„Alfons L e i n s, Kirchgasse 16.
Geb. 2. August 1896.
Sohn des Sebastian Leins,
Straßenwart
und der Lucia geb. Boß.
W e h r d i e n s t: im Krieg: Füs.-Regt.
122/12.
Gestorben nach Rückkehr aus
russischer Gefangenschaft am 9. Dezember 1919 im Lazarett in Ulm als Ers.-Rekr...
Leins geriet bei
dem Flankenstoß auf der Höhe 305 südöstlich Korolowka in der
Brussi-low-Offensive am 28. Juli 1916 in russische Gefangenschaft, also beim
gleichen Unternehmen, in dem Paul Kurz gefallen ist. Der Einsatz des Regiments
erfolgte unweit Lemberg in Galizien.
Das Regiment wurde
bei den Angriffs- und Rückzugskämpfen fast völlig aufgerieben. Plesza,
Korolowka, Halicz sind Ruhmesblätter in der Geschichte des Regts. 122.
Korolowka liegt 20
Kilometer südlich des 49. Breitengrades und 5 Kilometer westlich des 25.
Längengrades. Bei diesem Ort stockte der Flankenstoß und begann die
Rück-zugsbewegung. Die 12. Kompanie, der Leins angehörte, lag beim Angriff der
Russen auf dem äußersten linken Flügel der Regiments und der Flügel hing in der
Luft, da die Anschlußtruppen rechts und links schon im Weichen waren und
Kosakenschwärme im Rücken des linken Flügels auftraten. Diese Kosaken
schnappten Leins.
Unter ständigem
Druck wich das Regiment am 8. August 1916 auf Tysmiwnica, vom 23. – 24. August
auf Jezupol, überschritt dort den Dnjester, kämpfte vom 31. August bis 5.
September 1916 östlich Halicz, wo das Regiment am 5. und 6. September 1916 auf
Konkolniki weichen mußte. Hier fiel Paul Kurz.
Leins befand sich
zunächst im Gefangenenlager in Dubowka an der Wolga vom 19. Oktober 1916 an,
dann ab 4. September 1917 in Zarizim bei Saratow an der Wolga und später in
Astrachan am Kaspischen Meer, wo er an Malaria erkrankte.
Im Frühjahr 1919
kehrte er nach Kriegsschluß todkrank in die Heimat zurück, um zu sterben.
Die Strapazen der
Gefangenschaft und die Krankheit hatten ihm so zugesetzt, daß selbst das
Erinnerungsvermögen gestört war. Das Klima und die schlechte Verpflegung hielt
die ohnedies schwache Struktur des Leins nicht aus.
Auf dem Friedhof
in Hirrlingen wurde er mit militärischen Ehren begraben.
Leins war 28 Jahre
alt und ledig.“
aus:
„Hirrlingen Kreis Tübingen (Württemberg) Ehrenbuch 1914-18“, Cannstatt ca. 1939