Wilhelm Kober, lediger Zinngießer aus Eßlingen am Neckar wurde am 15. Oktober 1913 als Rekrut eingezogen. Zu Kriegsbeginn bereits aktiv beim Heer, rückte er am 8. August 1914 mit dem Feld-regiment an die Front im Oberelsaß, wo er am 28. August 1914 bei Saint Benôit durch euin Gewehr-Geschoß am Rücken verwundet wurde. Nach seiner Wiederherstellung in Lazaretten in Saarburg, Straß-burg und Mannheim kam er am 20. Oktober 1914 zur vollständigen Genesung zum Ersatz-Bataillon seines Regiments.
Am 1. Dezember 1914 zu seinem Regiment, das in Stellungskämpfen vor Ypern lag, zurück. Hier wurde er am 9. August 1915 durch einen Granatsplitter am rechten Fuß verwundet. Er verlor zwei Zehen. Die Regimentsgeschichte berichtet von diesem Tag:
„Jede Verständigung durch Telephon ist ausgeschlossen, denn während die braven Fernsprecher an einer Stelle flicken, wird der Draht an unzähligen anderen Stellen wieder zerschossen. Nur unter Aufwendung größter Energie ist es möglich, durch Patrouillenoffiziere und Meldegänger die Lage zu klären. ( ... ) Die vordere Linie ist vollkommen eingeebnet, die den Trichter nach Osten und Nordosten umschließende Deimlingstellung unhaltbar und die Minenwerfer am Bellewaardeteich, die den Gegenangriff in erster Linie vorzubereiten haben, sind ohne Munition. Persönlich führt der Regimentskommandeur seine führerlos gewordene 8. Kompagnie im schwersten Feuer zur Deimlingstellung vor, die als Ausfallstellung für den Gegenangriff gedacht ist. Mann für Mann läßt er am Eingang zum Deimlingsgraben an sich vorbeiziehen, hier mit Worten der Ermutigung an noch kriegsungewohnte, dort mit Worten der Anerkennung an kriegs-erprobte und ausgezeichnete Mannschaften und Unterführer, und gleichzeitig drückt er jedem noch Handgranaten aus dortstehenden Munitionskisten in die Hand, während ununterbrochen ein Eisenhagel über den Graben hinwegfegt.“
Wilhelm Kober wurde nach seiner Verwundung ins Lazarett in Cambrai eingeliefert. Nach Behandlung in Lazaretten in Gent, Brüssel und Friedberg in Hessen kehrte er am 14. Oktober 1915 zum Ersatz-Bataillon zurück. Nicht mehr marsch- aber arbeitsfähig folgte am 7. Februar 1916 seine Entlassung zur Arbeitsaufnahme bei der Firma Eberspächer in Eßlingen am Neckar. Er verstarb am 15. Oktober 1925 in seinem Heimatort an den Folgen des Krieges.