Pius Sälzler, verheirateter Zimmermann und Vater eines Kindes in Stuttgart hatte seit Herbst 1896 seinen Wehrdienst beim badischen Infanterie-Regiment 111 abgeleistet und war Ende September 1898 zur Reserve entlassen worden. Nach mehreren Offizialdelikten mit insgesamt elf Monaten Gefängnis-strafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf vier Jahre wurde er am 19. September 1900 vom Bezirkskommando Bruchsal aus dem Heere entfernt.
Trotz Entfernung aus dem Heere wurde Pius Sälzler am 29. August 1914 zum 2. Landsturm-Infanterie-Bataillon Stuttgart XIII/3. eingezogen. Er wurde wenig später dem Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 119 überwiesen und kam am 24. September 1914 zum Feldregiment in die Vogesen bei Sennheim, wo er während seines gesamten Fronteinsatzes verblieb.
Pius Sälzler wurde am 26. August 1915 durch Granatsplitter an Stirn, Wange und Oberarm verwundet. Nach der Lazarettbehandlung kam er am 15. Oktober 1915 zum Ersatz-Bataillon zurück und wurde von dort am 19. Oktober 1915 als Angehöriger der älteren Jahrgänge des Landsturms II. Aufgebotes aus dem Heeresdienst entlassen. Er verstarb am 22. Juli 1922 in seiner Heimatstadt Stuttgart an den Folgen seiner Kopfverwundung. Ein schlechter Soldat kann er nicht gewesen sein, er hat während der elf Monate an der Front das Eiserne Kreuz II. Klasse und die silberne badische Militär-Verdienstmedaille erworben.