„Außer derartigen kleinen Sonderaufträgen erhielt die Abteilung eines Tages
einen besonders heiklen Auftrag: Eine äußerst lästige Artilleriemulde, sowie
eine Ortschaft mit Gas zu verseuchen. Um nun die Schußweite voll ausnutzen zu
können, mußte eine Stellung dicht hinter der vordersten Linie erkundet werden,
was auch nicht allzu schwer war, denn man brauchte sich für diese Nacht ja nur
ins freie Kornfeld zu stellen. Jede Batterie sollte 1600 Schuß verfeuern. In
der vorhergehenden Nacht wurde die gesamte Munition vorgebracht und unter
Aufsicht von Unteroffizieren der Batterien in dem Kornfeld niedergelegt.
Unteroffizier Erich Maier erwarb sich beim Vorführen der Kolonne durch das
unter schwerem Feuer liegende Combles hervorragende Verdienste; aber auch jeder
einzelne Mann der Kolonne tat sein Bestes; war es doch tatsächlich keine
Kleinigkeit, mit 24 Wagen dieses gefährlichen Inhalts wenige hundert Meter
hinter dem vordersten Graben aufzufahren und Munition abzuladen. Ein einzelner
Mann kann gegebenenfalls in irgend einem Granatloch Deckung suchen; bei dieser
großen Anzahl von Fahrern und Bedienungsmannschaften aber eine Unmöglichkeit.“
aus:
„Das Württembergische Feld-Artillerie-Regiment Nr. 116 im Weltkrieg“, Stuttgart
1921
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