Freitag, 16. Oktober 2015

16. Oktober 1915


„Am 13. Oktober mittags erhielt das Regiment Befehl, auf Zeleznik vorzurücken und diesen Ort fest in die Hand zu nehmen. In Ausführung dieses Befehls besetzte das Regiment, links an die Grenadiere anschließend, mit dem I. Bataillon eine Zeleznik vorgelagerte Höhe (Vis) und sperrte mit dem II. Bataillon die auf Zeleznik von Süd und Ost zuführenden Bergtäler. Das III. Bataillon verblieb in Zeleznik. Unsere Patrouillen schlichen sich unter gewandter Ausnützung von Buschwerk und Gestrüpp in den Bergtälern südwärts vor und meldeten den Gegner, durch Maisstroh und Astwerk gut gedeckt, vor Sremcica. Die am 14. Oktober fortgesetzte Patrouillentätigkeit ergab wichtige Einzelheiten über die gegnerische Stellung. Nachdem die eigene Artillerie Ihren Aufmarsch beendet hatte, sollte am 15. Oktober zum Angriff geschritten werden. Da machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Sturmgleicher Wind brauste über das Land hinweg, strömender Regen setzte ein. In kürzester Zeit waren alle Straßen und Wege in eine schlammige, breiige Masse verwandelt und die so harmlos erschienenen Gewässer wurden zu tosenden unheimlichen Gebirgsbächen, die ihre Ufer in Sümpfe verwandelten. Erst gegen Abend hellte sich das Wetter auf.
Am 16. Oktober wurde der Angriff durchgeführt.
Das I. Bataillon unter Hauptmann Frommann (Major Frhr. von Hügel war am 14. Oktober erkrankt) nachm. gegen Mittag in frischem, flottem Anlauf die Höhe 244 nördlich Sremcica und gegen 4 Uhr nachmittags kam unter wirkungsvoller Feuerunter-stützung unserer Artillerie auch der Ort selbst in unsern Besitz. Unmittelbar darauf wurde das III. Bataillon (Hauptmann Frhr. von Crailsheim) an den Südwestrand von Sremcica vorgezogen, um eine Lücke zwischen dem I./125 und dem westlich von uns vorgegangenen Regiment 121 zu schließen. Das I. Bataillon legte Hand auf die Straße, während das II. Bataillon (Hauptmann Brandt) das Gelände östlich der Straße sperrte und die Verbindung mit dem Nachbar links (Res.-Reg. 206) auf Höhe 337 Petrov grob) aufnahm. Der Tag hatte uns gegen 100 Gefangene eingebracht, aber leider auch 1 Toten und 18 Verwundete gekostet.“


aus: „Das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr. 125 im Weltkrieg 1914–1918“ׅ, Stuttgart 1923

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