„Der
Februar, der sonst ohne besondere Vorfälle verlief, brachte in bezug auf die
Möglichkeit des Abtransports eine neue Enttäuschung. Am 11. Februar war
bekannt-gegeben worden, daß zum Abtransport der in Odessa befindlichen deutschen
Truppen der Dampfer „Stambul“ zur Verfügung stehe. Sogleich wurde mit allen
verfügbaren Mannschaften und Mitteln der Ausbau dieses Schiffes betrieben. Die
Batterie beteiligte sich dabei durch Anfuhr von Bauholz, außerdem wurden die
Handwerker den Pionieren zum Ausbau zur Verfügung gestellt.
Am
17. Februar war der Ausbau vollendet, Kohlen waren an Bord genommen, die
defekte Maschine durch eine neue ersetzt, das beschädigte Steuer sollte noch
auf dem Trockendock in Nikolajew repariert werden, da wurde uns mitgeteilt, daß
infolge beson-derer Verhältnisse zunächst sächsische Truppen in Nikolajew mit
„Stambul“ abbefördert werden sollten. Von den Odessaer Truppen kamen nur 200
Mann zur Mitfahrt in Frage. Der Kopfstärke entsprechend entfielen auf die
Batterie 8 Mann, die am 26. Februar mit dem Schiff nach Nikolajew fuhren, dort
übrigens bis Mitte März liegen blieben, da die Reparatur lange Zeit in Anspruch
nahm.
Einen
schmerzlichen Verlust erlitt die Batterie durch den Tod des Kanoniers Eck, der,
am 18. Februar an Fleckfieber erkrankt, am 28.* im städtischen Krankenhaus in
Odessa starb. Er liegt, fern der Heimat, auf dem Friedhof in Odessa begraben.
Ein weiteres Umsichgreifen der gefährlichen Seuche konnte glücklicherweise
durch energische Vor-beugungsmaßregeln verhindert werden.“
aus: „Das Württembergische
Landwehr-Feld-Art.-Regiment Nr. 1 im Weltkrieg 1914–1918“ׅ, Stuttgart 1922
* Georg Eck verstarb laut Kriegsstammrolle der 6./Lw.-FAR 1 am 24. Februar 1918
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