„Die Kämpfe fanden
aber mit dem 30. Juni noch keineswegs ihren Abschluß. Der Russe versuchte
bereits in den frühen Morgenstunden des 1. Juli, durch Gegenangriffe den am
vorhergehenden Tag verlorenen Boden wiederzugewinnen. Der erste Stoß richtete
sich gegen das II. Bataillon und wurde von diesem abgewiesen.
Um allen weiteren
feindlichen Versuchen, erneut anzugreifen, zuvorzukommen, wurde gegen 11 Uhr
vormittags die Fortsetzung des Angriffs befohlen. Das Füsilier-Regiment sollte
hierzu, unterstützt durch zwei Bataillone de Infanterie-Regiments 21 und
begleitet vom Feuer von fünf Batterien bis in die Gegend südlich Zelczow
vorstoßen. Der um die Mittagszeit einsetzende Angriff gelang. Die Waldstücke
nordöstlich Luczynce, in denen sich starke feindliche Kräfte offenbar zu einem
Gegenstoß angesammelt hatten, wurde vom III. und I./122 und I. und II./21
durchstoßen und dabei etwa 1000 Russen mit drei Maschinengewehren gefangen. Der
Feind zog sich hierauf über die Najarowka zurück und räumte auch weiter südlich
vor dem II./122 und dem Infanterie-Regiment 129 seine Stellungen.
Als am folgenden
Morgen – dem 2. Juli – die drei Regimenter der Division an den
Najarowka-Abschnitt heranrückten, standen russische Vorposten auf den Höhen
östlich dieses Tales. Einen weiteren Angriff hatte jedoch die 105. Division
nicht auszuführen. An Geist und Kühnheit hätte es nicht gefehlt. Aber die
letzten Kämpfe hatten die Stoßkraft der Regimenter zu sehr geschwächt. Die
Division wurde daher durch österreichische Truppen abgelöst und hinter der Kampffront
untergebracht. Das Füsilier-Regiment bezog am Abend des 2. Juli in der Gegend
von Zolczow Quartiere.“
aus:
„Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4.
württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921
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