„Völlig abgestumpft und entnervt, mit vielfach erfrorenen Füßen und Beinen,
wurden in der Frühe des 1. März rechts der Bastion die hier eingesetzten Teile
des I. Bataillons durch die 7. und 8. Kompagnie abgelöst, während weiter rechts
in den alten gut erhal-tenen Abschnitt die 5. Kompagnie einrückte und auf der
gefährdeten Bastion die 6. Kompagnie seit 26. Februar immer noch aushalten
mußte. Die Lage war unterdessen so geworden, daß sie zu einer Entscheidung
drängte; fiel doch nach und nach die gesamte feindliche Artillerie des
Ypernbogens ein, um die 700 m einzutrommeln, die von der ehemaligen englischen
Stellung noch in unserem Besitze waren. Am 1. März nach-mittags verpflegte noch
einmal die zusammengefaßte Gewalt aller Geschütze die Stel-lungen, wodurch die
zweite Linie vollends völlig vernichtet wurde. So war nun auf hun-derte von
Metern keine Unterstützung für die vordersten Kompagnien mehr vorhanden und im
feuchten Graben kauernd sah alles dem Tod, Verwundung oder Gefangenschaft
entgegen. Viel Hoffnung, die Stellung bei einem Angriff zu halten, hatte man
jetzt nicht mehr.“
aus: „Die
Ulmer Grenadiere an der Westfront“, Stuttgart 1920
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