„In den
folgenden Tagen und Wochen wurde der weitere Angriff gegen die russischen
Stellungen ganz eingestellt, besonders nachdem weiter rechts bei Bolimow ein
größer angelegter Vorstoß des XVII. Armeekorps trotz örtlicher Erfolge ohne
jeden Einfluß auf die Gesamtfront des Feindes geblieben war. Es war klar: mit
den augenblicklich zur Verfügung stehenden Kräften war es nicht möglich, den
Russen aus seinen von Tag zu Tag stärker werdenden Stellungen zu werfen.
So
entwickelte sich eben auch in Polen langsam ein Grabenkrieg, der seinen
Charakter während der ganzen Zeit, in der das Füsilier-Regiment an der Bzura
stand, im wesentlichen nicht änderte. Freund und Feind baute tagaus, tagein an
seinen Stellungen. Es entstanden Grabennetze, Unterstände, Hindernisse. Die
Gefechtstätigkeit beschränkte sich auf Patrouillenkämpfe und das „Anstehen“ von
Scharfschützen, die den ganzen Tag hinter Schutzschilden lauerten und auf
alles, was lebte und sich bewegte, schossen.
Als
Gegner hatte man es mit ausgezeichneten russischen Truppen zu tun. Das damals
an der Sucha eingesetzte I. Sibirische Armeekorps unter General Pleschkow
gehörte zu den besten Verbänden des Feindes.“
aus: „Das Füsilier-Regiment Kaiswer Franz Joseph von
Österreich, König von Ungarn (4. württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart
1921
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen