Dienstag, 11. August 2015

11. August 1915


„11. August. Die Division geht weiter in zwei Kolonnen, Oberst v. Ebbinghaus (rechts) und General v. Stein. Dieser letzteren wird das Regiment ohne 2. Eskadron, der ersteren die 2. Eskadron zugeteilt. Nach Überschreiten des Brokbaches bei Mjanowo kommt Meldung, daß der westliche Rand Gostkowo vom Gegner besetzt ist. Die Vorhut-Eskadron (4.) trabt vor bis an das Wäldchen 1 km westlich und sitzt dort ab zum Gefecht zu Fuß mit beweglichen Handpferden. Es ergeben sich jedoch nur 14 Karabiner infolge der Patrouillenentsendungen. Dennoch gelingt es dem Rittmeister v. Sick trotz heftigen Flankenfeuers, vom Gut nördlich Gostkowo her in das Dorf einzudringen. Der Kommandeur rafft alles zusammen, was von Schützen aus der 1. und 3. Eskadron sowie aus dem Regimentsstab herauszuholen ist und setzt diese Schützen unter Führung von Rittmeister Jobst links von der Eskadron Sick ein. Diese dringt vor bis zum Ostrande von Gostkowo. Gleichzeitig nimmt die Abteilung Jobst das Gut. 20 Gefangene werden gemacht. Der Gegner, etwa 1 Bataillon stark, geht auf Masary zurück, auf 250 m Entfernung aus der Flanke von Rittmeister v. Sick beschossen. Seine Schwadron macht 80 Gefangene. Eigene Verluste 1 Toter (Gefreiter Morlock), 1 Verwundeter (Sergeant Hiller von der Telegraphen-Patrouille). Die rund 100 Gefangenen werden unter Bedeckung von wenigen Ulanen sowie des Hundes „Box“ des Grafen Westerholt abgeführt. Inzwischen ist die Infanterie eingetroffen und wir gehen an die Pferde.“


aus: „Bilder aus der Geschichte des Ulanen-Regiments König Wilhelm I (2. Württ.) Nr. 20“, Stuttgart 1934

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