„Am
folgenden Tag kam der langersehnte Ablösungsbefehl für die Division. Die
Infan-terie wurde sofort herausgezogen, während das Regiment ganz allmählich in
rückwär-tige Stellungen zurückgenommen wurde, um bei einem etwaigen Großangriff
sofort wieder bei der Hand zu sein. Der 1. und 2. September hatte indessen den
Feind so schwere Verluste gekostet, daß er zu einem großangelegten Angriff
vorläufig nicht fähig war.
Die
Hauptziele waren jetzt die Brücken, Schleusen und Stege über den Kanal, ferner
Aizecourt le Haut und Allaines. Im Lauf des Tages bezogen 2. und 3. Batterie
Stel-lungswechsel nordöstlich Longavesnes. Die III. Abteilung wurde in die
Gegend Tin-court zurückgezogen. Erst in der Nacht auf den 4. September durfte
die II. Abteilung zwischen Liéramont und Guyencourt Stellungen beziehen.
Die
Feuertätigkeit war von nun an auf beiden Seiten im Verhältnis zu den
vorhergehen-den Tagen ziemlich gering. Die I. Abteilung, von der ja noch 2. und
3. Batterie einge-setzt waren, schoß nur ganz wenig, die II. Abteilung feuerte
vorübergehend heftig nach Moislains, wo der Feind am längsten aufgehalten
worden war, die III. Abteilung nahm Bussu unter Feuer. Die feindliche
Infanterie blieb jetzt ruhig und machte auch keine örtlichen Vorstöße mehr.
Dies kam der Ablösung des Regiments sehr zu statten.“
aus: „Das Württ. Feld-Artillerie-Regiment
Nr. 238 früher Württ. Ersatz-Feld-Artillerie-Regiment Nr. 65 im Weltkrieg
1914–1918“ Stuttgart, 1921
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