Freitag, 25. Dezember 2020

25. Dezember 1920


Leonhard Hartmann hatte seinen Wehrdienst in den Jahren 1896 bis 1898 beim Infanterie-Regiment 125 in Stuttgart abgeleistet. Am 21. August 1914 wurde er bei Aufruf des Landsturms zum 1. Landsturm-Infanterie-Bataillon Stuttgart XIII/2. eingezogen. Mit diesem rückte er am 5. September 1915 ins westliche Etappengebiet und wurde auf der Festung Montmédy einquartiert. Das Bataillon wurde in der Etappe zu vielfältigen Aufgaben eingesetzt. Entsprechend der beruflichen Zusammensetzung seiner Angehörigen fand es Verwendung in der Gefangenenbewachung, im Bahnschutz, der Kartuschen-fertigung, dem Umladen von von Munitionszügen, im Straßenbau und Postdienst, in der Landwirtschaft und Truppenverpflegung. Nach beinahe zwei Jahren Dienst in der Etappe wurde Leonhard Hartmann am 26. Juli 1916 zur Ersatz-Kompagnie nach Stuttgart zurückversetzt und am 6. August 1916 zur weiteren Ausübung seines Malerberufes entlassen.
Am 19. Februar 1917 wieder zum 2. Landsturm-Infanterie-Bataillon Stuttgart XIII/3. einberufen wurde Leonhard Hartmann am 22. Februar 1917 zum Landsturm-Infanterie-Bataillon Gmünd XIII/19. versetzt und kam mit diesem am 14. März 1917 nach Serbien in die Umgebung von Nisch zum Bahnschutz und Bewachung der dortigen Bergwerke. Die Geschichte des „mobilen württembergischen Landsturms im Weltkrieg 1914–1918“ (Stuttgart, 1929) schreibt hierüber:

„Die Kompagnien lösten sich größtenteils in Wachtkommandos auf, deren Verpflegung bei der Entlegenheit der einzelnen Bergwerke mit großen Schwierigkeiten verbunden war, insbesondere da, wo es keine Klein- oder Seilbahn gab. Der Winter 1917/18 wurde überstanden und im nächsten Sommer war es nicht nötig, einzuheizen; das besorgte die Sonne, die es bis auf 65 Grad Celsius Wärme brachte. Nicht wenige wurden von der Malaria ergriffen, die auch, wie das erschlaffende Klima, manches Opfer forderte. Der Dienst war gleichförmig, aber doch anstren-gend.“

Nach Zusammenbruch der mazedonischen Front Mitte September 1918 kehrte das Bataillon unter Rückzugsgefechten per Schiff, zu Fuß und mit der Bahn in die Heimat zurück, wo es am 12. Dezember 1918 eintraf. Leonhard Hartmann wurde am 15. Dezember 1918 aus dem Heeresdienst entlassen. Er verstarb am 25. Dezember 1920 an den Folgen der Strapazen des Krieges und hinterließ seine Frau Wilhelmine als Witwe mit zwei Kindern.


Donnerstag, 17. Dezember 2020

17. Dezember 1920


Robert Daiß wurde am 21. September 1914 als Rekrut zum Füsilier-Regiment 122 eingezogen und erhielt dort seine infanteristische Grundausbildung. Am 26. November 1914 rückte er zu seinem Regiment ins Feld nach russisch Polen, im Frühjahr 1915 nach französisch Lothringen und im Juni 1916 ins Aufmarschgebiet für die Offensive gegen Serbien nach Ungarn. Dort erkrankte er am 8. Juni 1915 an Lungenspitzenkatarrh, kam ins Lazarett und von dort zurück zum Ersatz-Bataillon.
Am 9. August 1915 zog Robert Daiß wieder ins Feld, diesmal zum Reserve-Infanterie-Regiment 248. Mit diesem Regiment kämpfte er zunächst in Flandern, dann in der Schlacht an der Somme, wo er am 14. September 1916 durch einen Granatsplitter am Hinterkopf verwundet wurde. Nach seiner Wiederherstellung kam er vom Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 248 am 2. Januar 1917 zum neu aufgestellten Infanterie-Regiment 476 und rückte mit diesem am 11. März 1917 wieder nach französisch Lothringen. Mit seinem Regiment nahm Robert Daiß 1917 an der Doppelschlacht Aisne – Champagne, den Stellungskämpfen vor Reims und an der Abwehrschlacht vor Verdun teil. Ab Januar 1918 folgten wieder  Stellungskämpfe vor Reims und anschließende die Teilnahme an der Großen Schlacht in Frankreich. In den sich ab Ende Mai 1918 wieder anschließenden Stellungskämpfen vor Reims, die im Juni 1918 in die Offensive auf Reims mündeten, zeichnete sich Robert Daiß besonders aus. Er wurde wegen Tapferkeit vor dem Feind am 8. Juni 1918 zum Unteroffizier befördert und erhielt mit der Goldenen Württembergischen Militär-Verdienstmedaille die höchste württembergi-sche Auszeichnung für Unteroffiziere und Mannschaften.
Kurz darauf, am 14. Juni 1918 wurde Robert Daiß einen Kilometer vor La Neuvillette bei Reims durch einen Lungenschuß mit einer Gewehr-Granate schwer verwundet. Er kam vom Feld-Lazarett ins Garnisons-Lazarett nach Halberstadt und von dort am 18. Juli 1918 zum Ersatzbataillon des Infanterie-Regiments 475, das gleichzeitig als Ersatz-Bataillon für des Infanterie-Regiment 476 diente. Nach Auflösung des Ersatz-Bataillons wurde er am 16. Februar 1919 noch zum Infanterie-Regiment 124 nach Weingarten versetzt. Dort verstarb Robert Daiß am 17. Dezember 1920 an den Folgen seiner schweren Verwundung.


Donnerstag, 10. Dezember 2020

10. Dezember 1920

 

Hans Bucher

Seminarunterlehrer in Rottweil. † 10. Dezember 1920.

Geb. 7. 1. 96 in Söflingen, Sem. Saulgau 1915, rückte im Aug. 1914 als Kriegsfrei-williger ein und stand bis Herbst 1915 bei der M. G. Komp. des I. R. 120 in den Argonnen. Eine Erkrankung brach seine Kampftüchtigkeit, so daß er nur noch im Bürodienst Verwendung finden konnte. Nach Kriegsschluß Unterlehrer in Erlaheim, Warthausen, Winterstetten und am Seminar Rottweil. Am 10. Dez. verschied er nach wenig Leidenstagen an den Folgen eines Blutsturzes. Er ruht in Söflingen. Bucher war ein edler und treuer Mensch, ein gewandter, liebenswürdiger Mann, ein hochbegabter, begeisterter Lehrer und vielversprechender Jünger der Tonkunst, von allen, die ihn kannten, geschätzt und geliebt.“

aus: „Ehrenbuch der im Weltkrieg gefallenen kath. Lehrer Württembergs“, Biberach an der Riß 1927


Donnerstag, 3. Dezember 2020

3. Dezember 1920

 

August Hiemer wurde am 1. Mai 1916 als ungedienter Landsturmpflichtiger zum 4. Landsturm-Rekruten-Depot in Aalen eingezogen. Nach der infanteristischen Grundausbildung kam er am 30. Juni 1916 zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 123 und von dort ins Feld zum Füsilier-Regiment 122, das in den Kämpfen um Jakobstadt an der Düna stand. 

August Hiemer erkrankte am 15. Januar 1917 bei Jakobstadt an Bronchitis und Herzbeschwerden. Er kam nach längerem Lazarett-Aufenthalt am 12. März 1917 in die Heimat zurück und wurde dem Ersatz-Bataillon des Füsilier-Regiments 122, zunächst der 3., dann der 2. Genesenden-Kompagnie zugeteilt. Am 1. Mai 1917 wurde er krankheitsbedingt noch zum 1. Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillon XIII/21. in Bietigheim an der Enz versetzt. Er verstarb am 3. Dezember 1920 in seiner Heimatstadt Stuttgart an den Folgen seiner Erkrankung.