Sonntag, 18. März 2018

18. März 1918


„Die Bolschewiken hatten Nowo Ukrainka und die Bahnlinie West-Ost mit Infanterie und vielen M.-G. besetzt; ihre Artillerie stand rückwärts davon, für uns unsichtbar. Sie schoß aber schlecht, trotzdem das Gelände auf der deutschen Seite offen vor ihr lag. Augenscheinlich fehlte hier, wie auch in späteren Kämpfen, die Beobachtung gänzlich. Die M.-G. waren laut Aussagen, welche uns nach dem Gefecht die Einwohner machten, vielfach von Studenten und Studentinnen bedient.
Die deutsche Artillerie eröffnete ihr Feuer gegen die feindliche Infanterie in Nowo Ukrainka und Schuß um Schuß saß. Das III./L. 126 hatte anfangs alle drei Kompagnien – die 10. war in Nowigorod als Bahnschutz geblieben – in vorderer Linie entwickelt. Später ließ es die 12. in einer Mulde halten und dann als Reserve folgen. Zum Sturm wurde sie wieder nach vorne genommen. Die M.-G. waren auf die ganze Front verteilt.
Das III./L. 12 mit zwei Kompagnien voran, zwei links rückwärts gestaffelt, griff gleich-zeitig mit dem III./L. 126 Nowo Ukrainka an. Der Angriff der beiden Bataillone ging energisch vorwärts, so daß nacheinander der Nordrand der Stadt und der Bahnhof ge-nommen wurden, trotzdem beide mit zahlreichen M.-G. besetzt waren.
Dann ging es durch Nowo Ukrainka hindurch, wo jetzt auch die Einwohner aus den Häusern nach den Bolschewiken schossen, bis vor an den Süd- und südlichen Westrand.
Der Angriff kostete dem III./L. 126 einen Toten und 24 Verwundete, Unter den letzteren befanden sich der Bataillonsadjutant, Leutnant Stierlin, ferner Leutnant Bertsch und Vizefeldwebel Köpf. Der Bataillonskommandeur, Hauptmann Wiedemann, erhielt zwei Schüsse durch den Mantel. Ein Gegenstoß der Bolschewiken gegen die rechte Flanke des Bataillons wurde einmal vorbereitet, kam aber nicht zur Durchführung.“


aus: „Das Württemberg. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 126 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

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