Der Ziegelbrenner Albert Riedel hatte von 1911 bis 1913 beim Füsilier-Regiment 122 gedient. Als Reservist wurde er bei Kriegsbeginn zum Infanterie-Regiment 180 eingezogen und kam bereits am 8. August 1914 an die Front in den Vogesen. Mit seinem Regiment beteiligte er sich am Vormarsch an die Marne und kam im Oktober 1914 in die Stellungskämpfe bei Thiepval westlich Bapaume wo er bis Sommer 1916 verblieb. Am 1. Juli 1916 wurde er an der Somme von einer Handgranate am Kopf, dem linken Unterarm und der rechten Hand schwer verwundet. An der rechten Hand wurde ihm der Zeigefinger angerissen. Nach einjährigem Aufenthalt in Lazaretten in Aachen, Heilbronn und Stuttgart kam er am 26. September 1917 zum Ersatz-Bataillon zurück.
Albert Riedel wurde am 11. September 1917 wegen Kriegsdienstbeschädigung mit einer Teilrente von 80 % aus dem Militärdienst entlassen. Er wohnte zuletzt in Stuttgart als Untermieter bei einem Fenster-reiniger, in dessen Wohnung er am 30. Mai 1924 an den Spätfolgen seiner Verwundungen verstarb. Sein Familienstand ist unklar. In der Stammrolle wird er als ledig, im Sterberegister der Stadt Stuttgart als Witwer aufgeführt. Er wurde auf dem Waldfriedhof in Degerloch mit militärischen Ehren beigesetzt.