Mittwoch, 24. September 2014

24. September 1914



„Am 24. September, 5 Uhr vormittags, trafen die beiden andern Bataillone ebenfalls wieder zur Verfügung des Regiments an der Ferme ein. II./124 erhielt den Befehl, sich in Besitz der Straße Varennes–Four de Paris an der Einmündung der Römerstraße bei Bois du Bel Orme zu setzen. 6 Uhr vormittags trat das Bataillon mit der 8./124 vorn an. Bis auf 1 Kilometer an die Straße Varennes–Four de Paris ging es ohne Schwierigkeiten vor. Hier entfaltete Major Salzmann das Bataillon. 6./124 sollte auf der Römerstraße vorrücken. 5. halblinks davon, 7. die rechte Flanke decken und 8. vorerst als Reserve zurück bleiben. 5./124 stieß zuerst auf eine Postierung, die zurückgeworfen wurde, dann auf den mit 5 M.-G. an der Hauptstraße eingegrabenen Feind. Sofort wurde noch die 8./124 links neben der 5. eingesetzt, aber der Angriff ging im feindlichen M.-G.-Feuer, zum Teil von Baumschützen abgegeben, vorerst nicht vorwärts. 6./124 hatte einen erheblich schwächeren Gegner zurückgeworfen und die Straße erreicht. In diesem Augenblick trafen ganz zufällig die Jägerbataillone 5 und 6 ein, die sich, obwohl sie einen anderen Auftrag hatten, doch bereit erklärten, dem II. Bataillon zu helfen. 3 Uhr nachmittags gelang es dann auch nach schwerem Kampf Mann gegen Mann, selbst der Bataillonskommandeur war mit einem Franzosen ins Handgemenge gekommen, den Feind zu werfen. Die Straße wurde in Besitz genommen, wieder, zum drittenmal in wenigen Tagen, hatte das II./124 seine Aufgabe glänzend erfüllt. 200 Gefangene brachte das Bataillon ein. 9 Uhr abends wurde es von Gren.-Regt. 119 abgelöst. Verloren hatte das Bataillon 30 Tote, davon 2 Offiziere, 77 Verwundete mit 4 Offizieren, 10 Mann wurden vermißt.“ 


 

 

aus: „Das Infanterie-Regiment König Wilhelm I (6. Württ.) Nr. 124 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

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