Samstag, 24. Oktober 2015

24. Oktober 1915


„Die Serben hielten die Höhe Jankovo polje, östlich des Dorfes Rakinac.
Aufklärungen durch Patrouillen während der Nacht ergaben kein klares Bild vom Feind. Auch am Vormittag des 24. war noch nicht mit Sicherheit erkannt, ob der Gegner mit seinen Hauptkräften tatsächlich die Höhe Jankovo polje verteidigen, oder ob er erst weiter südlich einen erneuten Kampf aufnehmen wollte.
Wieder schoß die serbische Artillerie in den Vormittagsstunden auffallend heftig gegen die vorgehenden Schützen des Regiments. trotzdem aber wurde der Angriff fortgesetzt. Es zeigte sich nun, daß tatsächlich nennenswerte Infanterie des Feindes nicht mehr vor der Front lag. Das II. und III. Bataillon arbeiteten sich 2½ Kilometer weit durch Mulden und Schluchten hindurch nach Süden vor. Erst in den Bergen westlich des Dorfes Ceteres stießen die Kompanien auf Widerstand.
Dem Füsilier-Regiment waren für den Angriff drei Batterien des Feldartillerie-Regi-ments 209 zugeteilt worden. Diese Batterien wurden dicht hinter der Infanterie in Stellung gebracht, um den Feind bei Ceteres unter wirksames Feuer nehmen zu können. Der Serbe hatte sich aber dort so versteckt eingenistet, daß eigentliche „Stellungen“ nirgends zu erkennen waren. Das Feuer unserer Batterien war daher kaum von Erfolg. Die angreifenden Abteilungen des Regiments, besonders die 7. und 8. Kompanie auf dem rechten Flügel, erhielten immer wieder starkes Gewehr- und Maschinengewehr-feuer, ohne daß sie eigentlich vom Feind viel erkennen konnten.
Es gelang am 24. Oktober nicht mehr, die Serben von den Höhen bei Ceteres zu vertreiben. Nur das II. Bataillon (6. Kompanie) konnte noch bei Dunkelheit, zusammen mit Kompanien des Infanterie-Regiments 21, in den Besitz des Dorfes Zabari gelangen und sich auf den Höhen unmittelbar südöstlich des Dorfes festsetzen.“


aus: „Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (4. württ.) Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

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