„Das helle Wetter brachte Flieger, gegen die die Abwehr-Maschinengewehre
allent-halben ohne besonderen Erfolg ratterten; die Flieger aber brachten
gesteigerte Artillerie-tätigkeit auf dem ganzen Bereich des Regiments. Zu den
Granaten und Schrapnells traten die Gasgeschosse, besonders während der
Nachtzeit gegen die Bereitschaftslager. Man mußte mit der Gasmaske auf der
Brust schlafen und oft genug heulten, in nicht endenwollender Folge, mit
steigendem und abschwellendem Singen die Gasgranaten über die Posten weg, um
mit leichtem Knall zu bersten. Süßliche, todbringende Phos-genschwaden zogen
durch die Luft. Gasalarm! Man knuffte die Schläfer, trat sie, wenn sie nicht
erwachen wollten, zog sich die Maske über und döste weiter. Die Posten oben
lauerten, schnüffelten vorsichtig aus der Maske heraus, und endlich kam dann
auch wohl die Erlösung, endlich konnte man den quälenden Maulkorb wieder
abnehmen.“
aus:
„Das Württembergische Landw.-Inf.-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg 1914–1918“,
Stuttgart 1922
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