Mittwoch, 14. Februar 2018

14. Februar 1918


„Der Regimentsgefechtsstand lag an der Straße Bourlon / Moeuvres, wenige 100 m von Bourlon weg, und seine Lage war weithin an 6 Tanks erkenntlich, die dort in der Cambraischlacht dicht beieinander zusammengeschossen worden waren. Auch sonst stieß man überall auf die Spuren der heftigen Kämpfe, die hier getobt hatten, und englisches und deutsches Material lagen in Hülle und Fülle herum. An dessen Bergung wurde auf dem ganzen Schlachtfeld rege gearbeitet und die noch brauchbaren Tanks schleppten besondere Tankkommandos nach Cambrai hinein. Auf der ganzen Straße war daher dauernd ein sehr starker Verkehr, den der Gegner vom hochgelegenen Flesquières aus einsehen mußte, aber merkwürdigerweise ziemlich unbelästigt ließ. Nicht so einfach gestalteten sich die zahlreichen Arbeiten in der Stellung selbst, da der Gegner sehr aufmerksam war und seine Infanterieposten jedes sich bietende Ziel beschossen. Am meisten Mühe und Sorge verursachte der vorspringende Balkon, da er so, wie ihn das Regiment übernommen hatte, zu schmal war, um bei entscheidendem Angriff gehalten werden zu können. Man verbreiterte ihn daher, wenige Tage nach dem Einrücken, in westlicher Richtung, indem rechts vom Balkon liegende unbesetzte alte Batteriestel-lungen in die Stellung einbezogen wurden, wodurch sich eine durchlaufende Verbin-dung mit dem rechten Flügel des Regiments ermöglichen ließ. Der Balkon verlor dadurch den Charakter eines Vorfelds und wurde mit den Anschußteilen zur wirklichen vorderen Linie.
Diese Batteriestellungen hatten auch die Aufmerksamkeit des Gegners erregt und veranlaßten ihn zu mehreren Patrouillenunternehmungen, die für ihn ohne Erfolg blieben. So ließ am 14. Februar eine 6 8 Mann starke Patrouille einen Toten vor der Stellung liegen, der abends nach Einbruch der Dunkelheit durch Freiwillige herein-geholt wurde.“


aus: „Die Ulmer Grenadiere an der Westfront“, Stuttgart 1920

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