„Am 14., dem
französischen Nationaltag, planten die Franzosen einen allgemeinen Angriff, wie
durch am 13. gemachte Gefangene ausgesagt wurde. Die Vorbereitungen zur Abwehr
wurden am 13. getroffen. Die in Grandpré weilenden Teile der 3. und 6./49
wurden in der Nacht zum 14. in Stellung gebracht, 3./49 links der
Haubitzbatterie auf Höhe 170, 6./49 aufgeteilt zu 5./49 und auf Höhe 212, wo
der Zug des F.-A.-R. 33 wieder abgerückt war. Nach überaus heftiger
Artillerievorbereitung, besonders gegen unsere Batteriestellungen, griffen am
14. um 9.20 Uhr vormittags die Franzosen westlich des Waldes an. Unter dem
Schnellfeuer unserer Batterien brach der Angriff zusammen. Dasselbe Schicksal
hatten zwei weitere Angriffsversuche, wobei der im Wald aufgestellte
Flankierungszug unter Leutnant d. R. Wanner (Robert) vorzüglich sich bewährte.
Das heftige Feuer der französischen Artillerie lag dieses Mal mitten in den
Batteriestellungen, wo mehrere Volltreffer vorkamen, darunter einer bei der
3./49, der zwei der tüchtigsten Kanoniere, den Gefr. Reinwald und Siegel und
den Kriegsfreiwilligen Schäuffele tötete und den Unteroffizier Stock
verwundete. Das Geschütz wurde vollständig zerrissen. Die Batterie mußte ihre
Stellung nach dem linken Flügel verlegen. Die ersten in dieser Stellung
Gefallenen wurden in einem damals entstandenen schlichten kleinen Friedhof an
dem Wäldchen der Stellungsmulde begraben, wo die Gräber in dauernder Pflege der
in der Nähe kämpfenden Kameraden lagen. Im Walde auf Beobachtung war tags zuvor
der jugendliche Fähnrich Stein der 4./49 durch einen Volltreffer tödlich
getroffen worden, ebenso der Kriegsfreiwillige Haag der 2./49 und Gefr. Kieffer
der 4./49. Hinter den Abschnitten der Infanterie-Regimenter waren inzwischen
recht ausgedehnte mit der Zeit schön angelegte Waldfriedhöfe entstanden.
Außerdem zeugten noch viele Einzelgräber in der Umgebung von Binarville von dem
schon so reichlich geflossenen Blute der vielen Tapferen.“
aus:
„Das 3. Württembergische Feldartillerie-Regiment Nr. 49 im Weltkrieg
1914–1918“, Stuttgart 1922
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