Donnerstag, 31. Dezember 2015

31. Dezember 1915


„Am Silvesterabend 1915 sprengten die Engländer gegenüber Beaucourt; drei Pioniere, darunter O. Metzger, wurden verschüttet und erstickten.“


aus: „Das Württembergische Pionier-Bataillon Nr. 13 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1927

Mittwoch, 30. Dezember 2015

30. Dezember 1915


„Ende Dezember 1915 wurde sie (die 3. Landwehr-Pionier-Kompagnie) der 82., dann der 187. Inf.-Brigade am Hirzstein unterstellt. Bei den Kämpfen in diesem Abschnitt verlor sie 1 Toten und 11 Verwundete. Ihre Unterkunft Wattweiler lag beständig unter Feuer und besaß kaum noch sichere Unterstände .“


aus: „Das Württembergische Pionier-Bataillon Nr. 13 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1927

Dienstag, 29. Dezember 2015

29. Dezember 1915



„Am 19. Dezember war endlich der Wind günstig.
Anfangs scheint man sich nicht recht klar darüber gewesen zu sein, was nach dem Abblasen erfolgen sollte. Es scheint, daß zuerst der Plan bestand, Wieltje zu nehmen und die Stellung vorzuverlegen. Dadurch wäre aber unsere Stellung wesentlich ver-schlechtert worden, da wir aus gut ausgebauten Gräben in schlechte, von beherrschender Höhe in die tiefer liegenden Regionen gekommen wären.
Es wurde dann befohlen, vor dem Abblasen müßten alle Kompagnien bis auf zwei die Stellung verlassen und sich in der Gegend der Regimentsreserve versammeln, damit bei zu erwartender Beschießung die Verluste im eigenen Graben möglichst gering seien. Das Ruhebataillon sollte alarmiert werden. Diese Anordnungen waren auch nicht recht verständlich. Sie erweckten den Eindruck, die letzten Überbleibsel eines ursprünglich andern Plans zu sein, nämlich mit den dann versammelten zehn Kompagnien Wieltje anzugreifen. Es sollte aber nur durch Patrouillen festgestellt werden, ob der Gegner Verluste habe.
Kurz nach Mitternacht wurde das Zeichen 777, das Deckwort für das Unternehmen, nach vorn telephoniert und u 16.15 Uhr das Zeichen zum Abblasen gleichzeitig mit dem Befehl zur Räumung des Grabens gegeben. Infolgedessen entstand ein schlimmes Durcheinander. Überstürzt begaben sich die Kompagnien nach hinten, während die zwei vorderen sich nach den Seiten verschoben. Manche Gasflaschen waren eingerostet und gingen nicht los, andere waren undicht. Infolgedessen gab es zahlreiche Gaserkran-kungen, die ohne den Räumungsbefehl nicht vorgekommen wären.
Uns gegenüber unterhielt der Gegner mit dem Beginn des Abblasens ein heftiges Infanterie- und Maschinengewehrfeuer, das solange dauerte, als das Gas den feindlichen Graben bestrich. Dann begann unsere Artillerie die feindlichen Gräben zu beschießen, und dieser Beschuß dauerte mit Unterbrechungen 50 Stunden lang, bis zum Morgen des 21. Dezember. Der Gegner antwortete mit schweren und mittleren Granaten auf den Graben. Dadurch wurde besonders Abschnitt A fürchterlich zusammengeschossen. Die 4. Kompagnie, die da aushalten mußte, verlor ein Drittel ihres Bestandes. Die Beton-häuser wurden eingedrückt und der Graben größtenteils eingeebnet.
Wie es mit den Verlusten des Gegners aussah, konnte nicht festgestellt werden. Die Patrouillen erhielten lebhaftes Feuer. Der Pionieroffizier, Leutnant Klüver, der dennoch vorging, fiel.
Die Unternehmung hatte ein Nachspiel. Die Armeeleitung war unangenehm berührt durch die starken Verluste, die eingetreten waren, und hätte dem Regiment gern die Schuld davon aufgebürdet. Es gab eine hochnotpeinliche Untersuchung mit dem Ergeb-nis, daß das Regiment keine Schuld traf.
Von da ab steigerte sich aber der Beschuß des Grabens mit Granaten aller Kaliber, und die Verluste waren dementsprechend.“


aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 247 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1924
Bild: http://www.europeana1914-1918.eu/de/contributions/1401

Montag, 28. Dezember 2015

28. Dezember 1915


„Die Kämpfe um den Hirzstein und die sonst eingebüßten Gräben dauerten bis zur Jahreswende und endeten mit der Wiederherstellung der früheren Verhältnisse; ohne selbst offensiv beteiligt zu sein, hatten wir uns mit unserer offenen Flanke die 14 Tage mächtig heranzuhalten und kamen vor verstärkter Sicherung und Erkundung, Gefechts-bereitschaft und Alarmnachrichten Tag und Nacht nicht zu uns. Währenddessen Schnee, Regen, Frost, Tauwetter, Bäche, Wasserandrang, Einsturz, wohin man schaute, und viel Artilleriefeuer. Denn je weiter das Gewonnene ihm Stück für Stück wieder abgenom-men wurde, umso zorniger bombardierte der Feind jetzt unsere Abschnitte und Unter-künfte. Der Uffholzer Kirchturm wurde zur Ruine geschossen, von Sennheim fielen ganze Bezirke in Schutt und Asche und wer in dieser Zeit auf die Straße ging, mußte sich hüten. Immer waren Streufeuer oder die ersten Salven an Feuerüberfällen das Gefährliche, urplötzlich und unberechenbar, wie sie bald in dieser bald in jener Gegend niedergingen – du hörst noch den Abschuß, das Ansausen das sich mit Gedanken-schnelle nähert, dann Feuergarben, Luftstoß, Qualm, Schwirren, Getöse, erstickende Gase um dich, Eisenstücke, Mauerfetzen; du hast dich hingeworfen – getroffen? Auf drei Sprünge zur Seite hinter die nächste Ecke, dann schon kommen die nächsten. – Wir verloren durch solche Treffer manchen Kameraden in dieser Weihnachtszeit, darunter Oberleutnant Foß, Kompagnieführer der 8., und unsere Sennheimer Haubitzbatterie jagte eine Lage Granaten durch die Nacht auf den feindlichen Graben in dem Augen-blick, da der Divisionsgeistliche über dem Grab eines Gefallenen den Segen sprach.“


aus: „Das Württembergische Landw.-Infanterie-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1925
Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 708

Sonntag, 27. Dezember 2015

27. Dezember 1915


„Weihnachten 1915 verbrachten 2 Bataillone im Graben; das II. Batl. feierte es in Thiaucourt, wo von den Kompagnien in geeigneten Räumen ein Fest wie im Frieden mit lichtergeschmücktem Tannenbaum, gemeinschaftlichem Essen, Gabenverlosung, Ge-sang und Musik begangen wurde. Aus der Heimat waren hin und wieder – das sei mit Lob und Dank auch heute noch hervorgehoben – Liebesgaben in Menge und ganz den Soldatenwünschen entsprechend angekommen. Auch an Weihnachten 1915 konnte jeder Frontkämpfer mit einer Gabe bedacht und erfreut werden. Die Feldpost, welche für uns recht gut arbeitete, brachte an diesen Tagen eine große Anzahl Weihnachtsbriefe und -pakete.
Unsere letzten erfolgreichen Patrouillen hatte uns der Feind schwer übel genommen, der Regimentsabschnitt erhielt in den folgenden Tagen vermehrtes französisches Artillerie- und Minenfeuer; besonders am 26. Dezember 1915 lag schweres Feuer auf unserem linken Flügel in A 4d und auf dem Nachbarabschnitt B. Unsere Artillerie hat es dem Feind am Spätnachmittag dieses Tages gründlich heimbezahlt. Die Folge war dann wieder vermehrte französische Artillerieantwort am 27. Dezember, wo mehrere Voll-treffer in den Abschnitt A 3 beim II. Batl. einschlugen.“


aus: „Das Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 478 und seine Stammtruppen Brigade-Ersatz-Bataillone Nr. 51, 52, 53 und Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 51“, Stuttgart 1924

Freitag, 25. Dezember 2015

25. Dezember 1915


Fortsetzung vom 22. Dezember 1915:
„So mußte das I./L. 126 aushalten bis zum Abend des 25. Dezember, in fortwährendem Regen, fast ohne jede Unterkunft, dabei immer im feindlichen Feuer. Gegen Abend des 25. Dezember wurde es durch L.-I.-R. 40 abgelöst und konnte, schwer erschöpft und mit 19 Lazarettkranken, in sein Verhältnis als Reserve der 7. L.-D. zurücktreten.“


aus: „Das Württemberg. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 126 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

Donnerstag, 24. Dezember 2015

24. Dezember 1915


„Besonders starkes Feuer war am 24. Dezember: 1500 Schuß aller Kaliber bis zu 24 cm meldete das Kriegstagebuch des Regiments. Die Stellung war beim Schloß Thiepval und beim Granatloch stark beschädigt. Dazu regnete es noch, daß das Wasser in den Lauf-gräben stand.“


aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1922

Mittwoch, 23. Dezember 2015

23. Dezember 1915


Josef Anton Geiß
GEFR. 12./RES. 121                                                                           23. DEZEMBER 1915.

Geb. 13. 3. 93 in Herrlingen (Blaub.), Sem. Saulgau 1912, U.-Lehrer in Unterkochen, Hohenstadt (Aalen), Heidenheim und zuletzt in Schw. Hall, wurde am 2. Dez. 1914 nach Ludwigsburg eingezogen. Im März kam er in die Stellung vor Albert. Am 22. Dez. 1915 lagen die Gräben unter schwerem Art.- und Minenfeuer. Beim Ausbessern der Stellung andern Tages platzte eine feindliche Mine neben Geiß und tötete ihn sofort – Splitter in die rechte Schläfe. Geiß hatte sich auf allen Stellen die Achtung und Liebe von Kindern u. Eltern erworben, zeigte sich auch im Felde sehr regsam und leitete eine Gesangsabteilung in seiner Komp. Am hl. Abend hätte er als Anerkennung seiner Tapferkeit die Tressen und E. K. II bekommen. Er ruht in Courcelette.“


aus: „Ehrenbuch der im Weltkrieg gefallenen kath. Lehrer Württembergs“, Biberach an der Riß 1927

Dienstag, 22. Dezember 2015

22. Dezember 1915


„Am 15. Dezember lösten das II. und I. Bataillon wieder einander ab in ihrer Verwen-dung; das II. kam in die Stellung südlich der Thur, das I. wurde Divisionsreserve. Sechs Tage später, am 21. Dezember, abends, wurde das letztere Bataillon alarmiert; zwei Kompagnien rückten nach Staffelfelden, eine nach Sennheim, eine nach Wattweiler.
Der Bataillonskommandeur erhielt die Mitteilung, der Gegner habe am Hartmanns-weilerkopf bedeutende Fortschritte gemacht, die 12./R. 78, welche westlich des Hirzsteinkopfes bei Wattweiler stand, war bis auf zwei Mann vermißt. Wattweiler sei vom I./L. 126 um jeden Preis zu halten, die Lage dort festzustellen. Das Bataillon rückte auf dies hin mit drei Kompagnien – Staffelfelden blieb unbesetzt – nach Wattweiler und dem Wald westlich davon. Hier füllte es eine 1500 Meter breite Lücke in der deutschen Stellung aus und stellte fest, daß die Franzosen sich nördlich des durch Wattweiler fließenden Baches verschanzten. Eine Patrouille der 4. Kompagnie unter Leutnant Banzhaf war zwischen französischen Patrouillen hindurchgeschlichen und brachte diese Meldung zurück. Zugleich stellte sie die Plätze der Anschlußtruppen fest.
Die Stellung, welche die drei Kompagnien nun einnahmen, war eine reine Feldstellung ohne jede künstliche Verbesserung. Wagen mit großem Schanzzeug besaßen die Land-wehrbataillone noch nicht; mit dem kleinen war nicht viel zu machen. Die französische Artillerie richtete ihr Feuer gegen das Bataillon. Doch glücklicherweise hatten die feindlichen Patrouillen unsere Linien nur sehr mangelhaft festgestellt; das meiste Feuer ging falsch. Immerhin betrugen unsere Verluste 5 Tote und 30 Verwundete, darunter 2 Offiziere.“


aus: „Das Württemberg. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 126 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

Montag, 21. Dezember 2015

21. Dezember 1915


„Der Gefechtsbereich der Kompagnie erstreckte sich von der Straße Sennheim – Thann bis an den Rhein-Rhone-Kanal. In diesem Abschnitt lagen von früher her verschiedene Minenwerferstände, meist aber offene, die von der Witterung stark gelitten hatten. Ihre Wiederherstellung und der Bau neuer Stände für neue, erweiterte Aufgaben nahmen die Zeit bis zum Jahresende voll in Anspruch. Mehrfach mußte aus der Stellung bei Ammerzweiler Vergeltungsfeuer gegen französische Störungen  durch Artillerie- und Minenfeuer abgegeben werden. Mit Ausnahme einer leichten Verwundung trat kein Gefechtsverlust* ein.“


aus: „Das Württembergische Pionier-Bataillon Nr. 13 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1927


*       *Die in den offiziellen Verlustlisten mit lediglich „gestorben“ Verzeichneten – so wie hier im „Ehrenbuch der Gefallenen Stuttgarts“ und der Württembergischen Verlustliste Nr. 333 – kamen soweit nachvoll-ziehbar durch Selbstmord ums Leben.

Sonntag, 20. Dezember 2015

20. Dezember 1915


„Während der ganzen Winterkämpfe war die deutsche Artillerie der feindlichen im Ypernbogen bedeutend überlegen. Seinen Mangel an Artillerie suchte der Engländer durch Verwendung zahlreicher, leichter Minenwerfer zu verdecken, gegen die wir nur einzelne schwere einsetzen konnten. Besonders stark lagen die Gräben südlich der Bahn, hauptsächlich am Trichter, unter feindlichem Minenfeuer. Kanonenbatterien hiel-ten aus Richtung Potijze die Annäherungswege, besonders in den Nachmittagsstunden, unter starkem Störungsfeuer. Ins Hintergelände schlug vereinzelt schweres, feindliches Feuer. Durch eine heftige Beschießung erlitt das im  Calvairewald in Bereitschaft liegende II. Bataillon, besonders die 8. Kompagnie, starke Verluste. Das feindliche Feuer wurde fast regelmäßig durch gut liegendes Vernichtungsfeuer erwidert.“


aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 248 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1924

Samstag, 19. Dezember 2015

19. Dezember 1915


„Alle 4 Wochen wechselten die Kompagnien zwischen der vorderen Linie und der Reserve, zwischen Posten- und Arbeitsdienst. Die zusammenhängende Ruhe in der Reservestellung ist der einzige, aber nicht hoch genug zu bewertende Vorteil, den sie bietet. Sonst ist kein Unterschied zwischen Reserve und vorderster Linie. Beide liegen gleichmäßig unter unaufhörlichem Feuer. Die Angriffe in den Argonnen haben den Gegner gewarnt. Die Vorbereitungen für den im Januar geplanten Angriff, der Bau von Angriffsstollen, verdeckten Ausfallsappen und neuen Unterkunftsstollen bleiben dem Gegner nicht verborgen. Die kahl geschossene Höhe ist ein einziger Schutthaufen. Unter dem weißen Auswurf der Stollenarbeiten ist kaum ein Fleckchen der ursprünglichen Walderde zu sehen. Mit allen Mitteln sucht der Gegner die Arbeiten zu verhindern und zu stören. Täglich bebt die Erde von den immer stärker werdenden Sprengungen. Immer heftiger schwillt das Artillerie- und Minenfeuer an. Immer schwerer werden die Kaliber und immer mehr Gasgeschosse mischen sich ein. Täglich werden die Gräben durch die 15 Zentimeter-Granaten eingeebnet. Die Posten, die erst allmählich splittersicher eingebaut werden, machen furchtbare Stunden durch. Immer wieder und wieder kämmt der Gegner die Stellung ab. Immer näher und näher kommen die Einschläge heran. Da steht man wehrlos und wartet auf den Tod. Die nächste muß den Postenstand zusammenschlagen. Ein furchtbarer Krach. Vor den Augen sprüht Feuer. Ein eisiger Hauch drückt den Mann an die Grabenwand. Holz, Steine, Erde prasseln auf ihn nieder, singend schwirren die Splitter durch die Luft. Es ist vorüber. Man atmet auf, dem Lichte neu geschenkt. Das Toben und Krachen geht weiter. Da ein Schrei. Der Grabendienst stürzt herbei, unter den Trümmern seines Postenstandes zieht man einen Schwerver-wundeten hervor. Im Feuer schleppen ihn die Krankenträger im Zelttuch durch die engen Gräben zum Verbandsplatz im Ossongrund, und von dort geht es weiter in den offenen Wagen der Argonnenbahn durch Wind und Wetter ins Lazarett. Aber manchen bettet man auch auf dem kleinen, mit Birkenstämmen eingerahmten Friedhof im Ossongrund oder am Noltelager. 50 Tote und 290 Verwundete hat die Höhe 285 dem Bataillon vom 11. Juli 1915 bis zum 30. April 1916 gekostet, 22 Tote und 100 Verwundete in den ersten 3 Wochen im Juli, wo jede leichte Granate die elenden Löcher in der Grabenwand zusammenschlägt, 15 Tote und 80 Verwundete im August, 4 Tote und 37 Verwundete im September. Dann sinken die Ziffern trotz des immer stärker werdenden Feuers. In unermüdlicher Arbeit sind Stollen gegraben worden, in denen man ruhiger schlafen  kann. Aber furchtbar eng ist es in ihnen, und es dauert bis zum Februar, ehe endlich alle Leute schußsicher untergebracht sind. In den schmalen, mit Rundhölzern abgestützten Gängen liegt man wie die Heringe zusammengepfercht auf Drahtfallen in mehreren Stockwerken übereinander. Der Raum zwischen der Falle und der darüberliegenden oder der Decke ist so gering, daß man nicht aufrecht sitzen kann. Sie sind so kurz, daß die Schläfer die Beine übereinanderstrecken müssen. Wer heraus will, muß erst über ein paar Nachbarn hinwegkriechen. Ein Tisch ist ein unerhörter Luxus, auf der Falle liegend muß man essen und schreiben. In den schmalen Gängen können keine 2 Mann aneinander vorbei. Von der Decke und den Wänden rieselt das Wasser, gegen das die zerrissene Dachpappe und die Konservenbüchsen, die man als Sammelbecken an besonders gefährlichen Stellen aufgehangen hat, nur einen mangel-haften Schutz gewähren. Ständig heißt es Wasser schöpfen, und in den großen Zugstol-len der zweiten Linie, dem Vollbrecht- und dem Blockhausstollen, stehen Tag und Nacht oft 4 Mann an den Pumpen. Hier hat man sich schon etwas bequemer eingerichtet. Von einem Mittelgang aus sind seitlich Nischen in die Wände getrieben worden, in denen je 8 – 10 Mann unter einem Wellblechschutzdach schlafen. Aber die Luft ist hier fürchterlich. Deshalb werden die Stollen im Mudragraben als Kammern für je eine Gruppe mit einem Schlaf- und einem kleinen Aufenthaltsraum mit besonderem Ausgang gebaut, die untereinander verbunden, aber doch durch Holzverschläge vonein-ander getrennt sind. In diesen dumpfen und feuchten Löchern ohne Licht lebt man monatelang im aussichtlosen Kampf mit den Läusen und Ratten, die den Schlafenden über das Gesicht hinhuschen. Hier verbringt man seine ganze freie Zeit, denn hier hat man wenigstens das Bewußtsein der Sicherheit, und im stärksten Trommelfeuer halten die Stollen die Nerven und die Verteidigungskraft der Besatzung aufrecht.“


aus: „Das Württembergische Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 124 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1920

Donnerstag, 17. Dezember 2015

17. Dezember 1915


„Großes Hauptquartier, 17. Dez.:
Südöstlich von Armentières stieß gestern vor Hellwerden eine kleine englische Abteilung überraschend bis in einen unserer Gräben vor und zog sich in unserem Feuer wieder zurück. Weiter südlich wurde ein gleicher Versuch durch unser Feuer verhindert.
Sonst blieb die Gefechtstätigkeit bei vielfach unsichtigem Wetter auf schwächere Artillerie-, Handgranaten- und Minenkämpfe an einzelnen Stellen beschränkt.“


aus: „Schwäbisches Kriegstagblatt“, Stuttgart 1915

Mittwoch, 16. Dezember 2015

16. Dezember 1915


„Am 8. November erschienen zu unserem größten Mißvergnügen wieder die Pioniere 36 mit ihren Gasflaschen. Sie bauten sie ein in unserem Abschnitt und in dem der rechten Nebendivision. Nun kam wieder das ständige Warten auf den günstigen Wind und das mehrfache aufregende Alarmieren. Zugleich mußten immer die Gasmasken, die damals aufkamen, in Bereitschaft sein; denn wenn ein schweres Geschoß eine Flaschenbatterie traf, konnten durch Ausströmen des Gases die schwersten Verluste im eigenen Graben eintreten. 1½ Monate lang dauerte diese nervöse Wartezeit.“


aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 247 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1924

Dienstag, 15. Dezember 2015

15. Dezember 1915


„Wo früher die schmale Sappe gegen das Eierwäldchen vorstieß, da lag jetzt, seit dem 25. September, der große Sprengtrichter mit seinem geheimnisvollen See und seinem feuchten Massengrab im Grunde. Wo man nach der Sprengung nur über Berge von Lei-chen unter ständiger Bedrohung durch die feindlichen Maschinengewehre zum Trichter-eingang sich hatte vorarbeiten können, da gab es jetzt teilweise auf Betongrund aufgebaute Brust- und Rückenwehren, wo nach den Oktober- und November-Regengüs-sen die Verbindung zwischen den einzelnen Grabenstücken nur über schwimmende Balken möglich gewesen war, wenn man nicht bis übers Knie in Schlamm und Wasser waten wollte, da konnte man nunmehr trockenen Fußes über saubere Lattenröste wan-deln, unter denen das Wasser in Holzrinnen munter in die neu angelegten Sammel-schächte und Entwässerungsgräben strömte.
Auch die englische Stellung bot ein wesentlich verändertes Bild. Zwischen Eisenbahn und Eierwäldchen reihte sich Sprengtrichter an Sprengtrichter, zwischen deren grotes-ken Erdschollen die Trümmer des einst so starken englischen Drahtverhaus und Well-blech- oder Balkenzacken ehemaliger Unterstände in die Luft ragten.
Auch die Gefechtsaufgaben waren neue. Man befürchtete englischen Gasangriff, in Verbindung mit neuen Sprengungen. Erhöhte Alarm- und Gefechtsbereitschaft wurde angeordnet. Rege Patrouillentätigkeit setzte ein. Erleichtert wurde dies alles durch den zunehmenden Mond, wie überhaupt der Grabensoldat das Wetter und die Mondver-hältnisse dauernd studierte, weil seine nächtliche Tätigkeit sehr davon abhängig war. Von morgens 5 Uhr ab, wenn der Mond sich zum Untergang neigte, stand die ganze Kompagnie mit aufgepflanztem Seitengewehr in erhöhter Gefechtsbereitschaft im Gra-ben, Handgranaten und Leuchtpistolen bereitgelegt, um jeden feindlichen Angriffsver-such zu vereiteln. So war es nicht bloß bei der 8., so war es bei allen Kompagnien an gefährdeter Stelle. Mit anbrechendem Tageslicht wurde diese erhöhte Gefechtsbereit-schaft aufgehoben. Es trat die typische Morgenruhe ein.
Den Patrouillen kam der Horchpostenstollen zugute, der noch nicht lange vom Trichter aus gegen den englischen Trichter II vorgetrieben worden war und in eine zwischen den beiden Trichtern befindlichen Granatloch mündete. Von dem Ende dieses Stollens aus konnte man bequem den Trichter II übersehen. Von 2 Beobachtungsscharten zu beiden Seiten des Trichtereingangs aus konnte man die englische Stellung rechts der Bahn genau beobachten mit ihren Wabengräben und ihren zahlreichen Unterständen, in denen zuweilen ein reger Verkehr herrschte. Die Beobachtung über das Drahtverhau hinweg und die Horchpatrouillen durch den Stollen wurden von Tag zu Tag forscher, ja es wurde ein regelmäßiger Beobachtungsdienst bei Tage und bei Nacht nach dem engli-schen Trichter eingerichtet, mit dem Ergebnis, daß derselbe bei Tage unbesetzt, bei Nacht nur schwach besetzt war. Die Stellung hinter dem Trichter II erwies sich dagegen als stark besetzt. Hier, bei der sogenannten „Sandsackburg“ zeigten sich die Engländer mit großer Unverfrorenheit, büßten diese allerdings häufig mit dem Leben, wenn ein wohlgezielter Schuß unserer aufmerksamen Scharfschützen saß.“


aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 248 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1924

Montag, 14. Dezember 2015

14. Dezember 1915


„Wenige Jahre vor dem Kriege war in Deutschland mit der Aufstellung einer Flieger-truppe begonnen worden. Der Bedarf an Offizieren wurde zunächst durch Abkomman-dierungen aus allen Waffengattungen gedeckt. Von unserem Regiment waren Leutnant Logan als Beobachter und Leutnant Wencher als Flugzeugführer schon vor dem Kriege bei der Fliegertruppe tätig. Beide wurden bei der Mobilmachung auch zu dieser einbe-rufen.
Die Grundsätze für den Einsatz der Flieger hatten sich aus den Manövererfahrungen 1911 – 1913 ergeben. Bei der Mobilmachung war bei jeder Armee und jedem General-kommando nur je eine Fliegerabteilung vorhanden. Frankreich war uns weit voraus. Die Erfahrungen über Artillerieflieger, F.-T.-Gerät und Bewaffnung mit Maschinengewehr-en fehlten bei uns vollkommen.
Trotzdem leisten unsere Flieger in der Aufklärung während des Bewegungskrieges sehr Gutes. Die Flughöhe betrug damals etwa 800 – 1500 Meter, als Bewaffnung hatte jedes Flugzeug einen Karabiner. Flüge in Feindesland wurden von Leutnant Logan und Leut-nant Wencher häufig ausgeführt und bis über die französischen Grenzstellungen hinaus ausgedehnt.
Rittmeister Logan berichtet: „Ich flog von meiner Friedens-Fliegerstation Freiburg i. B. vom 1. Mobilmachungstag an im Grenzschutz, am 6. August kam ich zum erstenmal über Belfort in feindliches Flakfeuer. Der Bewegungskrieg bis Ende Oktober 1914 brachte Wencher und mir fast nur Fernflüge bis 120 Kilometer hinter die feindliche Front. So habe ich am 1. 11. 1914 meinen 31. Fernflug durchgeführt. Wencher ist wohl kaum weniger geflogen.“
Als sich im Herbst 1914 der Stellungskrieg entwickelte, verloren die großen strate-gischen Aufklärungsflüge an Bedeutung. Die durch unsern Vormarsch sich immer mehr verringernden Entfernungen vom Gegner führten von selbst in das Gebiet der täglichen Nah- und Kleinarbeit über. Die Aufgaben waren: Überwachung des Gegners, Artillerie-beobachtung, Bombenabwurf und Luftkampf. Die ständige Überwachung erstreckte sich auf die vordere feindliche Linie und das hinter ihr liegende Operationsgebiet. Bei der Menge der täglich neuen, meist geringen und aus der großen Höhe auch mit bewaffne-tem Auge kaum sichtbaren Veränderungen beim Gegner versagte das Auge des Beo-bachters. An seine Stelle trat das Lichtbild. Die photographische Platte hielt jede Ver-änderung fest. Zu ihrer Auswertung wurden bei den Fliegerabteilungen die Bildstellen geschaffen. Versuche mit dem F.-T.-Gerät waren im Gange. Die Abwurfbomben wur-den wesentlich vergrößert und die Zielvorrichtungen verbessert. Die Bombenangriffe waren anfangs noch selten, wurden aber doch schon von geschlossenen Abteilungen ausgeführt. Der Angriff auf feindliche Flugzeuge stieß infolge der ungenügenden Be-waffnung und der anfänglichen Unterlegenheit unserer Flugzeugtypen auf Schwierig-keiten, die erst durch den im Frühjahr 1915 einsetzenden Einbau von Maschinengeweh-ren behoben wurden. ( … )
Kurze Zeit später verunglückte auch unser lieber Kamerad Leutnant Wencher. Persönlich anspruchslos, hatte er große Vorliebe für jede körperliche Betätigung, im Rudern, Skilauf und in der Leitathletik tat er sich hervor. Waghalsige Unternehmungen waren seine Freude, große und gefährliche Flüge seine Sache! Mit seltenem Wagemut und größter Unerschrockenheit führte er seine Aufträge aus und auf seinen Fernflügen flog er oft weit in das feindliche Gebiet.
Das Tragische an seinem Tode ist, daß er nicht über den feindlichen Linien fiel, sondern bei einem Probeflug in der Heimat tödlich verunglückte. Er stürzte am 15. Dezember 1915* in Saarbrücken beim Einfliegen eines neuen L. V. G. Eindeckers infolge Flügel-bruches aus geringer Höhe ab.“

aus: „Das Ulanen-Regiment „König Karl“ (1. Württ.) im Weltkrieg 1914-1918“ Stuttgart, 1927


*         *laut Ehrentafel der Regimentsgeschichte, Regiments-Ehrentafel im Ulmer Münster und Bestand M 708 des Hauptstaatsarchivs Stuttgart am 14. Dezember 1915

Sonntag, 13. Dezember 2015

13. Dezember 1915


„Eine weitere Beschießung erfolgte am 13. Dezember, wobei der von der feindlichen Stellung von Hooge aus vom Gegner eingesehene Maschinengewehr-Unterstand 2 zer-trümmert wurde. In den Unterstand hatten sich trotz Warnung der Maschinengewehr-Schützen Infanteristen geflüchtet. Der Unterstand wurde zertrümmert, acht Mann ver-schüttet, konnten nur noch tot geborgen werden. Zehn Mann waren verwundet.“


aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 246 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1922

Samstag, 12. Dezember 2015

12. Dezember 1915


„Ein Gang durch die Stellung vor Ypern. – Um die Jahreswende 1915/16.
Von Generalleutnant a. D. Ernst Reinhardt
Am 13. Dezember 1915 war ich im Regimentsstabsquartier in Waterdamhoek einge-troffen. Am nächsten Tag übernahm ich den Abschnitt des Regiments. Über Morsleede, an dem ausgedehnten Friedhof der Sachsenregimenter vorbei über das Straßenkreuz bei Broodseinde führte der Weg nach Zonnebecke. Um diese Ortschaft war in den Mai-kämpfen hart gestritten worden, sie trug davon noch sehr deutliche Spuren, die Häuser lagen in Trümmern. In den unteren Räumen eines Klosters war der Truppenverbands-platz des Regiments, wohl vielen Regimentskameraden aus jener Zeit noch gut bekannt. Vor Zonnebecke, feindwärts, lag der Divisions-Pionierpark. Bis hierher wurde das Pio-niermaterial aller Art alltäglich mit der Vollbahn befördert. Späterhin wurde, anstatt in Feldküchen, auch die warme Verpflegung für die in Stellung befindlichen Teile des Regiments mit der Vollbahn vorgeführt, nachdem der Fahrplan dementsprechend geän-dert worden war. Ja, vom Januar ab fuhren die Vollbahnzüge allnächtlich noch weiter nach vorn bis zur Haltestelle Arrêt, kaum 2 km vom Feind entfernt. Es war ein eigen-artiger Anblick, wenn um Mitternacht die Lokomotive auf der Bahnlinie Roulers – Ypern, wo in Friedenszeiten Luxusschnellzüge verkehrten, in langsamem Schnecken-tempo mit Pionierzeug aller Art in schwerbeladenen Güterzügen angefaucht kam.
Zum Regimentsgefechtsstand, damals „Haus Hanebeeke“ mit seinem weggeschossenen Giebelteil, einem früheren Bauernhof mit kleinem Gärtchen und Tümpel, auf dem unsere Enten schwammen, gelangte man, am Regimentsfriedhof vorbei durch den Poly-gonwald, dann am Westhaus, Gefechtsstand des Regiments 246, und am Hanebeek-Wäldchen vorüber, wo eine 24-cm-Batterie eroberter Festungsgeschütze aus Maubeuge stand. Die Zufahrt zum Hanebeek-Haus war bei dem naßkalten Winterwetter grundlos; trotzdem wurde sie auch von den Truppenfahrzeugen als Anfahrt benutzt. Das einzel-stehende Gehöft, dessen Bedeutung als Stabsquartier dem Feinde nicht verborgen blei-ben konnte, litt viel unter Beschießung, ohne jedoch öfters ernstlich getroffen zu wer-den. Immerhin mußten die Fensterscheiben an manchen Tagen mehrmals erneuert wer-den. Infolge dieser häufigen Störungen wurde der Regimentsgefechtsstand in den letzten Dezembertagen nach einem neugebauten, festen und gegen Fliegerbeobachtung tadellos eingedeckten Betonunterstand, dicht an der Bahnlinie, verlegt, Haus Hanebeeke wurde Bataillonsgefechtsstand.
Von dem neuen Regimentsgefechtsstande aus, der, in einen Straßendamm eingebaut, nur vom Eingeweihten erkannt wurde, ging man auf oder entlang der Bahnlinie in die Stellung vor. Auch die ablösenden Kompagnien benützten die Bahnlinie auf ihrem Vormarsch zur Stellung. Rechts der Bahn standen Baracken, teils frei im Gelände, teils einer Hecke entlang, für die Kompagnien des Bereitschaftsbataillons. Die Unterstände der Kompagnieführer und auch eines Bataillonskommandeurs lagen an der Bahnlinie. Der Schwabenhof, ein Gehöft einige Minuten vorwärts vom Regimentsgefechtsstand, beherbergte den Kompagnieführer der Maschinengewehrkompagnie mit seinem Stabe. Von Arrêt aus, einem Friedenshaltepunkt, von dem außer einem Wegeübergang nichts mehr übrig war, gingen Förderbahnen ab, mittelst deren das beigeführte Material nach den linken Nebenabschnitten gefördert wurde. Von Arrêt aus ging das Vollbahngleis weiter nach vorn zur Endstation „Jägergraben“. Bis hierher wurde Verpflegung, Ze-mentsteine, Hindernis- und Baumaterial aller Art auf offenen Bordwagen mit Handbe-trieb vorgeschoben. Da diese Strecke vom Feind nicht eingesehen war, konnte sie auch bei Tage befahren werden. Überhaupt schossen die Engländer vor ⅓10 Uhr morgens nicht mit Artillerie. Erst zu dieser Zeit setzte ihr ungeregeltes Streufeuer mit Schrapnells und Granaten ein, das zwar wenig Wirkung hatte, aber doch störend auf den Betrieb in der Stellung wirkte.
Bei der Station „Jägergraben“ überschritt man eine leichte Geländewelle. Von hier aus war man eingesehen. Deshalb war hier auch ein Schutzwall aufgeschichtet gegen das besonders bei Nacht hierher gerichtete Strichfeuer feindlicher Maschinengewehre. Links der Bahn im Jägergraben, rechts der Bahn im „Abwehrgraben“ lagen die Reservekom-pagnien der vorderen Linie. Der Bataillonskommandeur hatte seinen Gefechtsstand rechts (nördlich) der Bahnlinie, während links (südlich) in der Nähe derselben ein neuer Betonunterstand für den vorgeschobenen Verbandplatz gebaut worden war. Die Bahn-linie trennte den Regimentsabschnitt in zwei Teile. Der Abschnitt rechts der Bahn war bedeutend ruhiger als der linke. Ihn durchzog der erst im Laufe des Monats Januar fertiggestellte sogenannte „Panama-Kanal“, ein großzügig angelegter, mit viel Geschick und Fleiß von den Infanteriepionieren gebauter Entwässerungsgraben, teils bis 3 m tief, teils miniert (eine 200 m lange Stecke!). Eine Glanzleistung von Erdarbeit, die merk-würdigerweise von den Engländern während unserer Zeit nicht zerstört wurde! Die im Oktober/November und an Weihnachten noch bedeutende Hochwassergefahr in Stel-lung und Gräben war dadurch gebannt. Freudigst begrüßt wurde daher vom ganzen Regiment die Eröffnung des Kanals und ihm planmäßig alles Wasser zugeleitet.
Im Abschnitt rechts der Bahn  führte der „Schwarzkopf-Weg“ im Zickzack nach der vorderen Stellung, nach der „Schmiede“, einem früheren Gehöft, von dem so gut wie nichts mehr stand. Hier stieß der Abschnitt an das Nachbarregiment. sächsisches Res.-Inf.-Regt. 245 von der 107. Res.-Brigade.
Links der Bahn herrschte ein lebhafterer Grabenkrieg mit Granaten und Schrapnells, mit Minen, Maschinen- und Infanteriegewehrfeuer. Der vordere Kampfgraben war, soweit es der sandige Boden des flandrischen Tieflands zuließ, behelfsmäßig ausgebaut. In ihm führten wir auch den Minenkrieg unter der Erde. Die feindliche Stellung vom 25. September hatte uns zur Warnung gedient. Jetzt waren wir in der Vorhand. Der Erfolg blieb nicht aus. Die Sprengung vom 14. Dezember legte davon beredtes Zeugnis ab.
Der vorderste Graben im linken Abschnitt wurde erreicht durch den „v. d. Decken-Weg“. Dieser führte längs der Bahnlinie; er wurde aber in seinem vorderen Teil sehr schmal und so nieder, daß er als „Annäherungsgraben“ den Anforderungen nicht ent-sprach, auch konnte er vom Feinde eingesehen werden und war bei starkem Regen voll Wasser. So mußte also Ersatz geschaffen werden. Etwa 20 – 25 m hinter dem vorderen Graben verlief der „Riegelgraben“ als Wohngraben, durch mehrere Verbindungsgräben mit dem Kampfgraben verbunden. In ihm hatten auch die Kompagnieführer der vorde-ren Linie ihre Unterstände.
Im Kampfgraben hielten Scharfschützen und Posten an den Schießscharten Wacht, vor allem zum Schutz der Minenschächte. Im linken Teil des Abschnitts südlich der Bahn gelangte man durch einen Durchschlupf in der vorderen Grabenwand zum „Trichter“. Dieser „Trichter“ war die Sehenswürdigkeit des Abschnitts. Ein Sprengtrichter von ge-waltiger Ausdehnung, etwa 50 m im Durchmesser, angefüllt mit Wasser, das aus den umliegenden Minierschächten heraufgepumpt wurde und durch die Gräben ihm zufloß, war er dem Kampfgraben unmittelbar vorgelagert. Neben unserem Trichter lag der „englische Trichter“, nur durch einen schmalen Grat von jenem getrennt. Eine gewisse weihevolle Stimmung lag über der Trichterstellung, die aus Schützennischen und eini-gen mit Handgranaten behangenen Unterständen bestand. Es durfte kein lautes Wort gesprochen werden, nur auf den Zehenspitzen durfte man sich den Postenständen nä-hern. Die Besatzung bestand bei Tag aus Posten, bei Nacht aus mehreren Gruppen. Lebhafte Handgranatenkämpfe spielten sich, besonders bei Nacht, hier ab. Die Hand-granaten flogen hinüber und herüber, meist ohne Schaden anzurichten. Der Dienst in der Trichterstellung war bei unsern Leuten nicht sehr begehrt, er wurde zu den schwierig-sten im ganzen Abschnitt gerechnet. Aber dieser Dienst am nächsten am Feind entbehrte für unsere wackeren Leute doch nicht des Reizes und einer gewissen Romantik. Die Kämpfer der Trichterstellung werden sich seiner jedenfalls mit besonderer Vorliebe erinnern.
Durch den „Ypern-Weg“ gelangte man zum Nebenabschnitt des Regiments 246. Der „Ypern-Weg“ bildete die Fortsetzung des vorderen Grabens und flankierte den rechten Flügel des Nebenabschnitts, dessen vordere Linie gegen der unsrigen etwas abgesetzt war. Vom „Ypern-Weg“ führte der im Januar fertiggestellte „Leuthold-Weg“ in Zick-zacklinien nach hinten und bildete den Hauptannäherungsgraben des linken Abschnitts als Ersatz für den ungenügenden „v. d. Decken-Weg“.
Die Instandhaltung der Gräben war eine harte, schwere Arbeit bei dem nassen Wetter, dem leichten, sandigen Boden und dem vielen Wasser, dessen wir nur sehr schwer Herr werden konnten. „Schwierigkeiten sind dazu da, daß sie überwunden werdenׅ“, war der Wahlspruch der 248er, und sie wurden überwunden. Der Ausbau der Stellung machte sichtliche Fortschritte.“



aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 248 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1924

Freitag, 11. Dezember 2015

11. Dezember 1915


„Die Kämpfe, die das Regiment von der Donau bis in die Gegend von Krusevac durchfochten hat, bilden ein glanzvolles Kapitel seiner Geschichte. Hier wurde ein Gegner Tag für Tag, von Stellung zu Stellung in ununterbrochenem Ringen zurück-getrieben, ein Gegner, der zwar über keine besonders starken Kräfte verfügte, der aber aus einem Volke bestand, dessen soldatische Eigenschaften in hervorragender Weise ausgeprägt waren, und das diese Eigenschaften in Kämpfen, die seit Jahren andauerten, noch besonders hatte fördern können. Wer den Serben für einen minderwertigen Soldaten hält, kennt ihn nicht. Am Anfang des Feldzuges wurden von den Serben Angriffe ausgeführt, wie wir sie bei keiner andern Armee schneidiger und mutiger finden könnten.
Es war daher oftmals ein äußerst hartnäckiges Ringen, das sich um den Besitz der Höhen am Morawatal entsponnen hatte. Dabei muß man in Erwägung ziehen, daß unseren Truppen der Kampf in den Bergen, wie es sich in Serbien gestaltete, etwas völlig Neues war, während die Serben diesen Krieg unter Verhältnissen führten, die sie von Jugend auf kannten.
Wenn auf diesen Seiten zu lesen war: „Die Bataillone nahmen diese oder jene Höhe in Besitz“ oder „sie erreichten diese oder jene Stellung“, so liest sich das so leicht und einfach. Tatsächlich aber bedeuteten diese so rasch gelesenen Worte Kampf und wieder Kampf, Anstrengung und Entbehrung, Regen und Kälte. Denn es ist im Rahmen dieses Buches unmöglich, all der Einzelheiten zu gedenken, aus denen sich die langen Reihen der Kampfhandlungen zusammensetzten.
In der Zeit vom 6. Oktober bis zum Ende der Kämpfe mit den Serben am 4. November – also einen vollen Monat lang – war es nur während zwei Nächten möglich gewesen, die Kompagnien des Regiments unter Dach zu bringen. Die ganze übrige Zeit lagen die Truppen im Freien. All das muß man in Rechnung ziehen, wenn man die Beurteilung der Leistungen, die den glänzenden Sieg über die serbische Armee im Oktober 1915 bedingten, gerecht werden will.
Die Verluste des Füsilier-Regiments waren nicht so schwer wie in früheren Gefechten. Sie betrugen:
beim I. Bataillon:
23 Tote,
169 Verwundete,
1 Vermißten
beim II. Bataillon:
80 Tote,
258 Verwundete,
1 Vermißten
beim III. Bataillon:
38 Tote,
150 Verwundete,
8 Vermißte
Summe im Regiment:
141 Tote,
577 Verwundete,
10 Vermißte.

Mit einer Gesamtstärke von 4163 Köpfen hatte das Füsilier-Regiment die Donau über-schritten. Seine blutigen Verluste betrugen demnach etwa 17 %. Hierzu kam noch ein Abgang von etwa 550 Kranken. Anfang November war das Regiment noch annähernd 2900 Köpfe stark.“


aus: „Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4. württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

Donnerstag, 10. Dezember 2015

10. Dezember 1915


„Die Kälte, die Anfangs November geherrscht hatte, war einem abscheulichen Wechsel von nassem Schnee und Regen gewichen. Als Opfer einer akuten Lungenentzündung, die er sich bei einer Stellungsbegehung zugezogen hatte, verschied am 28. November in Vigneulles der Kommandeur unserer Division, General d. Inf. Ritter von Benzino. Die Erinnerung eines vollen Kriegsjahres verknüpft das Regiment mit seinem Divisions-kommandeur. Generalleutnant v. Brietzke, bisher Brigadekommandeur, übernahm die Führung der Division.
Die ganze Stellung ward zum See. Die Grabenwände rutschten ab, die Unterstände troffen – es war keine Freude. Wie man so in den Unterständen die nassen Strümpfe trocknete und die nassen Knie gegen den Ofen stellte, begann man auf den Kuhkopf zu schimpfen. Sollten wir ewig hier bleiben? Wenn’s doch ein neuer Kriegsschauplatz wäre – nach Polen, nach Rußland, oder nach Belgien. Zum Teufel mit dem ewigen Wald – jetzt im Winter stünde uns ein Bürgerquartier wohl zu Gesicht, Lille oder irgend so etwas.“


aus: „Das Württembergische Landw.-Infanterie-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1922

Mittwoch, 9. Dezember 2015

9. Dezember 1915


„Vom Oktober ab nahm die Miniertätigkeit des Gegners erheblich zu, was auch uns zu regerer Arbeit zwang; doch nahmen wir keinen Schaden. Einige Verwundungen traten infolge gegnerischer Beschießung ein. Am 9. Dezember wurde bei einer feindlichen Sprengung der Horchposten Pionier Maier in einem Stollen durch einstürzende Hölzer festgeklemmt. Bei den Rettungsversuchen mußten leider die Pioniere Schmiederer, Kastler, Kieninger und Schulze ihr Leben infolge Gasvergiftung lassen.“


aus: „Das Württembergische Pionier-Bataillon Nr. 13 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1927

Dienstag, 8. Dezember 2015

8. Dezember 1915


„Was nach diesen Kampftagen dem II. Bataillon in der Champagne noch zufiel, das war in der Hauptsache der Ausbau des Kanonenberges zu einer Bergfeste. Was längst schon hätte geschehen sollen, das nahm man jetzt in Angriff, bohrte tief in den Berg hinein und schaffte auch für den letzten Mann eine bombensichere Eindeckung. Es war eine mühselige Arbeit und erst nach Erledigung der Aufräumungsarbeiten, die manch armes Opfer der Champagneschlacht zu Tage förderten, konnte mit den eigentlichen Befesti-gungsarbeiten begonnen werden.  Am 10. Oktober war das Bataillon erstmals geschlos-sen auf den Kanonenberg abgerückt und schon nach kurzer Zeit war die nötigste Unterkunft geschaffen, während das Artilleriefeuer sichtlich abflaute. Die 8. Kompagnie grub unterdessen einen Annäherungsgraben von Cernay bis an den Fuß des Berges. Späterhin wurde ein Halbbataillon wieder abgezweigt und in der La Justice-Stellung verwandt, wo es einen fast hoffnungslosen Kampf mit dem Wasser auszufechten hatte. Die hochgelegene Kanonenbergstellung war besser daran; hier aber brachte das bei Regen und Witterungswechsel abbröckelnde Kalkgestein manche Widerwärtigkeiten. Zeitweilig waren die Kompagnien auch nur zum Arbeitsdienst herangezogen und im Lager Saalburg westlich Autry untergebracht. Zur Erholung kamen sie allemal nach Senuc, später nach Termes, wobei nur der lange An- und Rückmarsch sehr beschwerlich war, zu dem jeweils 5–6 Stunden gebraucht wurden. Die Ruhezeit war reichlich bemes-sen, die Verluste blieben gering und man vermißte nur die väterliche Fürsorge seines Regiments. Man war daher froh, als das Bataillon am 19. Januar 1916 aus dem seitheri-gen Verhältnis ausschied und dem Regiment nach Flandern nachgezogen wurde.“

aus: „Die Ulmer Grenadiere an der Westfront“, Stuttgart 1920

Sonntag, 6. Dezember 2015

6. Dezember 1915


„Daß in einem Gebirgsland wie Serbien der Sanitätsdienst, der Nachschub, das Legen von Fernsprechleitungen, Vorbringen von Maschinengewehren und so manches andere besonders erschwert war, liegt auf der Hand. Anerkennung und Dank sei deshalb auch hier all den vielen Ungenannten ausgesprochen, die sich in stillem, ernstem, aufreiben-dem und oft gefahrvollen Dienst für andere betätigt, ausgezeichnet und geopfert haben.
Der Aufenthalt in Belgrad bot für alle Angehörigen des Regiments eine wirkliche Erho-lung. Die Stimmung war glänzend; alle freuten sich, an dem Siegeszug in Serbien teil-genommen zu haben. Mit Wehmut gedachten wir der tapferen gefallenen Brüder, die wir in Serbiens Boden legen mußten.
Glücklicherweise waren die Verluste im Verhältnis zum Durchlebten und Geleisteten gering; sie betrugen 10 Tote, darunter Leutnant Faber, 117 Verwundete und 1 Ver-mißten (verwundet in Gefangenschaft).“


aus: „Das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württ.) Nr. 119 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1927

Samstag, 5. Dezember 2015

5. Dezember 1915


„Einige Lazarette waren ausgezeichnet eingerichtet und wurden warm und sauber gehalten. Hier lagen die Verwundeten auf richtigen Strohsäcken, hatten Kissen, Decke und reine Wäsche, gutes Essen und genügend Arznei. Andere Lazarette bestanden aus kahlen Holzbaracken, in denen die Verwundeten auf schlechten Strohsäcken und oft, wenn alles überfüllt war, auch auf dem nackten Boden auf den Treppen und in den Korridoren lagen. Ungeziefer und Schmutz lassen sich nicht beschreiben. Manchmal bestand das Personal für 200 schwerverwundete Gefangene aus einem Feldscher und zwei Schwestern.
Verbandstoffe und Medikamente wurden knapp. Viele Gefangene mußten Amputatio-nen selbst mehrerer Glieder ohne Narkose aushalten.
Im Lazarett angekommen, wurden die Gefangenen registriert und mußten ihr Eigentum abgeben. Sie erhielten eine spezielle Spitalswäsche und wurden in den Krankensälen untergebracht. Bei der Beschreibung der Lazarette kehren einige Motive häufig wieder. So seien die russischen Ärzte faul und unfähig gewesen.“

aus: Georg Wurzer: „Die Kriegsgefangenen der Mittelmächte in Rußland im ersten Weltkrieg“, Dissertation, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, 2000 (Seite 47)

Freitag, 4. Dezember 2015

4. Dezember 1915


„Die weitere Verfolgung des geschlagenen, seiner Artillerie zum größten Teil beraubten serbischen Heeres im Gebirge mußte den Charakter des Kleinkriegs annehmen und gestattete, einen Teil der bisher eingesetzten Streitkräfte zu anderweitiger Verwendung herauszuziehen. Schon am 8. November trat die 25. Res.-Division den Rückmarsch an, der mit mehrfach eingelegten Ruhetagen über Jagodina – Lapowo – Svilajnac – Pozarevac – Gradiste nach Weißkirchen führte, von wo die 27. Feldart.-Brigade am 28. November Werschetz, das Feldart.-Regt. 13 am 29. November die Gegend von Körted nordöstlich Weißkirchen erreichte, um hier den Abtransport zu erwarten. Nochmals sollten die Angehörigen des Regiments für kurze Zeit die Gastfreundschaft der deutschstämmigen Ungarn genießen; dann schlug die Abschiedsstunde und das Regiment wurde in mehrtägigen Transporten wieder der Westfront zugeführt, um nun auf diesem Kriegsschauplatz bis zum bitteren Ende zu verbleiben.“


aus: „Das Württembergische Feldartillerie-Regiment König Karl (1. Württ,) Nr. 13 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart, 1928

Donnerstag, 3. Dezember 2015

3. Dezember 1915


„Im  Winter 1915/16 wurde der Wachtdienst ungleich strenger als zuvor. Die monate-lang stündlich bei Tag und Nacht ausgeführten Patrouillengänge stellten an die Kraft der Mannschaften, von denen die jüngeren an die Front abgegangen waren, hohe Anfor-derungen. Die Verpflegung war ungenügend, das Quartier oft recht mäßig. Unter sol-chen Umständen alle zwei Tage bei jedem Wetter auf Wache und Patrouille ziehen und oft genug durchnäßt in das Quartier zurückkehren, war keine leichte Sache. Auch war bei dem starken nächtlichen Verkehr der ohne Licht fahrenden Züge und bei dem schmalen, schlechten Bahnkörper die Gefahr des Überfahrenwerdens nicht gering.“


aus: „Landsturm vor! Der mobile württembergische Landsturm im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart, 1929

Mittwoch, 2. Dezember 2015

2. Dezember 1915


„Großes Hauptquartier, 2. Dez.:
Außer Artillerie- und Minenkämpfen an verschiedenen Stellen der Front keine beson-deren Ereignisse.“


aus: „Schwäbisches Kriegstagblatt“, Stuttgart 1915

Dienstag, 1. Dezember 2015

1. Dezember 1915


„An Weihnachten kommen wir nicht weg (Urlaubssperre). Zurzeit viel feindliches Feuer auf unsere Stellung und viel Regen. Die Verhältnisse in Stellung, Gräben und auf den Waldwegen sind nicht zu beschreiben, oft über 1 m tief Wasser! Wir müssen nach dem 100 Meter entfernten Feinde Durchstiche durch die Brustwehren machen, damit das Wasser abfließen kann. Diese Arbeit ist nur bei Nacht Möglich. Tag und Nacht wird Wasser gepumpt oder vorsichtig herausgeschafft, Die 30 vorhandenen Pumpen reichen noch nicht aus; sie sind oft bald beschädigt. Es ist namenlos schwierig in unserem Abschnitt. doch sind wir sonst guten Muts. Wir können uns mit dem Gegner trösten; ein gestern übergelaufener Franzose hat angegeben, daß auch ihre Gräben voll Wasser seien.“


aus: „Das Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 478 und seine Stammtruppen Brigade-Ersatz-Bataillone Nr. 51, 52, 53 und Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 51“, Stuttgart 1924