Freitag, 19. Juni 2015

19. Juni 2015


Vom 15.–20. Juni war jeweils ein Bataillon des Regiments in vorderster Linie, und zwar zunächst das II. Bataillon. Es bildete hier zusammen mit einem bayrischen Bataillon ein Regiment unter der Führung des Oberstleutnant Fromm. Ein zweites Bataillon R. 120 lag in Villerval, 3 Kilometer östlich Drocourt, in Bereitschaft, das III. Bataillon in Drocourt in Ruhe. Die beiden letzteren Bataillon unterstanden dem Oberstleutnant Vischer.
Die Zeit von Thelus war für das vordere Bataillon kaum besser, als die Tage im Ulmer Weg. Einmal schlug eine schwere Granate in den Bataillonsgefechtsstand und tötete hier den Kommandeur des III. Bataillons, Major Kolb, dessen Adjudanten, Leutnant Volkmann, und den gesamten Unterstab, soweit er hier anwesend war. Aber alle französischen Angriffe wurden beim Regiment abgewiesen, ja einige von anderen deutschen Truppen geräumte Schützengräben mit Handgranate und  Bajonett wieder zurückerobert. Besonders tat sich hierbei Leutnant Gültig hervor, der sich ja schon in den Vogesen und bei La Boisselle ausgezeichnet hatte. Hier bei Arras erwarb er sich unter den Kameraden die Bezeichnung: „Spezialist für Handgemenge.“ Leider fand dieser ebenso tapfere, als stille und bescheidene Mensch später, zu den Fliegern versetzt, seinen Tod, und zwar stürzte er über einem Abschnitt des Regiments nach einer Verwundung ab. Auch Hauptmann von Döhn, der Held vom Ulmer Weg, fiel bei Arras–Thelus.“

aus: „Das Württembergische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1920

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