Heimat entlassen. Er verstarb am 22. Februar 1922 in seiner Heimatstadt Stuttgart.


Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 590

Mittwoch, 9. Februar 2022

9. Februar 1922

 


Oskar Sälzer, lediger Maschinenbautechniker in Schömberg, wurde am 5. August 1914 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 127 eingezogen. Nach kriegsbedingt verkürzter Ausbildung kam er am 13. Oktober 1914 mit dem neu aufgestellten Reserve-Infanterie-Regiment 247 ins Feld nach Flandern. Eine leichte Handverwundung durch ein Artillerie-Geschoß am 28. Oktober 1914 brachte ihn ins Lazarett und am 26. November 1914 wieder zu seinem Regiment nach Flandern. 

Anfang März 1915 mußte Oskar Sälzer nachdem er in den feuchten Stellungen in Flandern an Bronchialkatarrh erkrankt war, wieder ins Lazarett. Diesmal kehrte er nicht zu seinem Regiment zurück. Nach kurzem Aufenthalt beim Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 127 zig er am 3. April 1915 zu diesem Regiment in die Argonnen. Wiederum brachte ihn eine leichte Verwundung ins Lazarett – sein rechtes Auge war am 28. Mai 1915 durch einen Handgranatensplitter verletzt worden. Noch während der Behandlung seiner Verletzung erkrankte er an Bronchitis, die sich zum chronischen Lungenleiden entwickelte und weitere Lazarettaufenthalte in Ludwigsburg, Tübingen und Alpirsbach bis Ende Januar 1916 nach sich zog  Nach der Entlassung aus dem Lazarett wurde Oskar Sälzer am 28. Januar 1916 zum Ersatz-Bataillon 127 zurückversetzt. Zuerst der Genesenden-Kompagnie zugeteilt, wurde er Mitte Juni 1916 zur einer Ersatz-Kompagnie versetzt und kam am 9. Juni 1916 zunächst zum Feld-Rekruten-Depot der 26. (Württembergischen) Reserve-Division hinter der Front in Nordfrankreich.

Oskar Sälzer kam am 13,. September 1916 vom Feld-Rekruten-Depot direkt in die Schlacht an der Somme zum Infanterie-Regiment 180. Schon nach zwei Wochen wurde er am 26. September 1916 im Gebiet zwischen Somme und Ancre vermißt und war in britische Gefangenschaft geraten.

Oskar Sälzer kehrte am 16. November 1919 lungenkrank aus der Gefangenschaft zu seiner Familie nach Öhringen zurück. Dort verstarb er am 9. Februar 1922 an den Folgen seiner Erkrankung. 


Bilder: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 599


Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 468



Montag, 17. Januar 2022

17. Januar 1922


Wilhelm Rebmann, lediger Maurer aus Böblingen., meldete sich am 11. September 1914 freiwillig beim Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 121. Er wurde am 8. November 1914 dem neu aufgestellten Reserve-Infanterie-Regiment 248 in Flandern überwiesen. Am 16. Juni 1915 beendete eine schwere Kopfverwundung durch einen Granatsplitter die militärische Laufbahn von Wilhelm Rebmann. Er verstarb über drei Jahre nach Kriegsende am 17. Januar 19122 an den Folgen seiner Verwundung.

Grab von Wilhelm Rebmann auf dem Ehrenfeld des Böblinger Friedhofes

Dienstag, 11. Januar 2022

11. Januar 1922

 


Lorenz Storz, lediger Fabrikarbeiter in Deißlingen bei Rottweil, wurde am 28. September 1915 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 125 eingezogen. Er kam am 9. Januar 1916 zum Feld-Rekruten-Depot der 26. (Württembergischen) Infanterie-Division ins Feld und am 10. März 1916 zum Feld-Regiment 125.

Lorenz Storz wurde am 13. Juni 1916 bei Zillebeke in Flandern vermißt. Die Regimentsgeschichte schreibt zu diesem Tag: 

„Am 13. Juni 2.45 Uhr vormittags setzte feindliches Artilleriefeuer auf alle Linien und Versorgungswege ein. das sich allmählich zum Trommelfeuer auswuchs. Zwischen 3 und 4 Uhr gelang es den Kanadiern, sich wieder in Besitz des ihnen am 2. Jini entrissenen Geländes zu setzen. Es wird sich niemals mit mathematischer Sicherheit feststellen lassen, an welcher Stelle der Front der erste Einbruch erfolgte, der das Weichen der ganzen Linie nach sich zog. Ein Teil des Regiments wurde von rückwärts angegriffen und mußte sich seinen Rückweg mit der Waffe bahnen ( ...) über 100 Mann wurden vermißt.“

Wie sich später herausstellte war Lorenz Storz verwundet am rechten Arm in Gefangenschaft geraten. Er wurde zunächst in einem Hospital in der Nähe von Gent behandelt und am 18. Dezember 1916 zur weiteren Behandlung in die Schweiz überstellt und in Kerns im Kanton Unterwalden, Hotel Burgfluh interniert. Am 28. Dezember 1918 wurde Lorenz Storz ausgetauscht und kam über das Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 119 zur Entlassung. Er verstarb am 11. Januar 1922 an den Folgen seiner Verwundung.

Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 490

Kerns mit Hotel Burgfluh (rechts am Hang)




Donnerstag, 6. Januar 2022

6. Januar 1922

 




Karl Wild, Weißgerber aus Eßlingen am Neckar und Vater eines Kindes wurde am 8. August 1914 als ungedienter Ersatzreservist zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120 zur infanteris-tischen Grundausbildung eingezogen. Er wurde am 28. September 1914 dem neu aufgestellten Reserve-Infanterie-Regiment 246 überwiesen und zog mit diesem am 12. Oktober 1914 ins Feld nach Flandern. Am 24. Oktober 1914 durch einen Granatsplitter an der Hand verwundet, kam er zunächst ins Lazarett, dann zum Ersatz-Bataillon und am 19. Dezember 1914 zum Schwesterregiment 247 wieder nach Flandern.
Am 23. Juni 1915 wurde Karl Wild bei Wieltje durch ein Infanterie-Geschoß in die Hüfte schwer verwundet. Er kam zunächst ins Feld-Lazarett in Ledeghem, von dort ins Militär-Hospital in Gent, dann ins Reserve-Lazarett Hombourg (Belgien), ins Vereins-Lazarett Schloß Haag bei Geldern und schlies-slich am 4. September 1915 in ein heimatnahes Lazarett, von dem er am 18. September 1915 zum Ersatz-Bataillon 247 versetzt wurde.
Karl Wild wurde am 29. April 1916 als zeitig arbeitsverwendungsunfähig aus dem Heeresdienst entlas-sen. Er verstarb am 6. Januar 1922 an den Folgen seiner Verwundung.