„6 Uhr vormittags griff der Feind auf der ganzen Front an. Er wurde abgewiesen, erneuerte aber seine Angriffe während der nächsten Stunden, unterstützt durch seine Artillerie, immer wieder. Dabei zeigte sich, daß er in der Absicht, den linken Flügel des Regiments zu umfassen, seine Kräfte mehr und mehr nach seinem rechten Flügel vereinigte. Das III. Bataillon, dessen Führung inzwischen für den durch Schrapnellschuß verwundeten Major Blezinger der Hauptmann Tobias (11.) übernommen hatte, setzte die nach Eintreffen zunächst hinter der 11. bereitgestellte 9. Kompagnie, dabei der bisher noch zurückgehaltene dritte Zug der M.-G.-K., etwas gestaffelt auf dem linken Flügel ein. Oberst v. Schimpf sandte dem II./172 Befehl, näher heranzurücken. Dieses Bataillon traf gegen 3 Uhr nachmittags ein, gerade als der Feind zu einem erneuten heftigen Vorstoß ansetzte, der diesmal mit ganzer Kraft gegen den linken Flügel des III. Bataillons gerichtet war und diesen noch überflügelte. Die 172er wurden sofort zur Verlängerung des III./126 entwickelt. Trotzdem gelang es den Franzosen an einigen Stellen in die deutsche Linie einzudringen. Als aber die vom rechten Flügel des Regiments weggezogene 7. und 8. Kompagnie mit schlagenden Tambours und blasenden Hornisten zum Gegenstoß herbeieilten, dem sich Teile der 12., die 9. und Teile des II./172 anschlossen, da wurde der Feind auf der ganzen Linie zurückgeworfen. Er machte zwar noch bis zum Einbruch der Dunkelheit immer neue, zähe Angriffsversuche, die ihm aber keinen Erfolg brachten.“
aus: „Das 8. Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1929
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