Montag, 19. Januar 2015

19. Januar 1915



„In den folgenden Tagen und Wochen wurde der weitere Angriff gegen die russischen Stellungen ganz eingestellt, besonders nachdem weiter rechts bei Bolimow ein größer angelegter Vorstoß des XVII. Armeekorps trotz örtlicher Erfolge ohne jeden Einfluß auf die Gesamtfront des Feindes geblieben war. Es war klar: mit den augenblicklich zur Verfügung stehenden Kräften war es nicht möglich, den Russen aus seinen von Tag zu Tag stärker werdenden Stellungen zu werfen.

So entwickelte sich eben auch in Polen langsam ein Grabenkrieg, der seinen Charakter während der ganzen Zeit, in der das Füsilier-Regiment an der Bzura stand, im wesentlichen nicht änderte. Freund und Feind baute tagaus, tagein an seinen Stellungen. Es entstanden Grabennetze, Unterstände, Hindernisse. Die Gefechtstätigkeit beschränkte sich auf Patrouillenkämpfe und das „Anstehen“ von Scharfschützen, die den ganzen Tag hinter Schutzschilden lauerten und auf alles, was lebte und sich bewegte, schossen.

Als Gegner hatte man es mit ausgezeichneten russischen Truppen zu tun. Das damals an der Sucha eingesetzte I. Sibirische Armeekorps unter General Pleschkow gehörte zu den besten Verbänden des Feindes.“

aus: „Das Füsilier-Regiment Kaiswer Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4. württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

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