„Johann
Gehring
KRIEGSFRE. 3./BR. ERS. BATL. 53 †22. JANUAR 1915
Geb.
25. 1. 97 in Bamberg, Heimat in Ochsenhausen, Sem. Saulgau seit 1911, rückte am
11. Sept. 1914 als Kriegsfreiwilliger nach Ravensburg ein und kam im November
in den Priesterwald. Ein beredtes Zeugnis seiner Begeisterung, wie es ihn
losreißt von der liebenden Mutter Hand, gibt sein Gedicht „Der Freiwillige“. In
kindlicher Einfalt schreibt der noch nicht Achtzehnjährige: „Er, der die Welt
regiert, leitet auch mein Schicksal und er wird es schon recht machen. Sollte
ich nun fallen, liebste Mutter, so gräme Dich nicht zu sehr. Mache Dir keine
Vorwürfe: Ich hätte ihn nicht gehen lassen sollen, nein, bete für mich! Denk,
eines von meinen Kindern habe ich versorgt, gut versorgt. Wer weiß, wie ich
später einmal sterben würde. Denk an jene Tausende von Witwen und Waisen, die
ihren Ernährer verloren haben. Ich gehe ja nur zum Vater und warte, bis Du,
liebe Mutter, nachfolgst. Bleibe gesund und lebe gerne bis der lb. Gott Dich
holt“. Am Hexenkessel, dem höchsten Teil des Priesterwaldes, der Stelle, wo die
Franzosen andauernd vordrängten, fiel der begeisterte Jüngling am 22. Januar
durch Schrapnellschuß in den Kopf. Er ruht auf dem Soldatenfriedhof am
Westausgang von Vilcey sur Trey.“
aus: „Ehrenbuch
der im Weltkrieg gefallenen kath. Lehrer Württembergs“, Biberach an der
Riß 1927
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