Freitag, 9. Oktober 2015

9. Oktober 1915



„Der Serbe hatte sich auf die Lestar-Höhe zurückgezogen und dort eingegraben. Ihn von dort zu vertreiben war die Aufgabe des Füsilier-Regiments am 9. Oktober.
Hierzu hatte die Artillerie der Division am 9. vormittags die feindlichen Stellungen unter Zerstörungsfeuer zu nehmen. Durch ungenügende Beobachtung schossen hierbei einige Batterien zu kurz, so daß durch einzelne Treffer beim II. Bataillon Verluste eintraten. Diesen Augenblick benutzten die Serben zu einem Gegenangriff und warfen die am weitesten vorne liegende 5. Kompagnie aus ihrer Stellung hinaus. Der Führer, Oberleutnant d. R. Mutschler, fand hierbei in tapferer Gegenwehr den Heldentod.
Sofort vorgeschickte Reserven des III. Bataillons und eine Kompanie des I. Bataillons brachten bis gegen 2.30 Uhr nachmittags den Angriff der Serben zum Stehen und warfen den Feind auf die Lestar-Höhe zurück.
Um 3 Uhr nachmittags ging das II. und III. Bataillon, unterstützt durch eine nunmehr vorgezogene Abteilung des Feldartillerie-Regiments 209 zum Angriff gegen die Lestar-Höhe vor. Nach kurzem Kampf wurde der Gegner aus seinen Gräben vertrieben. Abermals wich der Serbe nach Süden zurück, und das Füsilier-Regiment hatte somit auch am 9. Oktober wiederum 2 Kilometer Gelände gewonnen. In gleicher Weise wie am Abend vorher, gruben sich die Bataillone zur Verteidigung für die Nacht ein. Man darf hierbei nicht etwa an richtige Schützengräben denken. Meist schuf sich jeder Mann seine Schützenmulde, die gegen Feuer und Wind Schutz bot. Rechts von den Füsilieren lag das Infanterie-Regiment 129 in unmittelbarem Anschluß auf den Westhängen des Höhenkammes. –
Der Gegner hatte sich auf die beherrschende Höhe zwischen den Dörfern Ciricovac und Bubusinac zurückgezogen.“


aus: „Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4. württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

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