Mittwoch, 2. August 2023

2. August 1923


 

Karl Prahl, bei Kriegsbeginn als Kaufmann in Stuttgart tätig, wurde am 5. August 1914 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 125 eingezogen. Nach verkürzter infanteristischer Grundausbildung kam er  am 21. Oktober 1914 zum Feld-Regiment, das bei Lille im Gefecht stand. Vier Wochen später erkrankte er dort an Magen- und Darmkatarrh und kehrte nach Aufenthalten im Lazarett und beim Ersatz-Bataillon am 18. Januar 1915 wieder zum Feld-Regiment zurück. Dieses war zwischenzeitlich mit der 26. (Württembergischen) Infanterie-Division nach russisch Polen verlegt worden und stand in schweren Kämpfen an der Bzura.

Karl Prahl erkrankte am 1. Februar 1915 bei Lowicz an nervösen Herzbeschwerden. Er wurde in die Heimat verlegt und am 8. Februar 1915 im Reserve-Lazarett X Stuttgart (Weißenhof) aufgenommen. Am 30. April 1918 erfolgte die Versetzung vom Lazarett zum Ersatz-Bataillon, bei dem er bis 19. August 1916 krankheitshalber verblieb. Über das Feld-Rekruten-Depot der 26. Infanterie-Division kam Karl Prahl am 6. September 1916 zu seinem Regiment zurück. Dieses hatte inzwischen am Serbien-Feldzug teilgenommen, war sechs Monate vor Ypern im Stellungskampf, hatte an der Sommeschlacht teilgenom-men und befand sich nun wieder in Flandern, in Stellungskämpfen bei Messines.

Am 28. Januar 1917 erkrankte Karl Prahl in der Winterstellung des Regiments bei Le Transloy erneut an nervösen Herzbeschwerden. Diesmal wurde ihm die Rückkehr in die Heimat zur Genesung verwehrt. Er wurde Anfang Februar 1917 vom Lazarett der Leichtkranken-Abteilung in Valincourt zugewiesen und kehrte am 19. Februar 1917 zum Regiment zurück. Karl Prahl kämpfte nun ununterbrochen in den Reihen des Infanterie-Regiments 125 und nahm mit diesem an den Kämpfen bei Arras und Lange-marck, am Italien-Feldzug, der Großen Schlacht in Frankreich, der Durchbruchsschlacht bei Reims und den Rückzugskämpfen von der Aisne ab August 1918 teil. Nach dem Rückmarsch nach Hessen-Nassau und dem Heimtransport per Bahn langte Karl Prahl am 21. Dezember 1918 mit dem Regiment in der Garnison in Stuttgart an und wurde infolge Demobilmachung entlassen.

Die Beurteilung des Regimentsarztes kurz vor der Entlassung lautet:

„Dez. 1916 wegen Herzbeschwerden (nervös) lazarettkrank (Res. Laz. 10 Stuttgart, siehe Kran-kenakten) angebl. durch Überanstrengung im Feld entstanden. Darnach 2 Jahre in der Front u. beim Regimentsstab. In letzter Zeit seien die Beschwerden nicht mehr so häufig aufgetreten.“

„Herzdämpfung nicht verbreitert, Herztätigkeit nicht ganz regelm. Herztöne rein.“

Es wurde eine Kriegsdienstbeschädigung mit einer Erwerbsbeschränkung von unter 10 % anerkannt. Karl Prahl verstarb am 2. August 1923 in Stuttgart an den Folgen seiner kriegsbedingten Erkrankung.

Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 465


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