Freitag, 3. Juli 2015

3. Juli 1915


„Die Kämpfe fanden aber mit dem 30. Juni noch keineswegs ihren Abschluß. Der Russe versuchte bereits in den frühen Morgenstunden des 1. Juli, durch Gegenangriffe den am vorhergehenden Tag verlorenen Boden wiederzugewinnen. Der erste Stoß richtete sich gegen das II. Bataillon und wurde von diesem abgewiesen.
Um allen weiteren feindlichen Versuchen, erneut anzugreifen, zuvorzukommen, wurde gegen 11 Uhr vormittags die Fortsetzung des Angriffs befohlen. Das Füsilier-Regiment sollte hierzu, unterstützt durch zwei Bataillone de Infanterie-Regiments 21 und begleitet vom Feuer von fünf Batterien bis in die Gegend südlich Zelczow vorstoßen. Der um die Mittagszeit einsetzende Angriff gelang. Die Waldstücke nordöstlich Luczynce, in denen sich starke feindliche Kräfte offenbar zu einem Gegenstoß angesammelt hatten, wurde vom III. und I./122 und I. und II./21 durchstoßen und dabei etwa 1000 Russen mit drei Maschinengewehren gefangen. Der Feind zog sich hierauf über die Najarowka zurück und räumte auch weiter südlich vor dem II./122 und dem Infanterie-Regiment 129 seine Stellungen.
Als am folgenden Morgen – dem 2. Juli – die drei Regimenter der Division an den Najarowka-Abschnitt heranrückten, standen russische Vorposten auf den Höhen östlich dieses Tales. Einen weiteren Angriff hatte jedoch die 105. Division nicht auszuführen. An Geist und Kühnheit hätte es nicht gefehlt. Aber die letzten Kämpfe hatten die Stoßkraft der Regimenter zu sehr geschwächt. Die Division wurde daher durch österreichische Truppen abgelöst und hinter der Kampffront untergebracht. Das Füsilier-Regiment bezog am Abend des 2. Juli in der Gegend von Zolczow Quartiere.“




aus: „Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4. württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

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