Vom 15.–20. Juni
war jeweils ein Bataillon des Regiments in vorderster Linie, und zwar zunächst
das II. Bataillon. Es bildete hier zusammen mit einem bayrischen Bataillon ein
Regiment unter der Führung des Oberstleutnant Fromm. Ein zweites Bataillon R. 120
lag in Villerval, 3 Kilometer östlich Drocourt, in Bereitschaft, das III.
Bataillon in Drocourt in Ruhe. Die beiden letzteren Bataillon unterstanden dem
Oberstleutnant Vischer.
Die Zeit von
Thelus war für das vordere Bataillon kaum besser, als die Tage im Ulmer Weg.
Einmal schlug eine schwere Granate in den Bataillonsgefechtsstand und tötete
hier den Kommandeur des III. Bataillons, Major Kolb, dessen Adjudanten,
Leutnant Volkmann, und den gesamten Unterstab, soweit er hier anwesend war.
Aber alle französischen Angriffe wurden beim Regiment abgewiesen, ja einige von
anderen deutschen Truppen geräumte Schützengräben mit Handgranate und Bajonett wieder zurückerobert. Besonders tat
sich hierbei Leutnant Gültig hervor, der sich ja schon in den Vogesen und bei
La Boisselle ausgezeichnet hatte. Hier bei Arras erwarb er sich unter den
Kameraden die Bezeichnung: „Spezialist für Handgemenge.“ Leider fand dieser
ebenso tapfere, als stille und bescheidene Mensch später, zu den Fliegern
versetzt, seinen Tod, und zwar stürzte er über einem Abschnitt des Regiments
nach einer Verwundung ab. Auch Hauptmann von Döhn, der Held vom Ulmer Weg, fiel
bei Arras–Thelus.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg
1914–1918“ Stuttgart, 1920
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