Freitag, 31. Mai 2019

31. Mai 1919


Josef Geldreich wurde am 21. August 1915 zum Landsturm-Rekruten-Depot 8 in Öhringen eingezogen. Von dort kam er am 8. November 1915 zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 126, am 4. Januar 1916 zum Landsturm-Infanterie-Bataillon Münsingen XIII/20, am 15. März 1916 zum Landsturm-Infanterie-Bataillon Ehingen XIII/15 und schließlich am 11. September 1916 zum Land-sturm-Infanterie-Bataillon Heilbronn XIII/10. in die Stellungskämpfe nördlich Verdun. Er wurde am 20. August 1918 in den Gefechten um die Regensburg-Stellung bei Forges vermißt und war in französische Gefangenschaft geraten.

Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 493

Hannover, den 19. 4. 20.
Der ehemalige Unteroffizier, jetzige Kaufmann, Max Steffens erklärt auf Vorhalt folgendes:
„Der Landsturmmann Geldreich ist am 31. Mai 1919 an Herzschlag, infolge von Krämpfen, verstorben und am 2. Juni 1919 auf dem Friedhof in Ansauville bei Toul beerdigt worden. Nach der Beerdigung des Geldreich sind die von ihm hinterlassenen Sachen nebst Geld an die französische Regierung in Paris zwecks Aushändigung an die Hinterbliebenen geschickt worden.“

Donnerstag, 30. Mai 2019

30. Mai 1919


Eduard Lorch wurde am 15. Oktober 1915 zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 123 eingezogen und kam am 12. Februar 1916 über das Feld-Rekruten-Depot der 7. (Württembergi-schen) Landwehr-Division ins Feld zum Landwehr-Infanterie-Regiment 126. Er kämpfte zunächst im Oberelsaß und in Lothringen, wurde im Mai 1917 mit der 7. Landwehr-Division an den Stochod verlegt und nahm ab Februar 1918 an der Besetzung der Ukraine teil. Eduard Lorch gehörte zu den letzten deutschen Besatzungstruppen, die am 14. März 1919 auf den Dampfern „Sadko“ und „Anatoli Molt-schanoff“ Odessa verließen.

Die Regimentsgeschichte schreibt über diesen Abschnitt der Rückreise:


„Am 16. März, 7 – 10 Uhr vormittags ging die Fahrt durch den Bosporus. Alles stand auf Deck, dicht gedrängt, Kopf an Kopf, und freute sich der Schönheit von Land und Meer. Bei Konstantinopel wurde Anker geworfen, doch an Land durfte niemand. Zwei weitere deutsche Truppenschiffe lagen da; auch aus Nikolajew war der Abtransport fast gleichzeitig mit dem unsrigen erfolgt. Wiederholt mußten all diese Dampfer den Anker-platz wechseln. Das machte die Angst vor den Taten, auf welche die bösen Deutschen vielleicht sannen.
So blieb es bis zum 23. März. Dann signalisierte das französische Flaggschiff, daß der Dampfer „Anatoli Moltschanoff“ in See zu gehen habe, Ziel Saloniki. „Sadko“ und der aus Nikolajew gekommene „Stambul“ blieben noch einige Tage vor Konstantinopel liegen.
Man war guter Dinge an Bord. Die Wartezeit vor Konstantinopel war ja zu Ende und niemand zweifelte, daß es weiter gehe und immer weiter, der lieben deutschen Heimat zu. Zu diesem Gefühl kam der Anblick der herrlichen Gegend; man fuhr durch die Dardanellen, später am Olymp vorbei, am 25. März in den Hafen von Saloniki.
Es däuchte uns nicht unwahrscheinlich, daß wir hier ebenso wie vor Konstantinopel ein paar Tage liegen müßten. Das ließ sich aber schließlich verschmerzen; nach den Mona-ten in Odessa kam es darauf nicht mehr an. Und Hauptmann Bernard hatte den Geleit-brief des französischen Generals Borius in der Tasche. Der letztere, ferner General d‘ Anselme und dessen Stabschef Oberst Lejay hatten doch wiederholt versichert, wir kämen heim ohne längeren Aufenthalt, als vielleicht nötig sei um die Schiffe abzuwar-ten, die aus Hamburg kommen und uns abholen sollten.
Das Essen wurde an Bord ausgegeben wie alle Tage. Ein zweiter Dampfer mit deut-schen Truppen langte an, wir sahen zu, wie er festlegte. Da ging plötzlich von Mund zu Mund die Nachricht, unser Transportführer, Hauptmann Bernard, ist verhaftet worden. So gaben die Franzosen allerdings auf recht einfache und bequeme Art die Antwort, als Bernard auf seinen Geleitsbrief pochte.
Angeblicher Grund der Verhaftung war die Art, wie der deutsche Hauptmann sein Recht geltend machen wollte. Aber selbst angenommen, ohne es zuzugeben, daß hier eine Ungehörigkeit vorgelegen habe, so unterstand Bernard ja gar nicht französischer Straf-gewalt. Und ein Gefangensetzen der sämtlichen deutschen Transporte wäre selbst durch Mord und Totschlag von seiten Bernards nicht gerechtfertigt gewesen. Übrigens war für unsere Gefangensetzung alles schon vorher vorbereitet. Bewachungsmannschaft, Unter-bringung und dergleichen, wie es sogleich erzählt werden soll.
„Eiligst alles packen, es wird sofort ausgeladen“, lautete ein Befehl. Drüben an Land marschierte gleichzeitig ein Bataillon Senegalneger auf und bildete eine zehn Schritt breite Gasse, in welche die Deutschen schwer bepackt hinein mußten. Rechts und links starrten die aufgepflanzten Seitengewehre in die Luft, hinter den schwarzen Franzosen hielt ein Trupp berittener Gendarmen.
Mit Mühe nur konnte die Erlaubnis ausgewirkt werden, daß zum Schutz des an Bord zurückbleibenden Verpflegungsvorrats und dergleichen eine ganz kleine deutsche Wa-che belassen werden durfte, Aber in dem Augenblick, als die Masse des deutschen Transportes das Schiff verlassen hatte, stürzten sich Scharen von französischen Plün-derern hinauf, die deutsche Wache war hiegegen ebenso machtlos wie die französischen Offiziere. Das Gesindel stahl und raubte alles.
In mehreren Kolonnen nacheinander erreichten die Deutschen zwischen ihrer schwarzen Bewachung ein Barackenlager. Es war stockfinstere Nacht, als die letzten eintrafen. Unterwegs war die Behandlung derart, daß auch die zuschauende griechische Zivilbevölkerung sich entrüstet darüber äußerte. Betrunkene weiße Franzosen mit Rote-Kreuz-Schwestern am Arm kühlten ihr Mütchen an den wehrlosen Deutschen. Boche Bolschewist, hörte man überall den Zuruf. Als die anständigsten und menschlichsten erwiesen sich noch die Senegalesen, wenigstens so lange sie sich nicht unter franzö-sischen Augen wußten.
Die Unterkunft in den Holzbaracken war sehr schlecht. Abendessen oder Frühstück am andern Morgen gab es nicht. Dagegen kam um 9 Uhr vormittags der Befehl: „Alles sich fertig machen zum Marsch in ein anderes Lager“. Optimisten fragten, warum denn das alles wegen der paar Tage, die wir ja doch nur hier bleiben. Wir haben ja das Verspre-chen der französischen Generale für die rasche Heimreise!
Wir erreichten das neue Lager, eine Zeltstadt nahe am Meer, Mikra geheißen. Das war am 26. März. An diesem Tag begann die Leidenszeit, über welche klassische Bildung und Galgenhumor den Kalauer Omikra verbrachen.
Bald langte hier eine neue deutsche Kolonne an. Hinter der schwarzen Spitze kam der Regimentskommandeur L. 121 und Transportführer, Oberst Freiherr von Schellerer und seine Offiziere, schwer beladen mit Packtaschen, Decken und Tornistern. Lebensalter und Rang war ja den Franzosen ebenso gleichgültig wie Versprechen und Geleitbrief.
In Mikra wurden Offiziere und Mannschaften nach wenigen Tagen getrennt. Nur ein paar der ersteren blieben im Mannschaftslager. Unsere Feinde befolgten überall den Grundsatz, mit den Offizieren etwaigen Aufstandsgelüsten das Rückgrat und die fach-männische Führung zu nehmen.
Als es sich bei unserer Ankunft im Lager darum handelte, zwei schwerkranke Leute irgendwo entsprechend unterzubringen – einer starb schon zwei Tage darauf – da sagte der französische Kommandant gleichgültig: „Vorerst kann da nichts geschehen“. Dann wendete er sich zu seinem Adjudanten und fügte hinzu: „Zwei weniger oder mehr, was tut das!“
Der Bruder dieses Kommandanten war angeblich in deutscher Gefangenschaft verhun-gert. Dabei war es doch tatsächlich bei uns so, daß die Gefangenen aus lauter Rücksicht zumeist besser genährt wurden, als das eigene deutsche Volk.
Man teilte die Deutschen ein in Gruppen zu 100 Köpfen. Sogenanntes Aufsichtspersonal der Gruppen untersuchte das Gepäck und stahl dabei in schamloser Weise. Einige Hun-de, die sich noch in unserem Besitz befanden, wurden abgeführt und als Zielscheibe für die Schießübungen der Schwarzen benutzt.
Je 25 Mann wurden jetzt in ein Zelt zusammengepreßt. Hier ging es so eng her, daß die armen Kerle nur auf der Seite liegend Platz zum Schlafen fanden.
Österreicher, Bulgaren und Deutsche der verschiedensten Verbände teilten sich in das Mikra-Lager. Betten oder auch nur Stroh gab es nicht. Tagsüber brannte die Sonne glühend heiß auf die Zeltleinwand und über Nacht trat empfindliche Kühle ein. Diese Hölle, dazu mit ganz ungenügender Nahrung, fast ohne jede sanitäre Einrichtung, mit völlig ungenügender Latrine, währte mehrere Tage lang.
Dann besserten sich die Verhältnisse allmählich einigermaßen. Die Lagergrenzen wur-den erweitert, die Zahl der Zelte vermehrt, mit der Zeit entstanden sogar Sportplätze. Die Drahtzäune um das Lager herum hatten längst eine namhafte Anzahl von Durch-gängen, dennoch pendelten die schwarzen Schildwachen sinnlos an den noch dazwi-schen bestehenden Drahtstücken entlang.
Am 6. und 7. Mai überschwemmte ein Wolkenbruch ganz Mikra. Es gab kein trockenes Fleckchen mehr, wo man sich hinlegen konnte.
Auch die Verpflegung – anfangs litt man ja Hunger – besserte sich. Allerdings spielte Pferdefleisch dabei eine bedeutende Rolle, aber das törichte Vorurteil hiegegen haben wir ja in Deutschland seit den Segnungen des Friedens überwinden lernen. Schandbare Preise forderte aber die französische Kantine für ihre Waren. Die Kantine hatten unsere Gefängnishalter wohlweislich in eigener Hand behalten, denn sie brachte ihnen Geld ein. Die Feldküchen zur deutschen Beköstigung ließen sie uns selbst bedienen.
Die französischen Lagerkommandanten wechselten wiederholt und mit ihnen die Art der Behandlung. Ein Kommandant liebte es, die Deutschen, die ihm unter die Finger kamen, zu boxen. Ein anderer verlieh seinen Worten mit der Reitpeitsche Nachdruck. Das viel benutzte Arrestlokal bestand aus einem Drahtkäfig, 1.20 Meter hoch, 5 Meter lang und 2 Meter breit. Hier hockten die aus geringstem Anlaß Bestraften wochenlang, Tag und Nacht, ohne irgend einen Schutz gegen Kälte, Sonne und Regen. Vor unserer Ankunft soll ein noch scheußlicheres Arrestlokal bestanden haben.
Wir sahen bald ein, daß unseres Bleibens hier nun doch ein langes sein würde. Es galt also, sich damit abzufinden, dem Stumpfsinn zu steuern und durch Tätigkeit sich fähig zu halten, auch später in der Heimat wieder zu wirken und zu schaffen. Da entwickelte sich der Sport jeglicher Art. Fußballvereine entstanden, es wurde gerungen, gelaufen und geturnt. See- und Flußbäder mit Wettschwimmen und Tauchen kamen in Mode, desgleichen Schlamm- und Sonnenbäder. Die Kapelle eines Regiments befand sich mit in Gefangenschaft; sie ließ regelmäßig ihre Weisen hören und bald entwickelten sich Gesangvereine mit vorzüglichen Leistungen. Es gab Vokal-, Instrumental- und gemisch-te Konzerte.“

aus: „Das Württemberg. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 126 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

Mittwoch, 29. Mai 2019

29. Mai 1919


Gustav Wagner wurde am 3. November 1914 als Ersatzreservist zur II. Ersatz-Abteilung des Feld-artillerie-Regiments Nr. 29 eingezogen. Er kam am 7. Januar 1915 zur Landwehr-Infanterie-Munitions-Kolonne Nr. 3 in Feld und wurde am 29. August 1915 durch einen Granatsplitter am Oberschenkel verwundet. Nach seiner Wiederherstellung kam Gustav Wagner am 9. Oktober 1915 zur II. Ersatz-Ab-teilung des Feldartillerieregiments 49 und wurde am 6. Dezember 1915 der neu aufgestellten Feld-artillerie-Batterie 887 zugeteilt und am 14. Februar 1917 zum Reserve-Feldartillerie-Regiment 26 versetzt. Er erkrankte am 2. Februar 1918 an Grippe, kam nochmals zum Regiment zurück, erkrankte erneut und verstarb nach längerer Krankheit am 29. Mai 1919 im Garnisons-Lazarett in seiner Hei-matstadt Heilbronn.

Dienstag, 28. Mai 2019

28. Mai 1919


Josef Gerbis kam als Reservist am 2. Mobilmachungstag zum Reserve-Infanterie-Regiment 119 und zog mit diesem ins Feld. Am 29. November 1914 wurde er zur neu aufgestellten 2. Radfahrer-Kompagnie kommandiert und am 14. April 1915 endgültig dorthin versetzt. Nachdem er über vier Jahre hinweg an sämtlichen Gefechten der Kompagnie zwischen Nordfrankreich und der Insel Ösel unbeschadet teilgenommen hatte, wurde er am 8. Oktober 1918 bei Brancourt vermißt und war in amerikanische Gefangenschaft geraten. 

Bild: Hauptstaatsarich Stuttgart, Bestand M 497

Protokollarische Vernehmung beim Schultheißenamt Neckarweihingen.
Es erscheint Adolf Blank, wohnhaft daselbst und giebt an: Gerbis ist tot. Wir waren in St. Nazaire beschäftigt, ich im Hafen u. er in einem Sägewerk. Er kam zwischen die Puffer zweier Eisenbahnwagen, wodurch ihm der Brustkorb eingedrückt wurde. Nach ungefähr 3 Stunden war er tot. Er wurde auf dem amerik. Kirchhof begraben; ich selbst war zugegen. gez. Adolf Blank“

Sonntag, 26. Mai 2019

26. Mai 1919



Immanuel Kamm wurde bereits am 26. Mai 1907 wegen schwacher Gesundheit „als zeitig erwerbs-unfähig 50 %“ nach nur sieben Monaten wieder entlassen. Nach Kriegsausbruch am 12. September 1914 erneut eingezogen, kam er zunächst zum 2. Landsturm-Infanterie-Bataillon Stuttgart XIII/2., wurde aber am 12. Februar 1915 als „feld- und garnisonsdienstunfähig“ wieder entlassen. Am 1. September 1916 wieder zum Landsturm-Infanterie-Bataillon XIII/3. eingezogen, kam Immanuel Kamm am 17. Januar 1917, zwischenzeitlich zum 1. Landsturm-Infanterie-Bataillon Stuttgart XIII/2. versetzt, ins Feld in die Stellungskämpfe nach französisch Flandern und ins Artois. Er erkrankte am 11. März 1918 und wurde als lazarettkrank am 2. April 1918 wieder zum Landsturm-Infanterie-Bataillon XIII/3. und nach dessen Auflösung am 16. September 1918 zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 119 versetzt. 
Immanuel Kamm wurde am 31. Januar 1919 vom Reserve-Lazarett VI in Stuttgart mit 75 % Kriegs-dienstbeschädigung und einer monatlichen Rente von 68.75 Mk. entlassen. Er erkrankte nach seiner Entlassung erneut und verstarb am 26. Mai 1919 in der Beobachtungsstation für innere Krankheiten des Garnisons-Lazaretts Stuttgart.

Samstag, 25. Mai 2019

25. Mai 1919


Christian Fritz war einer von knapp 50.000 männlichen und über 200.000 weiblichen Angehörigen der freiwilligen Krankenpflege, die während des Weltkrieges in Heimat- und Etappen-Lazaretten ihren Dienst verrichteten. Zu alt für den Frontdienst meldete er sich als freiwilliger Krankenpfleger, infizierte sich während seiner Tätigkeit in einem Lazarett in Valenciennes und verstarb am 25. Mai 1919 im Reserve-Lazarett Ditzenbach.

Donnerstag, 23. Mai 2019

23. Mai 1919


Die deutsche Militär-Eisenbahn war noch bis Juli 1919 im Baltikum zur Unterstützung der dort gegen die Bolschewiken kämpfenden Truppen im Einsatz. Karl Saile wurde als Lokomotivführer zum Feldeisen-bahndienst zur Militär-Eisenbahn-Direktion V in Wilna kommandiert. Er verstarb am 23. Mai 1919 in Suwalki im umkämpften polnisch-litauischen Grenzgebiet infolge Krankheit.

Mittwoch, 22. Mai 2019

22. Mai 1919


Bernhard Stett war wohl aus beruflichen Gründen von seinem Geburtsort Höhreute in Baden in das benachbarte württembergische Zußdorf gekommen. Als badischer Staatsbürger wurde er zu einer preußi-schen Einheit eingezogen. Er geriet am 1. November 1918 bei Valenciennes in englische Gefangenschaft und verstarb am 22. Mai 1919 in der Nähe von Béthune an Lungenentzündung.

Sonntag, 19. Mai 2019

19. Mai 1919


Albert Maier trat am 2. September 1914 freiwillig beim Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 123 ein. Er kam am 4. Oktober 1914 zum Reserve-Infanterie-Regiment 247 ins Feld und wurde am 22. Oktober 1914 bei Becelaere verwundet. Nach seiner Wiederherstellung kam er am 22. März 1915 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120 und am 21. Februar 1915 zu diesem Regiment erneut an die Front. Am 26. März 1915 erkrankt, kam er am 20. Mai 1915 vom Lazarett wiederum zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120. Dort wurde er am 14. Juni 1916 als vermißt gemeldet.
Albert Maier schien mit der militärischen Disziplin nicht mehr zurecht gekommen zu sein. Bereits am 1. Mai 1915 wurde er zu „7 Wochen Gefängnis unter Anrechnung eines Monats der Untersuchungshaft wegen eines Vergehens der unerlaubten Entfernung im Felde in der Dauer von mehr als drei Tagen“ verurteilt, die er vom 21. September bis 10. Oktober 1915 im Festungsgefängnis Ulm verbüßte.
Am 18. November 1915 wurde er zu „2 Jahre, 6 Mon. Gefängnis unter Versetzung in die II. Klasse des Soldatenstandes wegen eines Vergehens der unerlaubten Entfernung im Felde in der Dauer von mehr als 7 Tagen, wegen eines Verbrechens des Betrugs im Rückfall, zusammentreffend mit erschwerter Urkun-denfälschung, wegen zweier Verbrechen des Diebstahls im Rückfall“ verurteilt, die er vom 13. Dezem-ber 1915 ab im Festungsgefängnis Ulm und ab 5. Januar 1916 im Zellengefängnis Heilbronn verbüßte. Am 11. Februar 1916 wurde die Haft aus dienstlichen Gründen widerruflich unterbrochen – Albert Maier kam zum Reserve-Infanterie-Regiment 120 an die Front. 
Nachdem er am 14. Juni 1916 vermißt gemeldet worden war, kam Albert Maier nach seiner Ergreifung am 14. August 1916 in Untersuchungshaft. Er erkrankte am 25. August 1916 an Lungentuberkulose, kam ins Reserve-Lazarett Stuttgart I und am 24. Oktober 1916 ins Reserve-Lazarett Nagold. Am 14. September 1917 wurde er vom Reserve-Lazarett Nagold zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120 zur Verbüßung seiner Strafe zurückversetzt. Auf Verfügung des Gerichts der Landwehr-Inspektion Stuttgart wurde die Strafe am 15. September 1917 aufgehoben. Albert Maier wurde am 18. September 1917 aus dem Militärdienst entlassen und verstarb am 19. Mai 1919 an den Folgen seiner Tuberkulose-Erkrankung.

Samstag, 18. Mai 2019

18. Mai 1919


Josef Kieninger wurde am 26. August 1914 eingezogen und kam am 21. Juli 1915 vom Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 121 zum Reserve-Infanterie-Regiment 248 an die Westfront. Er erkrankte am 6. August 1918 und kam, nachdem sein Regiment Anfang September 1918 aufgelöst worden war, am 3. November 1918 vom Lazarett zum Füsilier-Regiment 122 in die Rückzugskämpfe in der Hermannstellung. Er geriet kurz nach seiner Rückkehr an die Front am 7. November 1918 in englische Gefangenschaft und verstarb am 18. Mai 1919 in einem englischen Lazarett an Lungenentzün-dung. 

Freitag, 17. Mai 2019

17. Mai 1919


Franz Berchtold war nur vier Monate an der Front. Am 20. Mai 1915 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 247 eingezogen, kam er am 8. Juni 1916 zum Regiment nach französisch Lothringen. Am 9. September 1916 in die Schlacht an der Somme geworfen, erlitt das Regiment bereits in den ersten Tagen schwerste Verluste im feindlichen Trommelfeuer. Auch Franz Berchtold wurde durch Schüsse in die Hüfte und den Bauch schwer verwundet. Er verstarb am 17. Mai 1919 an den Folgen seiner Verwundungen.

Donnerstag, 16. Mai 2019

16. Mai 1919


Emil Gramm wurde am 20. November 1918 zum I. Rekruten-Depot des Ersatz-Bataillons des Grenadier-Regiments 119 eingezogen. Bereits am 21. November 1918 wurde er mit Grippe lazarettkrank in die Leichtkranken-Abteilung des in der Wulle-Brauerei in Stuttgart eingerichteten Reserve-Lazaretts eingewiesen. Er verstarb eine Woche nach seinem 19. Geburtstag im Reserve-Lazarett I in Cannstatt.

Mittwoch, 15. Mai 2019

15. Mai 1915


Wilhelm Müller wurde am 31 Juli 1914 zu einer Reserveübung eingezogen und befand sich bei Kriegsausbruch bereits bei der Truppe. Er wurde am 6. August 1914 dem Reserve-Infanterie-Regiment 121 zugeteilt und zog mit diesem am 11. August 1914 ins Feld. Er nahm mit einer krankheitsbedingten Unterbrechung im Januar 1915 an allen Kämpfen des Regiments von der Vogesen bis zur Somme teil, bis er am 13. Juni 1915 bei Serre vermißt wurde. Wilhelm Müller war in französische Gefangenschaft geraten und verstarb dort am 15. Mai 1919, vermutlich an der Spanischen Grippe. 

Dienstag, 14. Mai 2019

14. Mai 1919


Christian Lederer rückte am 4. August 1914 als gedienter Reservist zum Infanterie-Regiment 180 ein und nahm mit diesem am Vormarsch über die Vogesen und an den Stellungskämpfen bei Thiepval teil. Am 15. Mai 1915 wurde er zur Neuaufstellung des Reserve-Infanterie-Regiments 122 zum bayerischen Infanterie-Regiment 25 versetzt. Am 25. September 1915 wurde das II. Bataillon des am 5. Juli 1915 neu aufgestellten Reserve-Infanterie-Regiments 122 bei einem französischen Angriff südlich Somme-Py beinahe vollständig aufgerieben. Auch Christian Lederer wurde vermißt und war in französische Gefangenschaft geraten. Er wurde in der Gefangenschaft ein Opfer der Spanischen Grippe und verstarb im Mai 1919.

Sonntag, 12. Mai 2019

12. Mai 1919



Lander Hugo, Konditor, Sergeant, ledig, einziges Kind des Josef, Küfermeisters, wurde von Aalen, wo er in Stellung war, 8. 8. 14, 23. J. alt, nach Ulm zum I.-Reg. 123 eingezogen und kam, Gedienter, alsbald mit dem Regiment nach dem Westen. Dort stand er in der 4. Komp. u. a. im Maas- und Argonnengebiet in Kämpfen. Fußverwundet wurde er im September 14 nach Ulm überwiesen und war dann längere Zeit in Münsingen beim Ausbildungspersonal, wo er auch einen Offiziers-Stellvertreterkurs mitmachte. Vom Frühjahr 16 stand er vor Ypern und an der Somme. Wieder fußverwun-det wurde er im August 16 nach Alpirsbach, später nach Ulm überwiesen. Im I.-Reg. 120 kam er im April 17 wieder an die Front. In der Arrasschlacht 4. 5. 17 handver-wundet, kam er nach Berlin, später in das Heimatlazarett Mengen und wieder zum Ausbildungspersonal nach Ulm und Münsingen. Im Oktober 18 grippekrank, stellte sich bei ihm ein dauerhaftes Leiden ein. Nach seiner Entlassung im Dez. 18 war er meist dahier im Elternhaus, wo er 12. 5. 19 starb. V.-Abz.“

aus „Das Eiserne Buch der Stadt Mengen“, Mengen 1924

Freitag, 10. Mai 2019

10. Mai 1919


Gottlob Dürr wurde am 31. Mai 1915 zum 1. Rekruten-Depot des 2. Landsturm-Infanterie-Bataillons Stuttgart XIII/3. eingezogen. Er kam am 23. Juni 1916 als Nachersatz zum Infanterie-Regiment 120 an die Front. Er wurde am 1. Mai 1917 wegen Tapferkeit vor dem Feind zum Gefreiten und am 17. August 1918 ebenfalls wegen Tapferkeit vor dem Feind zum Unteroffizier befördert. Am 12. Oktober 1918 wurde er bei Crépion nördlich Verdun im Abwehrkampf gegen amerikanische Truppen durch ein Artil-lerie-Geschoß am linken Arm und rechten Bein schwer verwundet. Er sollte sich von seiner Verwundung nicht mehr erholen.

Donnerstag, 9. Mai 2019

9. Mai 1919


Albert Obenland erkrankte wohl Anfang 1919 im Operationsgebiet der freiwilligen Schutztruppe Bug in Kurland. Zu seinem militärischen Werdegang läßt sich nicht mehr viel feststellen: laut Württembergi-scher Verlustliste 260 wurde er 1915 bei der 6. Kompagnie des Reserve-Infanterie-Regiments 246 leicht verwundet, ist aber in der dortigen Stammrolle nicht aufgeführt. Eine schwere Verwundung scheint er laut Württembergischer Verlustliste 575 im Jahre 1917 erlitten zu haben. Aus Geheimhaltungsgründen wurde hier die Einheitszugehörigkeit nicht aufgeführt, so daß sich auch der weitere militärische Werde-gang nicht feststellen läßt.

Mittwoch, 8. Mai 2019

8. Mai 1919


Karl Baur trat am 10. August 1917 beim Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 125 ein und kam am 25. Januar 1918 zur 5. Kompagnie des Feldregiments an die Front. Am 14. Juli 1918 erkrankte er an einer fieberhaften Erkältung und wurde bis zum Waffenstillstand im Lazarett gepflegt. Nach der Rückkehr nach Stuttgart meldete sich Karl Baur zu der für den Grenzschutz im Osten aufgestellten Württembergischen Freiwilligen-Abteilung Haas. Die Abteilung wurde Ende April 1919 zur Nieder-schlagung der sozialistischen Räterepublik in der bayerischen Hauptstadt München eingesetzt. Karl Baur fiel dort in den letzten Gefechten nach der Einnahme der Stadt.

Dienstag, 7. Mai 2019

7. Mai 1919


Karl Riethmüller wurde am 3. August 1914 zum Infanterie-Regiment 120 eingezogen und bereits in den ersten Kämpfen der Regiments am Kleinen Donon in den Vogesen verwundet. Am 27. August 1915 zu seinem Regiment zurückgekehrt, kämpfte er bis Mai 1916 im Westen, bis er am 3. Juni 1916 vor Ypern durch ein Artillerie-Geschoß verschüttet wurde. Als befristet garnisinsverwendungsfähig befunden, wurde Karl Riethmüller am 21. Juni 1916 zur Stabswachkompagnie des Generalkommandos XIII. kommandiert, bis er am 20. August 1918 auf Grund seiner schwachen Gesundheit zum Proviantamt des XIII. Armee-Korps versetzt wurde. Nach der Rückkehr in die Heimat verschlechterte sich seine körper-liche Verfassung weiter. Er wurde noch zum Ersatz-Bataillon seines Regiments versetzt, kam dann aber ins Lazarett, wo er am 7. Mai 1919 verstarb.

Samstag, 4. Mai 2019

4. Mai 1919


Paul Ehle wurde am 1. September 1916 als Landsturm-Rekrut zum 2. Landsturm-Rekruten Depot Asperg eingezogen. Am 3. November 1916 kam er zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 126 und am 12. März 1917 zum Feld-Rekruten-Depot der 27. (Württembergischen) Infanterie-Division ins Feld. Am 13. April 1917 dem Infanterie-Regiment 124 zugeteilt, wurde er bereits am 3. Mai 1917 bei Bullecourt durch ein Artillerie-Geschoß am Kopf verwundet. Am 4. Juni 1917 kehrte er zum Regiment zurück und erhielt am 12. Oktober 1917 in der Herbstschlacht in Flandern eine schwere Beinverwun-dung, wiederum durch ein Artillerie-Geschoß. Nach seiner Wiederherstellung kehrte Paul Ehle noch-mals am 2. April 1918 zu seinem Regiment zurück und wurde seit 22. August 1918 in den Kämpfen zwischen Ancre, Somme und Avre vermißt. Paul Ehle war in englische Gefangenschaft geraten und verstarb dort am 5. Mai 1919 im Hospital in Le Havre-Bléville. Die Todesursache ist nicht bekannt.

Freitag, 3. Mai 2019

3. Mai 1919


Wilhelm Schock wurde am 22. Januar 1917 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 247 eingezogen und am 1. Juni 1917 zur 3. Ersatz-Maschinengewehr-Kompagnie/XIII. Armee-Korps zur Ausbildung am Maschinengewehr versetzt. Am 12. Juni 1917 wurde er auf Reklamation seines Vaters zum Betrieb der heimischen Landwirtschaft zurückgestellt. Am 12. November 1917 erneut zur 3. Ersatz-Maschinengewehr-Kompagnie nach Münsingen eingezogen, kam Wilhelm Schock am 26. Mai 1918 zum Infanterie-Regiment 180 als Nachersatz ins Feld. Bereits am 30. Juli 1918 erkrankte er an Darmkatarrh, wurde der Leichtkranken-Abteilung Nr. 609 überwiesen und kam nach Rückkehr in die Heimat ins Reserve-Lazarett II Sankt Loreto in Gmünd. Von dort wurde er, zwischenzeitlich an Lungentuberkulose erkrankt, am 25. Februar 1919 ins Reserve-Lazarett Wilhelmsheim nach Reichen-berg verlegt, in dem er am 3. Mai 1919 verstarb.

Donnerstag, 2. Mai 2019

2. Mai 1919



„Am 2. Mai mittags erfolgte gleichzeitig von allen Seiten der Einmarsch in die Stadt. Detachement Epp arbeitete sich unter heftigen Kämpfen langsam durch Giesing gegen die Isar vor. Detachement Seutter und Gräter durchschritten kämpfend Sendling und drangen in das Innere der Stadt ein. Detachement Bogendörfer nahm die Ausstellungs-hallen an der Theaterwiese in Besitz. Detachement Probstmeyer wurde von Augsburg mit der Bahn als Reserve des Gruppenkommandos nach dem Südbahnhof herange-zogen.
Das Vorgehen der Gruppe Friedeburg von Norden verzögerte sich im Kasernenviertel, so daß am Abend auch kein Anschluß mit ihr zu bekommen war. Das Gruppenkom-mando, das am 30. April nach Starnberg sich begeben hatte, rückte mit Detachement Gräter in München ein.
Der Widerstand, den die württembergischen Truppen fanden, war teilweise recht heftig. Geschickt sich der Eigenart des Straßenkampfes anpassend, brachten sie den einzelnen Widerstandsnestern gegenüber rasch Artillerie und Minenwerfer in Stellung und bra-chen damit schnell den Widerstand. Leider fand dabei bei schneidigem Vorfahren des Flakgeschützes des Detachements Gräter dessen Führer, Hauptmann Fritsch, mit meh-reren Leuten seiner tapferen Bedienung den Tod.“

aus: „Kriegstagbuch aus Schwaben“, Stuttgart 1919

Mittwoch, 1. Mai 2019

1. Mai 1919


Carl Rakowsky wurde am 19. Mai 1915 als ungedienter Landsturmpflichtiger zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 119 eingezogen. Nachdem er einige Zeit bei den Landsturm-Bataillonen Rottweil und Ellwangen im Wachdienst tätig war, kam er am 20. August 1917 an die Front zum Reserve-Infanterie-Regiment 248 direkt in die Abwehrschlacht vor Verdun. Er wurde bereits am 26. August 1917 bei Montfaucon durch ein Artillerie-Geschoß an der Hand verwundet und wurde nach Abschluß seiner Lazarett-Behandlung am 15. November 1917 zum Ersatz-Bataillon seines Regiments. Am 7. April 1918 wieder an der Front, schien es Carl Rakowsky bei seinen schwäbischen Kameraden nicht zu gefallen. Er entfernte sich am 6. August 1918 unerlaubt von der Truppe und geriet in englische Gefangenschaft, wo er am 1. Mai 1919 an Lungentuberkulose und allgemeiner Entkräftung verstarb.