„Nach mannigfachen
Bereitstellungen und Verschiebungen wird am folgenden Tag Uljanka genommen.
Damit gelangte die Truppe in ein Sumpfgebiet schlimmster Art. Das Vorgehen nach
Norden auf K. Kuce gehörte zu den schwierigsten Bewegungen. Mehrere Stunden bis
zum Abend brauchten die Bataillone zu dieser verhältnismäßig kurzen Strecke;
dauerndes Patrouillenfeuer belästigte dazu die vordere Linie. Quer durch den
großen Wald zog sich vor der Front des Regiments eine feindliche, mit M.-G. und
Abwehrkanonen garnierte russische Stellung. Die angebotene
Artillerieunter-stützung versprach bei dem waldigen Gelände wenig Erfolg. – Die
Lage des Regiments war keine beneidenswerte. Der zugewiesene Abschnitt hatte
eine enorme Ausdehnung, nach vielen Seiten Sumpfgelände mit Kuscheln bewachsen,
und dennoch war die Möglichkeit vorhanden, daß der Russe Pfade fand, um uns
nächtlicherweise zu über-fallen. Auch waren die Bataillone gar nicht in der
Lage, eine lückenlose Besetzung durchzuführen. Nur durch Fernsprechverbindungen
konnte einigermaßen Sicherheit geschaffen werden; natürlich gingen auch die
ganze Nacht hindurch Patrouillen zwischen den nicht unerheblichen Lücken. Das
feindliche Infanteriefeuer währte die ganze Nacht, durch dessen Strichfeuer uns
manche bedauerlichen Verluste zugefügt wurden. Ihm fiel auch der tapfere und
bewährte Zugführer der 2. Kompagnie, Leutnant d. R. Zauner, zum Opfer.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Alt Württemberg“ (3. Württ.) Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“ׅ,
Stuttgart 1921
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr.
125 im Weltkrieg 1914–1918“ׅ, Stuttgart 1923
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