Karl Wieland hatte in den Jahren 1901 bis 1903 beim Füsilier-Regiment 122 gedient. Am 6. August 1914 wurde er als Reservist zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 119 eingezogen und von dort am 5. September 1914 zum neu aufgestellten Reserve-Infanterie-Regiment 246 versetzt. Dieses Regiment marschierte nach kurzer Ausbildungszeit am 12. Oktober 1914 aus, um an dem Wettlauf zur Belgischen Küste teilzunehmen. Die militärische Karriere von Karl Wieland endete bereits am 24. Oktober 1914. Beim Sturm auf Reutel wurde er an der Hand schwer verwundet. Er verstarb am 29. Juni 1920 in Stuttgart an den Spätfolgen seiner Verwundung.
Die Württembergische Armee hatte im Weltkrieg 1914 bis 1918 zwar nur einen Anteil von rund 4 % an den deutschen Streitkräften. Dennoch verging beinahe kein Tag ohne Verluste. Hier wird in losen Abständen durch die Veröffentlichung jeweils eines Schicksales an die Württembergischen Weltkriegsteilnehmer erinnert, die vor einhundert Jahren ihr Leben auf den Schlachtfeldern, auf den Verbandsplätzen, in den Lazaretten, in der Etappe, in der Heimat oder in Gefangenschaft lassen mußten.
Montag, 29. Juni 2020
Montag, 22. Juni 2020
22. Juni 1920
Josef Sachsenmaier verstarb als sogenannter Kriegsneurotiker. Er wurde am 4. August 1914 als Reservist zum Grenadier-Regiment 119 einberufen und marschierte am 28. August 1914 ins Feld. Am 10. September 1914 durch ein Infanterie-Geschoß am Fußgelenk verwundet, kehrte er am 10. September 1914 vom Lazarett zum Ersatz-Bataillon zurück und zog am 21. Dezember 1914 wieder zu seinem zwischenzeitlich in Russisch-Polen an der Bzura stehenden Regiment ins Feld.
Josef Sachsenmaier erlitt am 3. Januar 1915 an der Bzura einen Nervenschock, vermutlich durch eine in unmittelbarer Nähe explodierende Granate. Nach Aufenthalten im Marine-Hospital in Hamburg-Weddel, im Weimar-Spital in Stuttgart und im Katharinenhospital in Wildbad kam er am 29. Juni 1915 wieder zum Ersatz-Bataillun des Grenadier-Regiments 119. Von dort wurde er am 1. September 1915 mit anerkannter Kriegsdienstbeschädigung und 75 %-iger Arbeitsunfähigkeit entlassen. Er verstarb nach mehrjährigem Leiden im Pflegeheim in Stuttgart.
Dienstag, 16. Juni 2020
16. Juni 1920
Eugen Maier wurde am 4. Januar 1917 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 121 eingezogen. Er kam am 29. Juli 1917 zum Feld-Rekruten-Depot der 26. (Württembergischen) Infanterie-Division hinter die Front und wurde am 6. August 1917 der 3. Kompagnie des Infanterie-Regiments 125 zugeteilt, die in der Nähe von Lille in Ruhe lag. Entsprechend seinem Zivilberuf wurde Eugen Maier als Kompagnieschneider verwendet und war in den Gefechtspausen hauptsächlich damit beschäftigt, beschädigte Uniformstücke wiederherzustellen. Er kämpfte mit seinem Regiment in der Herbstschlacht in Flandern, im Italien-Feldzug, der Großen Schlacht in Frankreich, der Durchbruchsschlacht bei Reims und schließlich in der Rückzugskämpfen bis in die Serre-Stellung.
Einen Tag vor Beginn des Waffenstillstandes, am 10. November 1918, wurde Eugen Maier bei der La Saboterie-Ferme bei Martigny von einem Infanterie-Geschoß am Fuß verwundet. Er verstarb am 16. Juni 1920 in seinem Heimatort Stammheim an den Folgen seiner Verwundung.
Mittwoch, 10. Juni 2020
10. Juni 1920
Alfred Aupperle wurde am 26. Mai 1916 zum Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 119 eingezogen und kam am 30. Oktober 1916 zum Rekruten-Depot der 26. (Württembergischen) Infanterie-Division hinter die Front und wurde am 5. November 1916 der 11. Kompagnie des Feldregiments an der Somme zugeteilt. Am 31. Oktober 1917 wurde er bei Codroipo in Norditalien durch einen Gewehrschuß in die Brust schwer verwundet und wurde nach seiner Wiederherstellung in Lazaretten in Norditalien und Deutschland am 11. Januar 1918 dem Ersatz-Bataillon überwiesen.
Alfred Aupperle kam am 13. Oktober 1918 kurz vor dem Waffenstillstand wieder zu seiner alten Kompagnie, die sich in Rückzugskämpfen am Chemin des Dames befand. Am 25. Oktober 1918 geriet er beim Kampf um Vesles zusammen mit 161 Regimentskameraden in französische Gefangenschaft.
Alfred Aupperle erkrankte in Gefangenschaft schwer. Er kehrte bereits am 9. September 1919, ein halbes Jahr vor den regulären Entlassungen, aus der französischen Gefangenschaft zurück und verstarb nach längerem Leiden am 10. Juni 1920 im Versorgungs-Lazarett in Stuttgart.
Bilder: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 590
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