Sonntag, 2. August 2015

2. August 1915


„Vor uns, noch nördlich des Narew, standen deutsche Truppen im Kampf gegen die Russen, welche das Südufer besetzt hielten. In die deutschen Verbände hinein wurden Teile der 58. Division vorgezogen. So stand das I./R. 120, unter völliger Zerreißung unserer Division einige Zeit vorne in Bereitschaft, ohne in den Kampf einzugreifen. Das III. Bataillon kam ins Gefecht im Verband mit preußischen Bataillonen vorübergehend zu einem Regiment unter einem Major von Naundorf zusammengestellt. Es überschritt den Narew auf einem Steg, Mann hinter Mann. Sei es nun, daß Regiments- und Bataillonsführer nicht genügend aufeinander eingespielt waren, sei es aus anderen Gründen, kurzum, es entstand eine ziemliche Verwirrung. Unser III. Bataillon hatte bedeutende Verluste, darunter auch seinen Kommandeur, Major von Gaißert, der am Arm verwundet wurde. Erreicht wurde wenig, doch konnten sich die Deutschen an der steilen Böschung des Südufers halten. – Später wurde das III. Bataillon abgelöst, I. und II. über den Fluß hinübergenommen und weiter vorgeschoben. Sie kamen dabei zu einer allerdings nur unbedeutenden Gefechtstätigkeit. Regimentsstab und III. Bataillon als Reserve blieben auf dem Nordufer.“



aus: „Das Württembergische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1920

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