Sonntag, 11. Januar 2015

11. Januar 1915


„Und am Hartmannsweiler Kopf, 4000 Meter nördlich Uffholz, gingen die Gewehre los; auch diesem Punkt, vorher der friedlichsten Waldhöhe, die man sich denken kann, mußte jetzt täglich ein knappes Wort im Heeresbericht gelten. Brigade v. Frech hatte den Tanz mit der Einschließung und Gefangennahme der Alpenjägerbesatzung des Kopfes eingeleitet; ihre bis an den Molkenrainfuß bei Jägertanne auf den Westhang der Höhe vorgeschobene Stellung wurde in der Folge von den Franzosen so lange eingetrommelt und angerannt, bis sie verloren ging; zur Stopfung des Lochs und zur Erhaltung des in diesem hochkritischen Moment von Verteidigern ganz entblößten Hartmannsweiler Kopfs wurden unsere 5. und 6. Kompagnie in seine verschneite Tannenkuppe geworfen, wo sie aufreibende Tage zu bestehen hatten, ohne Anschluß nach rechts und links, auf den nackten Schneeboden gebettet, ohne Unterschlupf gegen Frost und Sturm, ohne Verpflegung und in dauernder Gefechtsfühlung mit dem vordringenden und sehr rührigen Gegner, der ausgesuchte Truppen ins Feld führte. Unsere 5. und 6. Kompagnie waren in jenem bedenklichen Augenblick zufällig zur Hand gewesen, denn ½ II./L. 121 unter Major v. Mauch hatte eben eine Kampfzeit am Sudelkopf, 2000 Meter nördlich des Hartmannsweiler Kopfes abgeschlossen und war just abgelöst worden.“
 
 

aus: „Das Württembergische Landw.-Infanterie-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1925

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