„Die
Bolschewiken hatten Nowo Ukrainka und die Bahnlinie West-Ost mit Infanterie und
vielen M.-G. besetzt; ihre Artillerie stand rückwärts davon, für uns
unsichtbar. Sie schoß aber schlecht, trotzdem das Gelände auf der deutschen
Seite offen vor ihr lag. Augenscheinlich fehlte hier, wie auch in späteren
Kämpfen, die Beobachtung gänzlich. Die M.-G. waren laut Aussagen, welche uns
nach dem Gefecht die Einwohner machten, vielfach von Studenten und Studentinnen
bedient.
Die
deutsche Artillerie eröffnete ihr Feuer gegen die feindliche Infanterie in Nowo
Ukrainka und Schuß um Schuß saß. Das III./L. 126 hatte anfangs alle drei
Kompagnien – die 10. war in Nowigorod als Bahnschutz geblieben – in vorderer
Linie entwickelt. Später ließ es die 12. in einer Mulde halten und dann als
Reserve folgen. Zum Sturm wurde sie wieder nach vorne genommen. Die M.-G. waren
auf die ganze Front verteilt.
Das
III./L. 12 mit zwei Kompagnien voran, zwei links rückwärts gestaffelt, griff
gleich-zeitig mit dem III./L. 126 Nowo Ukrainka an. Der Angriff der beiden
Bataillone ging energisch vorwärts, so daß nacheinander der Nordrand der Stadt
und der Bahnhof ge-nommen wurden, trotzdem beide mit zahlreichen M.-G. besetzt
waren.
Dann
ging es durch Nowo Ukrainka hindurch, wo jetzt auch die Einwohner aus den
Häusern nach den Bolschewiken schossen, bis vor an den Süd- und südlichen
Westrand.
Der
Angriff kostete dem III./L. 126 einen Toten und 24 Verwundete, Unter den
letzteren befanden sich der Bataillonsadjutant, Leutnant Stierlin, ferner
Leutnant Bertsch und Vizefeldwebel Köpf. Der Bataillonskommandeur, Hauptmann
Wiedemann, erhielt zwei Schüsse durch den Mantel. Ein Gegenstoß der
Bolschewiken gegen die rechte Flanke des Bataillons wurde einmal vorbereitet,
kam aber nicht zur Durchführung.“
aus: „Das
Württemberg. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 126 im Weltkrieg 1914–1918“,
Stuttgart 1921
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