Donnerstag, 15. Dezember 2022

Dezember 1922

 


Johannes Heilenmann, lediger Schlosser aus Roßwälden, wurde am 2. Dezember 1914 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 180 eingezogen und kam nach sechswöchiger Grundausbildung an die Front zum Reserve-Infanterie-Regiment 120 nach La Boisselle. Nach Verlegung des Regiments nach russisch Polen wurde er am 19. September 1915 bei Dubniki durch einen Querschläger in den Unterleib verwundet und am 21. September 1915 ins Feld-Lazarett Nr. 4 der 58. Infanterie-Division eingeliefert. Nachdem er transportfähig war, wurde er am 9. Oktober 1915 ins Festungs-Lazarett Königsberg in Ostpreußen verlegt. Dort erkrankte Johannes Heilenmann schwer an der Lunge. Er kam am 30. Dezember 1915 in die Lungenheilanstalt Görbersdorf in Schlesien, am 15. Februar 1916 heimatnah in die Lungenheilanstalt Wilhelmsheim in Reichenberg bei Backnang, am 20. Mai 1916 ins Karl-Olga-Krankenhaus in Stuttgart, am 7. Juni 1916 zurück ins Wilhelmsheim und am 7. November 1916 ins Bezirks-Krankenhaus Göppingen. Von dort wurde er am 14. April 1917 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120 entlassen. 

Johannes Heilemann wurde am 14. Mai 1917 vom Bataillonsarzt zeitig „arbeitsverwendungsfähig Heimat“ für die Dauer von drei Monaten beurteilt und am 4. Juni 1917 zur Arbeitsaufnahme bei der Maschinenfabrik Eßlingen entlassen. Am 11. Juli 1917 wurde die Entlassung aus dem Militärdienst „bis auf Weiteres“ verlängert und eine Kriegsdienstbeschädigtenrente in Höhe von 30 Mark monatlich ab dem 1. August 1917 festgesetzt.

Johannes Heilemann verstarb im Dezember 1922 an den Folgen seiner Lungenerkrankung. Der Kriegsstammrolleneintrag gibt über sein Schicksal nach der Entlassung leider keine Auskunft. Die Liste der öffentlich gepflegten Gräber des Friedhofes in Roßwälden enthält lediglich drei Einträge vom 20. April 1945. Sein Grabstein ist bereits stark verwittert, so dass der Todestag nicht eindeutig festgestellt werden konnte.

Gedenkstein für Johannes Heilenmann auf dem Friedhof in Roßwälden
(Aufnahme von 2009)




Sonntag, 4. Dezember 2022

4. Dezember 1922

 


Johannes Daimelhuber wurde am 14. März 1885 auf der Missionsstation Hubli der Baseler Mission in Ostindien geboren. Seine Vater, ein geborener Reutlinger, war seit Beginn der 70er Jahre für die Baseler Mission in Indien tätig. Bei Kriegsbeginn befand sich Johannes Daimelhuber in der Ausbildung zum evangelischen Pfarrer und war als Vikar an der Garnisonskirche in Ulm an der Donau tätig. Als gedienter einjährig Freiwilliger trat er am 4. August 1914 beim Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiment 120 als Vizefeldwebel und Offizier-Stellvertreter ein und kam am 8. August 1914 zur 1. Kompagnie des Feldregiments an die Front in den Argonnen. Am 25. September 1914 wurde er zum Bataillonsstab des III. Bataillons versetzt. 

Johannes Daimelhuber, zwischenzeitlich zum Leutnant der Reserve befördert und als Bataillonsadjutant des III. Bataillons verwendet, wurde in den Kämpfen im Februar 1915 im Argonnenwald schwer verwundet. Er nutzte die Lazarettaufenthalte und die Genesungszeit um die Ordination zum evangeli-schen Pfarrer nachzuholen. Auf Grund seiner Verwundung nicht mehr kampffähig, kehrte er am 4. Juli 1917 als evangelischer Feldgeistlicher der 26. (Württembergischen) Infanterie-Division ins Feld zurück.

Nach Kriegsende war Johannes Daimelhuber noch als Pfarrer in der Schurwaldgemeinde Hohengehren tätig. Er verstarb am 4. Dezember 1922 an den Folgen seiner schweren Verwundung.