„Ruhig verflossen
die folgenden Monate, d. h. was man an der Westfront eben unter Ruhe verstand.
Tagsüber veranstaltete die englische Artillerie ihre Schießübungen und lernte
allmählich ihre Geschütze meistern. Nachts schnatterten die zahlreichen
Maschi-nengewehre und spritzten ihre Kugelsaat umher. Die englische Infanterie,
anfangs vorsichtig und zurückhaltend, wurde immer kühner und verwegener und
ihre Patrouillen lagen mit den unsern in ständigem Raufen. Immer wieder gab es Tote
und Verwundete. Ununterbrochen ging die Arbeit weiter. Neue Gräben entstanden,
neue Stollen wurden miniert. Vor Beaucourt entstand die Feste „Alt
Württemberg“, hinter Beaumont am Weg nach Beaucourt die „Grallsburg“, benannt
nach dem früheren Führer des Res.-Reg. 99, Oberst Grall, auf Höhe 143 die
starke „Feste Soden“, die nach dem Divisions-kommandeur getauft wurde. Von
Baillescourt nordwärts zog sich die zweite Linie, die „Nordwerke“. Ohne
Unterlaß wurde geschanzt und gegraben, zum großen Verdruß der Infanteristen,
die nie zur Ruhe kamen.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 119 im Weltkrieg
1914–1918“, Stuttgart 1920
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