Freitag, 24. September 2021

24. September 1921


 

In den Kämpfen um die großen Sprengungen bei Hooge am 07. Juni 1917 (siehe hier) verlor das Reserve-Infanterie-Regiment 120 bei einer Gefechtsstärke von 1100 bis 1200 Mann 547 Mann an Toten, Vermißten und Verwundeten. Dazu kamen 118 meist an Erschöpfung Erkrankte.

Gottfried Sick, Schriftsetzer und Familienvater in Stuttgart-Gablenberg, war einer derjenigen, deren Schicksal nach den großen Sprengungen bei Hooge nicht mehr geklärt werden konnte. Er wurde am 16. August 1914 als ungedienter Ersatzreservist zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 120 eingezogen, nach vier Tagen aber wegen eines Halsleidens wieder entlassen. Seine erneute Einberufung erfolgte am 17. Juni 1915 zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120. Auch hier wurde er nach 14 Tagen wieder entlassen – er war von seiner Arbeitsstelle erfolgreich reklamiert worden. Die dritte Einberufung erfolgte am 2. August 1915, wiederum zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120. Jetzt kam er nach der infanteristischen Grundausbildung am 9. Januar 1916 zum Feldregiment an die Westfront.

Gottfried Sick überstand unbeschadet die Kämpfe um Verdun und Reims, an Ancre und Somme, bis er am 7. Juni 1917 nach der Sprengung seiner Stellung vermißt wurde. Er wurde am 24. September 1921 vom Amtsgericht Stuttgart-Stadt gerichtlich für tot erklärt.

Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 477


Dienstag, 14. September 2021

14. September 1921

 


Otto Müller, lediger Sattler aus Markgröningen wurde am 1. Mai 1916 als ungedienter Landsturm-Rekrut zum Landsturm-Rekruten-Depot in Urach eingezogen. Nach kurzer Grundausbildung wurde er am 21. Juli 1916 dem Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillon XIII/23. und kurz darauf dem 2. Land-sturm-Infanterie-Bataillon Ludwigsburg XIII/9. zugeteilt, das im Etappengebiet hinter der Siegfried-linie hauptsächlich mit Schanzarbeiten und Bewachungsaufgaben beauftragt war.. Am 13. August 1917 kam er zur weiteren Ausbildung hinter der Front zum Feld-Rekruten-Depot der 27. (Württembergi-schen) Infanterie-Division Feld und wurde am 3. Oktober 1917 dem in Flandern stehenden Infanterie-Regiment 120 zugeteilt, gerade rechtzeitig zum Eintritt des Regiments in die Flandernschlacht.
Nach der sich an die Flandernschlacht anschließenden Ruhezeit im Elsaß und der Ende März 1918 beginnenden Großen Schlacht in Frankreich befand sich Otto Müller von Mitte April bis Ende Mai 1918 krankheitshalber im Lazarett in Lüttich. Sein Regiment kam nach Ruhe bei Tournai am 29. Juli 1918 in die Umgebung von Morlancourt. Am 8. August 1918 folgte mit dem Großangriff der Alliierten der „Schwarze Tag des deutschen Heeres“. Otto Müller wird seitdem vermißt. Er wurde am 14. September 1921 vom Amtsgericht Stuttgart-Stadt für tot erklärt.
Der Bericht der Regimentsgeschichte des IR 120 zum 8. August 1918 findet sich hier.




Mittwoch, 8. September 2021

8. September 1921

 


Wilhelm Schöttle, lediger Mechaniker aus Ebhausen, wurde am 4. Januar 1917 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 125 eingezogen. Auf die infanteristische Grundausbildung folgte ab 1. Juni 1917 die Spezialausbildung am Maschinengewehr bei der 1. Ersatz-Maschinengewehr-Kompagnie/XIII. auf dem Truppenübungsplatz Münsingen. Am 17. Oktober 1917 kam Wilhelm Schöttle zum Reserve-Infanterie-Regiment 120, das in Stellungskämpfen in der Siegfriedstellung stand. Es folgten die Schlacht in Flandern und die Große Schlacht in Frankreich, danach Stellungskämpfe bei Noyon. Bei den Rückzugskämpfen an der Somme erlitt Wilhelm Schöttle am 15. September 1918 eine Kampfgas-vergiftung und mußte ins Lazarett. Nach seiner Rückkehr zum Regiment nahm er weiter an den Ab-wehrkämpfen vor der Antwerpen – Maas-Stellung teil und marschierte anschließend mit diesem zurück in die Heimat. Ende Dezember 1918 dort angekommen, wurden zunächst die älteren Jahrgänge infolge Demobilmachung entlassen. 

Wilhelm Schöttle wurde am 11. Januar 1919 zum Ersatz-Bataillon versetzt und schließlich von dort in die Heimat entlassen. Dort erkrankte er an den Folgen der Gasvergiftung vom August 1918 und verstarb am 9. September 1921 in seiner Heimatgemeinde Ebhausen.