Karl Ländle wurde am 30. Dezember 1896 in Rorschach im Kanton Sankt Gallen in der Schweiz geboren. Er wuchs nach dem Tode seiner Eltern bei Pflegeeltern auf und erlernte das Bäckerhandwerk. Als deutscher Reichsangehöriger wurde er am 4. Februar 1915 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 124 in Weingarten bei Ravensburg eingezogen. Nach der Infanteristischen Grundausbildung kam er am 4. Mai 1916 zum Infanterie-Regiment 121, das vor Ypern in Flandern im Kampf stand. Dort wurde er am 14. Juni 1916 von einem Artillerie-Geschoß am Kopf leicht verwundet.
Anfang August 1916 wurde das Regiment an die Somme verlegt – Karl Ländle war am 27. Juni 1916 aus dem Lazarett wieder zum Regiment zurückgekehrt – war aber bereits Anfang September 1916 wieder vor Ypern bei Messines im Einsatz. Mitte November 1916 bis Mitte April 1917 kämpfte Karl Ländle mit seinem Regiment nochmals an der Somme und erwarb sich dort das Eiserne Kreuz II. Klasse. Am 10. April 1917 kam das Regiment in die Nähe von Arras. Zwei Wochen später, am 21. April 1917, wurde er dort durch ein Artillerie-Geschoß am Rücken schwer verwundet. In der Regimentsgeschichte ist über diese Zeit nachzulesen: „In schlechten Gräben, von Fliegern beobachtet, Artillerie unter Feuer genommen, ohne Hindernisse, ohne Stollen lagen die Kompagnien, jeder Stunde eines weiteren Angriffs gewärtig.“
Mit der Aufnahme ins Lazarett verliert sich die Spur von Karl Ländle. Aus der Sterbeurkunde geht hervor, daß er nach seiner Entlassung nicht mehr in seine Schweizer Heimat zurückkehrte. Wahr-scheinlich war ihm wie vielen anderen in der Schweiz ansässigen Angehörigen des Deutschen Heeres die Wiedereinreise verweigert worden. Der gelernte Bäcker schlug sich nach dem Kriege in Stuttgart als wohnungsloser Posthelfer durch. Er verstarb am 13. Mai 1923 im Versorgungslazarett Wilhelmspital in Stuttgart und wurde mit militärischen Ehren auf dem Ehrenhain des Waldfriedhofes in Degerloch beigesetzt.
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