„Die in der Stellung des Regiments gelegenen Dörfer Enschingen,
Brüningshofen, Niederspechbach und Heidweiler wurden Anfang Januar von ihren
letzten Einwohnern geräumt; zum größten Teil war dies schon früher geschehen.
Im Februar mußten auch aus Illfurt, Zillisheim, Tagolsheim, Walheim, Fröningen,
Aspach, Altkirch und Galfingen die Bewohner abziehen.
Es war ein Bild des Jammers, diese Einwohner, die Haus und Hof verlassen
mußten und wenig nur von ihrem Hab und Gut mitnehmen konnten. Unsere
schwäbischen Landwehrleute fühlten nicht nur Mitleid mit den alemannischen
Stammesvettern, es drängte sich auch der Gedanke auf: Gott sei Dank, daß der
Krieg mit seinem Grauen unsere Heimat, unser Weib und Kind, verschont hat.
Über den Zustand der neuen Stellung meldete das Regiment der Brigade unterm
10. Januar 1916 folgendes:
„Die erste Feuerlinie
ist teilweise noch nicht vollständig ausgebaut. Andernorts ist sie zwar fertig,
aber zu schwach und zu hoch angelegt. Schützenauftritte fehlen vielfach.
Die zweite Feuerlinie
ist an manchen Stellen noch gar nicht vorhanden, andernorts mangels jeder
Verschalung wieder eingerutscht. An zahlreichen Punkten ist sie versumpft.
Die Verbindungsgräben
und Annäherungswege stehen meist unter Wasser und sind zerfallen.
Die Zahl der Unterstände
genügt nicht annähernd; die vorhandenen sind schlecht gebaut und daher vielfach
wieder eingestürzt. Das Drahthindernis ist an den meisten Stellen zu schmal.“
Unter solchen Umständen hieß es eben für das Regiment wieder wie vor acht
Monaten bei Sennheim tüchtig arbeiten und bauen. Und diese anstrengende
Tätigkeit währte Tag und Nacht fort bis Mitte Februar. Aber auch drüben die
Franzosen schanzten tüchtig und schossen wenig, so daß unsere Verluste von
Anfang des Jahres bis zum 20. Februar im ganzen nur 22 Mann betrugen, darunter
8 Mann durch eine einzige Granate.“
aus: „Das
Württemberg. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 126 im Weltkrieg 1914–1918“,
Stuttgart 1921
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