„Am Morgen des 7. Juni gegen 7 Uhr ergab sich der tapfere Oberstleutnant
Raynal mit der Fortbesatzung dem deutschen Fortkommandanten, Hauptmann Gillhausen.
10 Offiziere, 3 Ärzte und 575 Mann, darunter etwa 100 Verwundete, gerieten in
Gefangen-schaft. Die Beute betrug 18 Minenwerfer, 12 Maschinengewehre und 2
Schnellfeuer-kanonen. Die Übergabe war hauptsächlich durch Wassermangel
herbeigeführt worden. Bis zum letzten Augenblick hatte der Kommandant mit
Verdun durch Lichtsignale und Brieftauben in Verbindung gestanden. Mit der
Übergabe schwieg das französische Artilleriefeuer.
Der Kampf nach zwei Seiten hatte mit der Übergabe des Forts aufgehört. Die
Zwischenraumstreichen schwiegen jetzt; das Kehl-Glacis konnte zur Verteidigung
eingerichtet werden, nachdem die Kehlkaserne in unseren Besitz gekommen war,
und die schußsichere Unterbringung der Unterstützungen und des Bataillonsstabes
war ermöglicht.
Gegen Mittag setzte das feindliche Artilleriefeuer von neuem ein und hörte
bis zum folgenden Morgen nicht auf. In der Nacht zum 8. Juni erfolgte die
Ablösung des I. durch das II. Bataillon.“
aus:
„Das 8. Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 126 „Großherzog Friedrich von
Baden“ im Weltkrieg 1914-1918ׅ, Stuttgart 1929
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