„Und am
Hartmannsweiler Kopf, 4000 Meter nördlich Uffholz, gingen die Gewehre los; auch
diesem Punkt, vorher der friedlichsten Waldhöhe, die man sich denken kann,
mußte jetzt täglich ein knappes Wort im Heeresbericht gelten. Brigade v. Frech
hatte den Tanz mit der Einschließung und Gefangennahme der Alpenjägerbesatzung
des Kopfes eingeleitet; ihre bis an den Molkenrainfuß bei Jägertanne auf den
Westhang der Höhe vorgeschobene Stellung wurde in der Folge von den Franzosen
so lange eingetrommelt und angerannt, bis sie verloren ging; zur Stopfung des
Lochs und zur Erhaltung des in diesem hochkritischen Moment von Verteidigern
ganz entblößten Hartmannsweiler Kopfs wurden unsere 5. und 6. Kompagnie in
seine verschneite Tannenkuppe geworfen, wo sie aufreibende Tage zu bestehen
hatten, ohne Anschluß nach rechts und links, auf den nackten Schneeboden
gebettet, ohne Unterschlupf gegen Frost und Sturm, ohne Verpflegung und in
dauernder Gefechtsfühlung mit dem vordringenden und sehr rührigen Gegner, der
ausgesuchte Truppen ins Feld führte. Unsere 5. und 6. Kompagnie waren in jenem
bedenklichen Augenblick zufällig zur Hand gewesen, denn ½ II./L. 121 unter
Major v. Mauch hatte eben eine Kampfzeit am Sudelkopf, 2000 Meter nördlich des
Hartmannsweiler Kopfes abgeschlossen und war just abgelöst worden.“
aus: „Das Württembergische Landw.-Infanterie-Regiment
Nr. 121 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1925
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